Sonntag, 18. Juni 2017

32 Arbeiter der ägyptischen Tochterfirma von HeidelbergCement zu je 3 Jahren Gefängnis verurteilt: Wegen Übernahmeforderung



Im Mai protestierten die Beschäftigten des Sicherheitsdienstes  der  
Tora-Zementwerke in Kairo mit einem Sit-In: Weil das Unternehmen ein  
Urteil eines Bezirksgerichtes dann schon ein Jahr lang schlichtweg  
ignorierte, das ihnen die Übernahme in das Unternehmen zusprach – nach  
bis zu 15 Jahren Zeitarbeit. Die Reaktion, typisch für die al-Sisi  
Regierung, war eindeutig: Ein massiver Polizeiüberfall, bei dem die  
festgenommenen Arbeiter auch auf der Wache noch geschlagen wurden. Und  
ein regelrechtes Schnellverfahren, in dem am 6. Juni 2017 nicht  
weniger als 32 Kollegen zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt wurden,  
inklusive zwangsweiser körperlicher Arbeit während der Strafe. Der  
ägyptische Unrechtsstaat erlaubt es noch nicht einmal, für die  
Verwirklichung von Urteilen zu demonstrieren – es sei denn, es werden  
wieder einmal, wie so oft, billige Richter gefunden, die dann die  
protestierenden Arbeiter mit solchen Skandalurteilen terrorisieren.  
Jetzt hat eine internationale Solidaritätskampagne mit den 32  
verurteilten Kollegen begonnen, zu deren Unterstützung auch LabourNet  
Germany aufruft. Die Petition „Free the Workers of Tourah Cement  
–Egypt“ seit dem 14. Juni 2017 bei change.org richtet sich sowohl an  
das Justizministerium als auch an das Arbeitsministerium Ägyptens –  
und an den Chefmanager der HeidelbergCement, das Unternehmen, zu dem  
die Tora-Werke gehören, eines jener Unternehmen, die serienweise  
Papier füllen mit ihren vielerlei löblichen Absichten
https://www.change.org/p/free-the-tourah-cement-workers

Siehe dazu drei weitere Beiträge zur Solidarität - sowie am 16. Juni  
2017 ergänzt mit der deutschen Übersetzung des aktualisierten Artikels  
von Pino Dragoni und der Übersetzung der Solidaritätsresolution (samt  
Email-Adresse)
http://www.labournet.de/?p=117528

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