Freitag, 15. Juli 2016

Hartz IV: Weiterbildungsmaßnahmen ohne Bildung


Unseriöse Vertragsangebote und Bildungsangebote, Qualitätsprobleme bei Bildungsträger
10.07.2016

Die Erwerbslosenberaterin Luise Müller bekam Post von einer Bürgerin, die derzeit Hartz IV Leistungen vom Jobcenter im südthüringischen E. erhält. Frau F. hatte beim Jobcenter einen Termin, bei dem sie mit 2 Beiständen pünktlich erschien. Das folgende hat wirklich schockiert:
Da der Bildungsträger nicht den entsprechenden Service wie in seinen Flyer dargestellt bietet und gegen den Datenschutz mehrfach verstößt, wollte Frau F. den Bildungsträger wechseln. Dies bekräftigte Sie mehrfach während des Gesprächs. Das was die Vermittlerin mit ihr vereinbarte, entsprach nicht den Tatsachen und entpuppte sich als Lüge. Sie versprach Frau F. in einem vorhergehenden Gespräch, dass sie bei diesem Bildungsträger die Module SAP, Datev, und Lexware nachholen kann. Der Bildungsträger lehrt die Module jedoch nicht, es ist eine ganz einfache Integrationsmaßnahme für Bürger, die sich erst EDV- Kenntnisse und Mathematik und vieles andere aneignen müssen.

Im Gegenteil, die Maßnahme ist vor allem für Menschen, die psychologisch betreut werden müssen. Die Teilnehmer werden mittels Psychotests über die Familie, soziale Verhältnisse, wirtschaftliche Verhältnisse sowie persönliches Verhalten ausgefragt. Außerdem wird eine Selektion vorgenommen mittels eines IQs-Test vorgenommen, welcher nicht erlaubt ist. Fau. F. wurde über ihre Eltern, Ehemann, Geschwister und Angehörige ausgefragt, die von Frau K. aufgeschrieben wurden, womit auch der Datenschutz mehrfach verletzt wurde.

Frau F. verweigerte die Aussage. Daraufhin wurde von den Mitarbeitern des Bildungsträgers psychischen Druck ausgeübt wurde.

Über diesen Sachverhalt informierte die Betroffene ihre Vermittlerin, die ihr vor Antritt der Maßnahme sagte, sollte etwas mit diesen Bildungsträger schief gehen, teilen sie mir dies mit, ich werde Ihnen helfen. Dies war ein Irrtum. Die Arbeitsvermittlerin stellte sich gleich von Anfang an auf die Seite der Mitarbeiterinnen des Bildungsträgers. Die stattgefundene Besprechung war keine Unterhaltung, es war eine systematische Demütigung von Seiten des Vermittlers und der MA Frau K. des Bildungsträger "Mitteldeutsches Institut".

Durch diesen unermesslichen Druck und ständigen Unterstellungen brach Frau F. in Tränen aus. Diese Mitarbeiter machten sich noch lustig und im Nachhinein äußerte die Vermittlerin B. aufgrund ihres Verhaltens, wird keiner Weiterbildung zugestimmt. Die Antragstellerin sei angeblich nicht fähig dies überhaupt zu bewältigen. Außerdem habe sie 3 Jahre verloren, deshalb sei Sie in diese Integrationsmaßnahme vermittelt worden.

Der Beistand Frau M. fragte die Jobcenter-Mitarbeiter was Frau F. für Vermittlungshemmnisse angeblich habe. "Keine Kenntnisse in SAP, Datev und Lexware sowie keine Berufserfahrung", so die Antwort. Außerdem wäre nach Meinung der Frau B. Frau F. "psychisch etwas gehemmt." Frau M. entgegnete, dass man erst, wenn man in der Materie steckt, Berufserfahrung bekommt und diese Module schon 2013 hätten gelehrt werden können, als Frau F. ihre Ausbildung beendet hatte. Da aber das Jobcenter nicht in der Lage war, Frau. F. die Weiterbildung zu vermitteln, konnte sie nicht in den Arbeitsprozess eingliedert werden und somit keine Berufserfahrung sammeln.

Frau F, wurde förmlich einer Gehirnwäsche und Verhör unterzogen, worauf Frau M. mit der flachen Hand auf den Tisch schlug, um diesen Mysterium ein Ende zu machen. Als Frau F. fragte, ob diese Module nicht gelehrt werden können, antwortete Frau K.: "Sie denken wohl, dass wir extra Dozenten einstellen oder zur Verfügung stellen, die SAP, Datev und Lexware an der Cliptafel bildlich lehren und aufschreiben?" Dazu haben Sie ja unseren Hefter, mit denen sie sich selbst dies aneignen können. "Wenn Sie Hilfe brauchen, kann ja einmal ein Mitarbeiter dies per Hefter erklären".

Frau F. wurde jedes Wort im Mund herum gedreht. Um SAP zu erlernen, sollen die Teilnehmer kostenlos in 2 wöchige Praktika gehen. Sie bieten nur Stützunterricht an, aber dies bringe der Betroffenen nichts.

Offenbar haben die Vermittler mit Absicht der Betroffenen den Flyer in die Hand gegeben. Mit der Voraussicht, dass Frau F. nur zu diesem Bildungsträger geht. Auch wurde der Bewerbungszeitraum auf 8 Tage gelegt. Die unterschriebenen Unterlagen bekam Frau F. auch nicht als Kopie ausgehändigt. Auf Anfrage von Frau M. wurde ihr mitgeteilt, dass diese Unterlagen nicht ausgehändigt werden, da sie der Arbeit der Mitarbeiter diesen zur Ermittlung der psychologischen Erhebung der Ergebnisse über den Teilnehmer Mitteilung machen sollen.

Frau M. sagte, dies betrachte sie als Datenschutzmissbrauch. Frau K. sagte, sie habe von der Arbeit eines Jobcenters gar keine Ahnung. Auch wurde von der MA B. und K. bei Nachfrage warum Frau F. den Bildungsträger nicht wechseln darf, geäußert, dass die anderen Bildungsträger zu kurze Weiterbildungszeiten haben. Wohlgemerkt dieser Integrationskurs kostete für ein Jahr 8543, 75 Euro und der Weiterbildungskurs mit den Modulen DATEV, Lexware und SAP bei einem anderen Bildungsträger kostet für 181 Tage 4324,65 Euro.

Aber Frau M. widersprach dieser Aussage im Interesse der Betroffenen, dass es einen Bildungsträger gibt, der weitaus bessere Konditionen vorweist, preismäßig sogar kostengünstiger ist und nach der Weiterbildung und zur Vertiefung der erlernten Kenntnisse ein Praktikum anbietet. Dies wurde sofort von der MA B.vom Tisch gefegt. Mit der Begründung: Seit 2014 gibt es kein Praktikum nach der Maßnahme, da die Arbeitgeber bei Praktikanten die ganzen Sozialversichrungs- Kosten zahlen müssen. Praktika die nicht von Jobcentern geschaltet werden mit den das Jobcenter keinen Vertrag schließt, werden auch nicht bezahlt und anerkannt.

Vermittlerin B. zeigte keine Einsicht und will die Hartz IV Betroffene zum psychologischen Dienst schicken, um auszutesten, ob sie überhaupt für eine Weiterbildungsmaßnahme tauglich ist. Dies lehnte Frau F. ab. Außerdem äußerte die Vermittlerin, wenn es zu einem Abbruch der Integrations - Maßnahme kommt, erhält Frau F. keine Sanktion. Da Frau F. fix und fertig war, holte Frau H. den Ehemann der Betroffenen, der dieses Gespräch beendete. Nach ein paar Tagen bekam Frau F. mit unterdrückter Telefonnummer einen sehr mysteriösen Anruf mittels einer Männerstimme: Mit den Wortlaut, dass ihre Reaktion beim Job-Center noch für sie Nachteile habe. Auf diese Weise kann man auch Bürger vom Arbeitsmarkt und Weiterbildungen fern halten. Erwerbslosenberatung Suhl, Luise Müller

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