Samstag, 29. Juli 2017

Sozialpartnerschaft



"Von Klassenkampf redet das Establishment hierzulande nicht so gerne.  
Viel besser klingt da: Sozialpartnerschaft. Statt sich zu bekriegen,  
sollen Kapital und Arbeit »partnerschaftlich« miteinander umgehen. In  
friedlichen Verhandlungen sollen sie Löhne und Arbeitsbedingungen  
festlegen, ohne dass es zum Arbeitskampf kommt. Ist dieser  
ausnahmsweise nicht zu vermeiden, muss er in geordneten Bahnen  
verlaufen und möglichst rasch wieder beigelegt werden. Angeblich kommt  
so das Beste für alle dabei heraus. Der Blick in die Geschichte  
scheint das zu bestätigen. (...) Doch auch für die Zeiten des  
bundesrepublikanischen Nachkriegsaufschwungs ist die Aussagekraft des  
Begriffs der Sozialpartnerschaft begrenzt. Ob Lohnfortzahlung im  
Krankheitsfall, höhere Löhne oder Arbeitszeitverkürzung –  
Verbesserungen erreichten die Beschäftigten auch damals nicht in  
erster Linie in friedlichen Verhandlungen, sondern durch (teilweise  
sehr harte und langwierige) Kämpfe..." Beitrag von Daniel Behruzi in  
der jungen Welt vom 26. Juli 2017
https://www.jungewelt.de/artikel/315163.rotlicht-sozialpartnerschaft.html

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