Montag, 8. August 2016

79 ermordete Bürgermeister in Mexiko innerhalb von zehn Jahren

01.08.2016

 


Mexiko-Stadt.
In Mexiko sind auch Politiker von der Gewaltwelle betroffen. Vor allem die Bürgermeister in verschiedenen Bundesstaaten werden Opfer der organisierten Kriminalität. Das hat der Nationale Verband von Bürgermeistern (ANAC) [3] in seinem aktuellen Bericht festgestellt. Demnach sind von 2006 bis Juli 2016 insgesamt 40 amtierende Bürgermeister, sieben weitere während ihres Wahlkampfs und 32 Ex-Bürgermeister ermordet worden. Das macht eine Zahl von 79 ermordeten Lokalpolitikern, und das, obwohl einige von ihnen bereits staatlichen Schutz bekommen hatten. Seit 2012 haben die Angriffe krimineller Gruppen laut der Untersuchung von ANAC stark zugenommen. Nicht selten werden Lokalpoltiiker zur Kooperation mit den Drogenkartellen gezwungen.
Der 2004 gegründete Verband hat eine Risiko-Landkarte [4]erstellt und die 32 mexikanischen Bundesstaaten entsprechend eingestuft. Daraus ergeben sich vier Risikozonen: Zone A sehr hohes Risiko, Zone B hohes Risiko, Zone C und D niedriges Risiko. Nach dieser Einstufung sind die Bundesstaaten Durango, Michoacán, Oaxaca und Veracruz die gefährlichsten Bundesstaaten, gefolgt von Chihuahua, Estado de México, Guerrero, Nuevo León, Tabasco und Tamaulipas. Die, mit der geringsten Bedrohung für die mexikanischen Bürgermeister sind Coahuila, Morelos, San Luis Potosí und Zacatecas.
Als Problem, das zur Gefährdung der Politiker beitrage, bezeichnet der Bericht den Mangel an Ausrüstung, Technologie und Fortbildung bei den lokalen Sicherheitskräften.
Gerade in den vergangenen Wochen kamen [5] zwei Bürgermeister uns Leben. Am 23. Juli ist der Bürgermeister von San Juan Chamula im Bundestaat Chiapas, Domingo López Hernández, bei einer Auseinandersetzung mit einer bewaffneten Gruppe ermordet worden. Am 24. Juli wurde Ambrosio Soto Duarte von der Gemeinde Pungarabato im Bundesstaat Guerrero, erschossen. Soto Duarte war [2] mehrmals von organisierten Kriminellen bedroht worden. Diese verlangten regelmäßig Schutzgeld von ihm.
Der Verband hat indes einen Termin mit dem Innenministerium beantragt. Der ANAC fordert [6] von Innenminister Miguel Osorio Chong bessere Unterstützung bei der Ausrüstung der lokalen Polizei und die Aufnahme der vier Risikozonen in den Plan für öffentliche Sicherheit.
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