Freitag, 19. August 2016

[Hoppetosse] bin 30.9.-3.10. in Berlin ... Treffen, Veranstaltungen usw. in und um Berlin möglich

Hallo,
kurze Info: Ich bin rund um den Monatswechsel September/Oktober in Berlin. Wer da noch Lust auf eine Treffen, Training oder eine Veranstaltung hat, kann sich gerne melden. Ich bin bis 3.10. auf dem Wir-haben-es-satt-Kongress, am 3.10. steht schon eine Veranstaltung "Den Kopf entlasten - Kritik an vereinfachten Welterklärungen (Verschwörungs"theorien" & Co.) fest".
Berlin ist aber groß, das Thema kann ruhig auch mehrmals stattfinden - oder auch andere Themen. Ich füge eine Liste dessen an, was gerade so aktuelle Themen sind. Von allem gibt es auch bebilderte Mitschnitte auf Youtube.
Auch Treffen, Trainings usw. sind möglich ... meldet Euch dann einfach - Gruß, Jörg (ab morgen erstmal für 10 Tage auf dem Klimacamp im Rheinland ... mit dem Aktionstheaterzelt - herzlich willkommen dazu: http://www.klimacamp-im-rheinland.de/aktionen/aktionstheaterzelt/)


Und hier die aktuellen Themen (geht natürlich auch anderes, siehe www.vortragsangebote.de.vu - und wenn das Menschen aus anderen Regionen lesen ... ich komme auch gern woanders hin, z.B. ist Anfang November wieder eine Südtour geplant, auf jeden Fall in den Raum München, aber auch alles auf dem Weg dorthin oder zurück)
Den Kopf entlasten: Kritik an vereinfachten Welterklärungen
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...
So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken.
Konsumkritik-Kritik - wollt Ihr ein Leben im Öko-Hamsterrad?
Überall dröhnt die Werbung: Ändere Dein Leben und Du änderst die Welt! Nachfrage regelt das Angebot! Ethische Geldanlagen, Kaufen mit gutem Gewissen usw. Warum aber wird die Welt nicht besser, sondern nur der Bio-, Fahrrad- und Solarladen zu einem Kommerztempel? Der Vortrag widerlegt die These von der großen Verbraucher_innenmacht und zeigt, dass die Selbstreduzierung auf's Dasein als Konsument_in vor allem denen dient, die nichts als Profit im Sinn haben. Für Mensch und Umwelt aber geht es um mehr als sich mit der Rolle des Bezahlenden im Kapitalismus zufrieden zu geben.
Der Referent, Jörg Bergstedt, ist Autor zahlreicher Ökologiebücher (z.B. "Monsanto auf Deutsch") und des Büchleins "Konsumkritik-Kritik".
Schwarzfahren als Aktionsform für eine andere Mobilität:
Heute straffrei ohne Ticket, morgen alle zum Nulltarif, übermorgen eine Stadt in Bürger_innenhand!

Fünf Freisprüche sprechen für sich - das jedenfalls ist die Lage in Gießen. Dort entstand die Idee, den Paragraphen 265a des Strafgesetzbuches trickreich zu umgehen. Denn "Erschleichung von Leistungen" ist es nicht mehr, wenn mensch offen sichtbar ohne Ticket unterwegs ist. Zwar haben Gerichte noch einige Male herumgeeiert, um die Kapitalinteressen zu sichern. Aber inzwischen ist klar: Wer mit Kennzeichnung unterwegs ist und dazu noch demonstrativ agiert (Rufen, Transparent, Kreidemalerei und/oder Flyer), kann nicht bestraft werden. Wer dazu noch unter den Pfändungsgrenzen von rund 1000 Euro pro Monat lebt, muss auch die 60 Euro nicht berappen. Doch bei diesem sogenannten "Aktionsschwarzfahren" geht es um mehr: Das offensive und hoffentlich demnächst massenhafte Schwarzfahren soll das ganze Fahrscheinsystem zum Einsturz bringen. Der dann mögliche "Nulltarif" wäre aber ebenfalls nur ein Schritt zu mehr: Einem menschen- und umweltgerechten Verkehrssystem - am besten in Bürger_innehand. Denn Mobilität ist ein Grundrecht - die dazu erforderlichen Produktionsmittel gehören nicht in privaten oder Staatsbesitz.

Jörg Bergstedt, der als Aktionsschwarzfahrer und Angeklagter in Gießen die fünf Freisprüche erreichte, wird die rechtlichen Grundlagen des straffreien Schwarzfahrens und die politischen Ziele und Visionen einer anderen Art von Mobilität und des Weges dorthin darstellen.

Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's -
erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik"
2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Die Jahre 2013 und 2014 liefen deutschlandweit ganz ohne gv-Pflanzen ab. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression? Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Ihr folgen Thesen für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltver-bände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam.
Referent: Jörg Bergstedt, Autor von "Reich oder rechts?" und "Monsanto auf Deutsch"
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(Bitte lange Zitate beim Antworten abschneiden - spart Daten und Unübersichtlichkeit :-)

Jörg Bergstedt, 06401/903283, Fax 03212-1434654, Mobil 01522-8728353 (nur erreichbar unterwegs)
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