Montag, 27. März 2017

Wie VW, Audi und Bosch die kriminelle Abgasmanipulation planten ...

Wie VW, Audi und Bosch die kriminelle Abgasmanipulation planten ...
(grafik: rf-news)
Dortmund (Korrespondenz), 27.03.17: Als im September 2015 der kriminelle Abgasbetrug bei VW aufflog, schickte der neue VW-Chef Matthias Müller seinen engen Vertrauten und Duzfreund Jörg Kerner als Chefaufklärer zu Audi. Damit hat er den Bock zum Gärtner gemacht. Dokumente, die Bild am Sonntag vorliegen, belegen, dass Jörg Kerner bereits 2007 von dem kriminellen Betrug Bescheid wusste. Kerner war zu dem Zeitpunkt Motorenchef bei Porsche. Vorher war er 20 Jahre bei Bosch und baute dann ab 2004 bei Audi die Software- und Funktionsentwicklung für die Motorentwicklung auf.
Audi-Ingenieure hatten bereits herausgefunden, dass die Software zur Minderung des Nagelgeräusches (Akustikfunktion) bei Dieselmotoren zur Abgasmanipulation modifiziert werden konnte. Unter der Leitung von Bosch beschäftigten sich Anfang 2007 konzernübergreifend Ingenieure in Workshops oder im sogenannten „Steuerkreis“ mit der vagen Aufgabe, „konzernübergreifende Abstimmungen von Anforderungen“ zu finden. Dabei ging es um nichts anderes als Absprachen und Planung für die kriminellen Abgasmanipulationen.
Das geht aus einer E-Mail hervor, die ein Bosch-Spezialist am 9. Februar 2007 an Jörg Kerner und andere Mitglieder des Workshops schrieb. Darin heißt es: „Vorgehen Akustikfunktion: VW will die Funktion nutzen und erweitert diese auch. Audi will die Funktion deaktivieren und verstecken (aber drinnen lassen, um ggf. aktivieren zu können).“ Kerner hat zugegeben, die E-Mail erhalten zu haben, sei aber für die Akustikfunktion nicht zuständig gewesen und habe das Thema nicht „wahrgenommen“. Wann endlich werden die verantwortlichen Manager in den Vorständen zur Rechenschaft gezogen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen