Dienstag, 2. Januar 2018

Nochmals zur Genossin Remís Carla

Viola em noite enluarada
No sertão é como espada,
Esperança de vingança.
O mesmo pé que dança um samba
Se preciso vai à luta,
Capoeira.
Viola in einer vom Mond erleuchtenden Nacht
Ist wie ein Schwert im Hinterland
Hoffnung auf Rache.
Der selbe Fuß, der Samba tanzt,
schreitet wenn notwendig zum Kampf,
Capoeira.

Die Genossin Remís studierte im zehnten Semester Pädagogik in Pernambuco, sie stand kurz vor ihrem Abschluss. Dazu arbeitete sie in Kinderbildungseinrichtungen, wo sie die Kinder sehr liebten.  Ihre Interessen lagen in Musik, dazu war sie eine hervorragende Schauspielerin. Sie war eine fröhliche Frau, deren Lachen alle ansteckte, hatte ein enges und sehr gutes Verhältnis zu ihrer Familie.
2015 kandidierte sie das erste Mal für die Studentenvertretung der Pädagogen auf der Liste „Animo de Lucha“ (Mut zum Kampf). Genossin Remís Carla kämpfte innerhalb der Studentenbewegung konsequent gegen den Opportunismus, stets die die Fahne des Klassenbewusstseins, Unabhängigkeit und Kampfwille hochhaltend.
2016 konzentrierte sich ihre Militanz außerhalb der Universität, sie unterstütze den Kampf der Bauern und verteidigte mit ihnen ihre Häuser. Auch spielte sie eine große Rolle in der Besetzung der sogenannten „Zone 6“, führte die Nachbarschaftsverbindung mit und unterstütze den dortigen Anwalt der Menschen. Sie unterstützte den den Kampf der LCP (Liga dos Camponeses Pobres) und half bei dem Aufbau von Volksschulen.
Immer wieder zeigte sich durch ihre revolutionäre Praxis, das Genossin Remís eine überzeugte Kommunistin, Militante und Verteidigerin der wissenschaftlichen Ideologie des Proletariats war: dem Marxismus-Leninismus-Maoismus und dem universell gültigem Beitrag des Vorsitzenden Gonzalo. Als ihre letzte politische Aktivität vor ihrem Tod partizipierte die Genossin an einem Studium des kürzlich erschienen Interview der peruanischen Genossin Laura, eine Kämpferin der EPL (Ejército Popular de Liberación) und Führerin in der KPP.
Der Tod der Genossin Remís ist ein harter Verlust der revolutionären Bewegung in Brasilien, gerade in solch einem entscheidenden Moment des Klassenkampfes. Ihr Mord und das Verstecken ihres Leichnam entfacht in den brasilianischen Genossen nur noch mehr Tatendrang. Die Such-Kampagne „Cadé Remís?“ (Wo ist Remis?) war entscheidend in der Aufklärung dieses Verbrechens. Studenten ihrer Universität und Nachbarn wurden mobilisiert, um ihren Mörder zu fassen, gerade vor dem Hintergrund, dass der alte brasilianische Staat kein Interesse an der Aufklärung bei dem Verschwinden von Menschen hat. Die Reaktion desselben schickte bereits am 20. Dezember ein Team mit Suchhunden zu dem Haus ihres Ex-Freundes, die allerdings nicht fanden. Somit wurde der Ex-Freund als unschuldig erklärt und die Genossin Remís wurde verdächtigt, von selbst verschwunden zu sein. Die Wunde an der Hand des Täters und das auffällige Verbergen ihres Grabes wurden ignoriert.
Mit der Mobilisierung der Nachbarschaft am 22. Dezember wurden die Verdächtigung ihres Ex-Freundes immer lauter, bis am 23. Dezember eine Beschwerde gegen ihn ging und die tote Genossin dadurch gefunden werden konnte, von der brasilianischen Polizei, jedoch mit Unterstützung der Nachbarschaftsverbindung. In der selben Nacht wurde der Leichnam identifiziert.
Bereits einen Monat, am 23. November, meldete die Genossin im Kommissariat für Frauen Angriffe von ihrem Ex-Freund. Die Polizei interessierte dies nicht, mehr noch, sie fragten, ob die blauen Flecken nicht aufgemalt seien! Damit brachen sie ein Gesetz zum Schutz von Frauen, das „Maria da Penha Gesetz über häusliche und Familiengewalt“! Dieser Schikane wiederholen sich immer wieder unzählige Male in Brasilien. Frauen melden Angriffe, werden weggeschickt und werden ermordet.
Mehr populistische Gesetze des alten Staats, die versprechen, Frauen zu schützen, verschlimmern ihre Lage nur noch mehr. Die brasilianischen Genossen haben Recht, wenn sie in ihrem Text schreiben, dass wir uns nichts vormachen können, der alte Staat wird niemals Frauen schützen können! Die geschlechtsspezifische Unterdrückung der Frauen ist Teil der ökonomischen Basis dieses kapitalistischen Systems, die doppelte Ausbeutung der Frau durch die zusätzliche häusliche Arbeit ist ein großer Vorteil der Bourgeoisie, der die Arbeit nicht vergüten muss.
