Samstag, 19. August 2017

[Chiapas98] Mexiko: Neue Hinweise im Fall des ermordeten Journalisten Luciano Rivera (amerik

 Im Fall des am 31. Juli im Bundesstaat Baja California ermordeten Journalisten Luciano Rivera Salgado gibt es neue Hinweise, die darauf hindeuten, dass Rivera nicht ermordet wurde, als er zwei Frauen bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung verteidigte, so wie erste Pressemeldungen berichtet hatten.
Laut Recherchen [3] der Nichtregierungsorganisation "Article 19" gab es keine Auseinandersetzung zwischen den Angreifern und dem Journalisten. Dies hatten Familienmitglieder von Rivera bei der ersten Anhörung und einer der Täter, der kurz nach dem Verbrechen festgenommen wurde, ausgesagt.
Nach Informationen von Article 19 kamen die Täter nur zehn Minuten nach Rivera in die Bar und verfolgten ihn, als er zur Toilette ging. Als er zu seinen Freunden und Verwandten zurück kam, schossen sie ihn ohne Warnung in den Kopf. Fünf Augenzeugen haben den Tathergang bei der zweiten Anhörung am 6. August bestätigt.
Die NGO beschuldigt die lokalen Behörden, die Informationen von Anfang an manipuliert zu haben, um das Motiv für den Mord zu vertuschen. Die letzten zwei Reportagen von Rivera über die übermäßige Polizeigewalt gegen einen Taxiservice der Gemeinde Playas de Rosarito in Baja California im Juli 2017 und über den dortigen Krieg zwischen den kleinen Drogenhändlern, könnten ein Motiv für den Mord sein, so Article 19.
Die internationale Organisation, die sich für Informationsfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung einsetzt, fordert nun, dass die Staatsanwaltschaft von Baja California den Zusammenhang zwischen der investigativen Arbeit des Journalisten und dessen Ermordung umfassend ermittelt und dass die Behörde für die Begleitung von Opfern (CEAV) eine juristische und psychologische Beratung für die Familienangehörigen von Rivera bereitstellt.
Article 19 zeigt sich wegen der zunehmenden Gewalt gegen Journalisten besorgt. 2017 wurden bereits neun Journalisten ermordet. Während der aktuellen Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto seit 2012 wurden 35 Medienvertreter im ganzen Land ermordet, weitere 24 gelten als verschwunden.
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