Montag, 6. März 2017

Ägyptenreise der Kanzlerin: Noch ein Freund, der Diktator


„Nach außen hin ist die Freude über den Besuch von Bundeskanzlerin 
Angela Merkel groß. Seit Tagen schwören die Medien die Öffentlichkeit 
auf die Ankunft der deutschen Regierungschefin ein, die neben Ägypten 
auch Tunesien besuchen wird. Deutschland ist in Ägypten sehr beliebt, 
dass Merkel nun zu Besuch kommt, ist ein großer außenpolitischer 
Erfolg für den autokratisch regierenden und mit einer schweren 
Wirtschaftskrise kämpfenden Staatschef Abdelfattah al Sisi“ – so 
beginnt der Artikel „Flüchtlingsstopp gegen Milliarden“ von Oliver 
Eberhardt am 02. März 2017 in neues Deutschland, worin auch noch 
berichtet wird: „... Doch al Sisi malt stattdessen lieber 
Schreckenszenarien: Aus den 250 000 Flüchtlingen, die das UNHCR 
gezählt hat, werden in seinen Reden, in den Pressemitteilungen der 
Regierung »fünf Millionen Flüchtlinge«. Bei jeder Gelegenheit warnt er 
davor, Millionen könnten sich auf den Weg nach Europa machen. 
Allerdings sind unter denjenigen, die sich von Ägypten aus auf den 
Seeweg nach Europa machen, auch viele junge Ägypter, die der 
schlechten wirtschaftlichen und politischen Lage entkommen wollen...“
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1043451.fluechtlingsstopp-gegen-milliarden.html

Und „Flüchtlingsabwehr in Nordafrika (II)“ - der redaktionelle Beitrag 
am 01. März 2017 bei German Foreign Policy unterstreicht: „... Ägypten 
ist in der jüngeren Vergangenheit immer stärker in den Fokus der 
deutsch-europäischen Flüchtlingsabwehr geraten. In dem Land hielten 
sich im Herbst laut Angaben des UNHCR mehr als 190.000 registrierte 
Flüchtlinge auf, darunter über 117.000 Syrer. Hinzu kommen allerdings 
viele nicht registrierte Flüchtlinge; Beobachter schätzen die 
Gesamtzahl auf deutlich mehr als 500.000, wahrscheinlich sogar mehr 
als eine Million. Die Zahl nimmt zu, weil die traditionelle 
Fluchtroute über Libyen wegen der dort herrschenden Milizen manchen 
mittlerweile als allzu gefährlich gilt. Zudem treibt der steigende 
Druck, dem zum Beispiel eritreische Flüchtlinge auf Betreiben Berlins 
und der EU im Sudan ausgesetzt sind (…) diese seit einiger Zeit von 
Süden her in noch höherer Zahl nach Norden. Viele durchqueren Ägypten 
nach wie vor auf dem Weg an die libysche Küste; doch steigt inzwischen 
auch die Zahl der Flüchtlingsboote, die von der ägyptischen Küste 
direkt nach Europa ablegen...“
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59550

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