Die wahre Emanzipation der Frauen wird die Arbeit der proletarischen Revolution sein. Dieses Jahr verloren die brasilianischen Genossen Genossin Remís, im Jahr in dem 100 Jahre der großen sozialistischen Oktoberrevolution gefeiert wurde. Die russische Revolution läutete eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit ein; unter der Führung Lenins und Stalins erreichten die Proletarierinnen und Bäuerinnen, innerhalb einiger Jahre, große nie da gewesene Erfolge. Mit der chinesischen Revolution, dem unglaublichen Fortschritt der Industrialisierung und Vergesellschaftung der häuslichen Arbeit, in der Großen Proletarischen Kulturrevolution, unter der Führung des Vorsitzenden Mao und Genossin Chiang Ching, erreichte der Kampf um die Emanzipation der Frau neue Höhepunkte. Das ist der Weg von Genossin Remis gewesen, das ist der Weg, auf den die brasilianischen Genossen beharren werden, die Erinnerung der Genossin am Leben zu halten und damit solche Verbrechen nicht mehr passieren. Das ist die einzige Perspektive der dortigen Genossen, sie kämpfen weiter für die unmittelbare Bestrafung solcher Verbrechen. Sie fordern Bestrafung, aber ihre wahre Hoffnung liegt in der Gerechtigkeit der Massen und nicht der staatlichen Justiz.
Nach der intensive Suche nach ihr hatten nun Angehörige, Freunde und Genossen endlich die Möglichkeit sie zu begraben und sich von der kämpferischen und aufrechten Genossin zu verabschieden. Nach der religiösen Zeremonie, die von ihrer Familie organisiert wurde, hielt Genossin  Dr. Maria José, die von Beginn an für die Suche nach Genossin Remís gekämpft hatte mit extrem militante Hingabe und Professionalität, eine Rede in der sie den Kampf des alten Staats gegen die armen Menschen denunzierte. Ein Kampf gegen die Massen, der den bourgeoisen und Großgrundbesitz-Charakter des alten brasilianischen Staats zeigt.
Eine Genossin der MEPR, die auch Führerin der ExNEPe (Executiva Nacional de Estudantes de Pedagogia - Nationale Führung der Pädagogikstudenten) ist,  fragte in ihrer Rede „Wer war Remís Carla?“. Sie beantwortete die Frage, in dem sie den Weg der Militanz und Verpflichtung der Genossin  in der Agrarrevolution, den Rechten der Studenten und der öffentlichen und kostenfreien Universität darstellte. Sie betonte, dass die Genossin Remís überzeugte Verteidigerin der Ideologie des Proletariats, dem Marxismus-Leninismus-Maoismus, der Notwendigkeit von revolutionärer Gewalt und der Kommunistischen Partei für die radikale gesellschaftliche Veränderung dieser Gesellschaft war. Die Genossin der MEPR stellte klar, dass dieses Verbrechen nicht ungesühnt bleiben würde, und die Menschen unterstützen dies mit Jubel und Revolte. Die Genossinnen der MFP sangen die Hymne ihrer Bewegung, marschierten dabei mit roten Armbinden, auf denen Hammer und Sichel abgebildet war. Die Genossen des Colectivo Bagaço hatten ein Transparent gemalt, dass die Genossin Remís mit ihrem stolzen Blick abbildete, welches gezeigt wurde, als die hunderten Menschen der MFP Hymne zuhörten, die Hymne, die Genossin Remís Standpunkt synthetisiert. Ein Standpunkt des revolutionären Klassenbewusstseins und des Hass auf den Revisionismus und den bourgeoisen Feminismus für seine Spaltung des Kampfes des Volks auf dem Weg der Revolution. Die Genossinnen der MFP sangen auch „Bella Ciao“ und riefen zum Abschluss die Parole „Servir al pueblo de todo corazón, tropa de choque de la revolución!“ (Dient dem Volk von ganzem Herzen, Stoßtruppen der Revolution!). Viele Beiwohner der Beerdigung sangen bereits diese Lieder und riefen die Parole zusammen mit der Genossin in den Kämpfen in den Straßen Recifes 2013 und in den Protesten gegen die FIFA 2014.
Während ihrer Beisetzung zeigten die Massen erneut ihren Hass gegen den feigen Mörder, im Folgenden demonstrierten Dutzende von Studenten, Professoren und Bauern  zu dem Joana Bezerra Forum, wo die Verhandlung stattfinden soll, wo entschieden werden soll, ob der Mörder ungestraft davon kommt oder ins Gefängnis kommt. Sie demonstrierten ihre Entscheidung, weiter zu kämpfen, dass dieses Verbrechen nicht ungestraft bleibt. Die Polizei versuchte die Anwältin Dr. Maria José del Amaral und die Demonstranten nicht in das Gebäude zu lassen, jedoch konnte dank der Proteste durchgesetzt werden, dass die Anwältin und Genossin von Remís Carla in das Gebäude gelassen wurde.
Dr. Maria José del Amaral traf sich in diesem Forum mit Dr. Ana Luiza Mousinho, Präsidentin der Kommission für Frauen und Anwältin von der Brasilianischen Rechtsanwaltskammer, die mobilisiert werden konnte, den Fall zu begleiten. Der bisherige Delegierte des Falls handelte unverantwortlich und erreichte keinen Fortschritt, der Angeklagte kam mithilfe einer Kaution frei. Die beiden neuen Anwältinnen konnten eine vorläufige Inhaftierung des Mörders erlangen, was auch den anhaltenden Protesten vor dem Gebäude zu verdanken ist.
Die rote Ehrung der Genossin Remís Carla verkörperte ihren revolutionären Geist, welche in der Demonstration Ausdruck fand. Dies entspricht der verstorbenen Genossin und ihrem Weg. Die brasilianischen Genossen geben ihr das Versprechen, dass die vorläufige Inhaftierung nur der erste Schritt war und wiederholen ihr Versprechen, dass dieses Versprechen nicht ungesühnt bleibt!

Paulo César Mörder, du wirst dafür zahlen!
Nieder mit dem alten und verrottenden bourgeoisen Landbesitzer-Staat!
Genossin Remís Carla: Hier im Kampf!

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