Samstag, 12. Mai 2018

Am 5. Mai 2018 jährt sich der Geburtstag von Karl Marx zum 200sten Mal

Sein Werk wird Jahrhunderte fortleben


Sein Werk wird Jahrhunderte fortleben
Marx aktuell – mit dabei bei einer Arbeiterdemonstration in Malmö Schweden
Aus Rote Fahne Magazin 4/2018:
Karl Marx wurde in Trier geboren und wuchs dort auf. Als er mit 64 Jahren, am 14. März 1883, in London starb, sprach sein Freund und Mitkämpfer Friedrich Engels an seinem Grab: „Sein Name wird durch die Jahrhunderte fortleben, und so auch sein Werk“.
An Karl Marx kommt bis heute niemand vorbei.
Auch aus Anlass seines 200. Geburtstags häufen sich Zeitungsartikel und Fernsehbeiträge. Einen gewissen Respekt mag man ihm nicht verwehren – um aber dann den revolutionären Gehalt der Lehre von Marx und Engels zu verteufeln. So schreibt die auflagenstärkste europäische Zeitung für Geschichte P. M. History 04/2017 in ihrer Ausgabe zu Karl-Marx: „Als Analytiker war Marx erfolgreich, aber als Visionär nicht. Und dann hat derKapitalismus ihm auch nicht den Gefallen getan, die Verelendung so weit zu treiben, dass die vorhergesagte Revolution des Proletariats unausweichlich geworden wäre.“
Die bürgerliche Botschaft ist: Seine Untersuchungen der Fehler des frühen Kapitalismus mögen ja stimmen, aber der erwachsene Kapitalismus hat gelernt, mit Reformen die Sache in den Griff zu kriegen. Die Geschichte spricht eine andere Sprache: Zwei Weltkriege als Ergebnis des kapitalistischen Konkurrenzkampfs und Weltmachtstrebens mit Millionen Opfern. Zahlreiche Revolutionen und Volkserhebungen, erfolgreiche sozialistische Errungenschaften in der Sowjetunion bis 1956 und der Volksrepublik China bis 1976, die dannwieder verraten wurden.
Und heute? Riesige Flüchtlingsströme und Migrationsbewegungen als Ergebnis kapitalistischen Profitstrebens, ein beschleunigter Übergang in eine weltweite Umweltkatastrophe, die gestiegene Gefahr eines dritten Weltkriegs, die tiefste und längste Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2008 bis 2014. Viele Menschen sagen: „So kann es nicht weitergehen.“ Immer mehr sind auf der Suche nach den Ursachen der krisenhaften Entwicklung und einer grundsätzlichen Lösung.
Marx konnte natürlich die imperialistische Entwicklung des Kapitalismus noch nicht kennen, das blieb Lenin vorbehalten. Aber schon Marx zog aus seinen, mit der dialektischen Methode durchdrungenen, Analysen geniale Schlüsse, die weiter Gültigkeit haben. Wegen seiner großen Bedeutung für den Freiheitskampf des internationalen Proletariats ist er  auch zum Namensgeberunserer Partei, der MLPD, geworden.
Es war Marx, der die Lehre von der sozialistischen Revolution und der „Diktatur des Proletariats“ zog. Schon 1852, vier Jahre nach der Herausgabe des „Kommunistischen Manifestes“, wehrt sich Marx gegen die Behauptung, er habe den Klassenkampf entdeckt:
„Was mich nun betrifft, so gebührt mir nicht das Verdienst, weder die Existenz der Klassen in der modernen Gesellschaft, noch ihren Kampf unter sich entdeckt zu haben. Bürgerliche Geschichtsschreiber hatten längst vor mir die historische Entwicklung dieses Kampfes der Klassen und bürgerliche Ökonomen die ökonomische Anatomie derselben dargestellt. Was ich neu tat, war 1. nachzuweisen, daß die Existenz der Klassen bloß an bestimmte historische Entwicklungsphasen der Produktion gebunden ist; 2. daß der Klassenkampf notwendig
zur Diktatur des Proletariats führt; 3. daß diese Diktatur selbst nur den Übergang zur Aufhebung aller Klassen und zu einer klassenlosen Gesellschaft bildet.“ 1
Schon Lenin kämpfte energisch dagegen, Marx zum zahnlosen Theoretiker zu verstümmeln. Wie Marx ging es ihm um die Einheit von revolutionärer Theorie und Praxis. Dazu schrieb er:
„Wer nur den Klassenkampf anerkennt, ist noch kein Marxist, er kann noch in den Grenzen bürgerlichen Denkens und bürgerlicher Politik geblieben sein. Den Marxismus auf die Lehre vom Klassenkampf beschränken, heißt den Marxismus stutzen, ihn entstellen, ihn auf das reduzieren, was für die Bourgeoisie annehmbar ist. Ein Marxist ist nur, wer die Anerkennung des Klassenkampfes auf die Anerkennung der Diktatur des Proletariats erstreckt.“ ²
1 Marx/Engels, Werke, Bd. 28, S. 507/508
2 Lenin, Werke, Bd. 25, S. 424

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen