Samstag, 29. Juli 2017

Aus-Um-Weiter-BILDUNG » Ausbildung


a) DGB: Spannungen auf dem Ausbildungsmarkt nehmen zu

"Die Spannungen auf dem Ausbildungsmarkt nehmen zu", sagt DGB-Vize  
Elke Hannack. "Erstmals haben mehr Jugendliche mit Studienberechtigung  
als Hauptschüler einen Ausbildungsplatz. Jugendliche mit einem  
niedrigeren Schulabschluss sind von vielen Angeboten oft von  
vorneherein ausgeschlossen, ihnen droht ein Leben in Arbeitslosigkeit  
oder prekärer Beschäftigung." "1,22 Millionen junge Menschen im Alter  
zwischen 20 und 29 Jahren haben heute keine abgeschlossene Ausbildung.  
Das sind knapp 13 Prozent dieser Altersgruppe. Unter dem Strich  
verlieren wir pro Jahr mehr als 120.000 Jugendliche auf dem Weg von  
der Schule in die Ausbildung", warnt Hannack. (...) "Mehr noch: Die  
Zahl der Jugendlichen in den Warteschleifen von der Schule in die  
Ausbildung nimmt wieder zu. Insgesamt 300.000 Jugendliche stecken in  
dem Maßnahmendschungel des Übergangsystems fest", so Hannack weiter.  
"Fast die Hälfte von ihnen verfügt über einen Hauptschulabschluss, ein  
Viertel sogar über einen mittleren Schulabschluss. Auch sie brauchen  
in naher Zukunft einen Ausbildungsplatz...." DGB-Meldung vom  
19.07.2017 - Auf die aktuellen Meldungen "Uns geht der Nachwuchs aus"  
oder "Ein Drittel der Betriebe findet keine Lehrlinge" gehen wir gar  
nicht erst ein, denn es wird gute Gründe haben, und die liegen nicht  
bei den Jugendlichen...
http://www.dgb.de/themen/++co++9054f9aa-6c62-11e7-a5de-525400e5a74a

b) Autonomer Handwerkernachwuchs: Die Gruppe »anstiften« will eine  
neue Lehrlingsbewegung anstoßen. Ihr Vorbild ist der linke Aufbruch  
Auszubildender in den 1970er Jahren

"»Ausbildungsvertrag und alles, was dazu gehört« und »Krank werden und  
krank machen in der Ausbildung« - das sind einige der Themen, die auf  
einer neuen Internetplattform für Lehrlinge publiziert werden. Sie  
will Auszubildende im Bauhandwerk organisieren. Die Initiatoren, die  
selber in der Branche beschäftigt sind und teilweise eine akademische  
Ausbildung absolviert haben, wollen mit dem Projekt »anstiften.net« an  
eine Bewegung anknüpfen, die heute weitgehend vergessen ist. (...) Die  
Initiatoren der Plattform hingegen wollen zu einem solidarischen  
Umgang am Arbeitsplatz anstiften. Sie knüpfen an die Praxis der  
sogenannten militanten Untersuchungen an, mit der in den 1970er Jahren  
in Italien linke Gruppen Arbeiterbefragungen durchführten. Das Ziel  
war auch hier ihre Organisierung außerhalb der großen Gewerkschaften.  
(...) Der Sexismus männlicher Bauarbeiter wird auf der Onlineplattform  
ebenso kritisiert, wie Alternativen zur Lohnarbeit zur Diskussion  
gestellt werden. Die DGB-Gewerkschaften als Interessenvertreterin der  
Auszubildenden sehen die »Anstifter« mit Skepsis...." Artikel von  
Peter Nowak vom 21.07.2017 beim ND online
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1058068.autonomer-handwerkernachwuchs.html

Siehe dazu: anstiften.net - Für eine selbstorganisierte Auszubildendenbewegung
"Da ist sie! Endlich ist die Plattform für die selbstorganisierte  
Vernetzung und den Erfahrungs-Austausch von Auszubildenden der  
Baugewerke online. (...) Die Seite soll eine Plattform sein, auf der  
sich Auszubildende über ihre Probleme in der Bauausbildung und ihre  
Erfolge im Kampf um Verbesserungen austauschen können. Die Seite lebt  
von Erfahrungsberichten, also beteilige dich bitte mit Kommentaren zu  
den einzelnen Texten oder gib uns ein Feedback, in welche Richtung  
sich die Seite entwickeln soll...." Aus der Selbstdarstellung der  
Aktionsseite
https://systemausfall.org/~anstiften/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen