Montag, 7. August 2017

Der große Streik der Londoner Krankenhaus-ReinigerInnen


Am 17. Juli traten die rund 750 „Reinigungskräfte“ von vier Londoner  
Krankenhäusern erstmals in den Streik – eine Woche lang, bis die  
Unternehmensleitung von Serco zu Verhandlungen mit der Gewerkschaft  
Unite bereit war. (Serco ist das Unternehmen, das von dem  
entsprechenden Bezirk des NHS beauftragt wurde, die Reinigung der vier  
Hospitäler zu übernehmen – ein Vertrag für den Serco 600 Millionen  
Pfund Sterling erhält). Ergebnislose Verhandlungen, weswegen der  
Streik wieder aufgenommen wurde. Die Streikenden, in ihrer Mehrheit  
Frauen, die aus Westafrika stammen, wehren sich vor allem gegen  
ständig wachsende Arbeitsintensität. Der Bericht „‘Some days I feel  
like I’ll drop dead’ – Britain’s biggest cleaners’ strike“ von Sarah  
Whitehead am 01. August 2017 im Guardian lässt die Streikenden  
ausführlich zu Wort kommen, die ihre Arbeits- und Lebensrealität  
schildern, die Anlass zum größten Reinigungsstreik der britischen  
Geschichte geben. Die Forderungen sammeln sich in der nach einer  
Lohnerhöhung um 30 Pence (auch, um nicht mehr so viele Überstunden  
machen zu müssen – um „etwas Leben zu haben“, wie es eine Streikende  
ausdrückt) – die von Serco verweigert wird, einem Unternehmen, das  
für2016 offiziell einen Gewinn von 82 Millionen Pfund Sterling  
ausweist. In den zahlreichen Solidaritätsadressen, die die Streikenden  
erreichen, wird von verschiedenen Seiten immer wieder darauf  
hingewiesen, dass diese Situation ein Ergebnis der – teils offenen,  
teils schleichenden – Privatisierungspolitik gegenüber dem Nationalen  
Gesundheitsdienst NHS ist, die über verschiedene Regierungen hinweg  
betrieben wurde und wird.
https://www.theguardian.com/uk-news/2017/aug/01/some-days-i-feel-like-ill-drop-dead-britains-biggest-cleaners-strike

Siehe dazu auch einen gewerkschaftlichen Demonstrations-Aufruf
http://www.labournet.de/?p=119687

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