Donnerstag, 11. Januar 2018
Basisgewerkschaften im Streik gegen neue Diplom-Regelung des Umbauprojektes „gute Schule“: Trotz des Boykotts der großen Verbände streikte in Rom die Hälfte aller LehrerInnen
Zum 08. Januar 2018 - dem Ende der Weihnachtsferien - riefen mehrere
italienische Basisgewerkschaften die Lehrerinnen und Lehrer und
ErzieherInnen der Grundschulen und Kindergärten zum Streik auf – mit
überraschend starker Mobilisierung. Der Grund für die Empörung vieler
Betroffener ist eine Neuerung im Zuge der Umsetzung des noch von der
Renzi-Regierung begonnen großen Umbauprojekts „gute Schule“. In diesem
Zusammenhang hatte der Staatsrat angeordnet, bestimmte frühere Diplome
nicht mehr anzuerkennen. Und während das Projekt "buona scuola" ebenso
ein Hilfsprogramm für die Personalabteilungen der Unternehmen ist, wie
etwa in der BRD diverse entsprechende FDP-Forderungen, ist die
Maßnahme „Diplom-Anerkennung“ eines der Bestandteile, die das
Lehrpersonal entsprechend ausrichten soll. Die Haltung der großen
Gewerkschaftsverbände ist auch außerhalb Italiens nicht unbekannt. Vor
lauter Begeisterung über angeblich mehr Bildungschancen oder
lebenslanges Lernen - oder wie die jeweils aktuellen Parolen auch
gerade lauten mögen - haben sie faktisch die Umsetzung des Projektes
mitgetragen und dementsprechend auch nicht zur Beteiligung an diesen
Aktionen aufgerufen. Was die massive Beteiligung an diesem Streiktag
erst recht zu einem Erfolg macht – und zu einem Ausdruck der Ablehnung
dieser Schritte durch die Beschäftigten im Bildungswesen. Siehe dazu
vier aktuelle Beiträge über den Streiktag der Lehrerinnen und Lehrer –
der es auch bis in die Meldungen der offiziellen Nachrichtenagentur
und zu Mitteilungen des Ministeriums an die Öffentlichkeit schaffte,
sowie eine Stellungnahme einer streikenden Gewerkschaft gegen
anschließenden Vorwurf, das Streikrecht missachtet zu haben
http://www.labournet.de/?p=126387
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