Montag, 6. März 2017
Erst habt ihr uns den Begriff “Reform” versaut, jetzt wollt ihr eure Scheisse (bisschen) reformieren? Weg mit den Hartz-Gesetzen oder gar nichts!
a) Operation Wechselbalg
"... Die Rede von der »hart arbeitenden Mitte«, die sich »an die
Regeln halte« bedient diese Klientel jedenfalls optimal, wie auch der
Plan einer partiellen Abkehr von der Agenda 2010. Denn Schulz stellte
zwar längere Fristen für das Arbeitslosengeld in Aussicht, also einen
größeren Puffer für die von Abstiegssorgen gequälte sogenannte Mitte,
kritisierte aber explizit nicht das Repressionssystem Hartz IV. Was
mit den bereits Abgestiegenen geschieht, interessiert nämlich weder
die kleinbürgerliche Masse noch die Parteistrategen. Die Mehrzahl der
Hartz IV-Empfänger geht ohnehin nicht zur Wahl..." Artikel von Markus
Liske in der Jungle World vom 2. März 2017
http://jungle-world.com/artikel/2017/09/55835.html
b) Hartz IV, die namenlose Hölle
"SPD-Kandidat Schulz will ALG I ein bisschen reformieren. Der wahre
Skandal ist aber weiterhin das ALG II, auch „Hartz IV“ genannt. (...)
Um ALG II drückt sich Schulz. Er spricht nur implizit von jener
namenlosen Hölle, in die jene ALG-I-ler nicht abrutschen dürfen. Aber
die heiligen drei Säulen der Agenda 2010 treffen vor allem die
ALG-II-Bezieher: 1. die Gängelung von Arbeitslosen durch Kürzungen und
Strafmaßnahmen, 2. die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und Senkung
der Löhne und 3. die durch das Schröder’sche Paradigma der
Eigenverantwortung vorangetriebene Entsolidarisierung. Wer arm ist,
ist seither selbst schuld. ALG II ist eine kafkaesk
durchbürokratisierte Armutsmaschine. (...) Warum interessiert sich
kaum jemand für diesen staatlich verordneten Ausschluss? Über Hartz IV
und Armut schweigt man lieber. Da ist Schulz nicht der Einzige."
Kolumne von Sonja Vogel vom 28. Februar 2017 bei der taz online
http://www.taz.de/Kolumne-German-Angst/!5384317/
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