Sonntag, 6. März 2016

Auf eigene Art zu kämpfen lernen!


Das vergangene Jahr brachte eine weitere Verschärfung der grundlegenden Widersprüche mlmdes Imperialismus mit sich – weltweit ebenso wie in Europa (1). Diese Verschärfung und Zuspitzung ist in der Weltanschauung des Proletariats, dem Marxismus-Leninismus-Maoismus, für die revolutionären Kräfte und die kommunistischen Avantgarden gut und nicht schlecht, denn sie verbessert die Ausgangsbedingungen, um in der Arbeit für die proletarische Weltrevolution und der in deren Dienst stehenden Revolution im eigenen Land Sprünge zu erzielen und Erfolge zu festigen. Die Lage ist daher von dieser Seite betrachtet ausgezeichnet, womit jedem Defätismus und jedem Katzenjammer, wie er in „linken Szenen“ so oft zur Mode gehört, durch die Realität eine klare Abfuhr erteilt wird.
Die Zuspitzung der objektiven, drei großen Widersprüche führt aber nicht direkt zur Revolution, führt auch nicht direkt zum Zusammenbruch des Imperialismus, trotz all seiner Krisenhaftigkeit. Um den Imperialismus zu zerschlagen braucht es nach der marxistischen Ideologie Führung, d.h. einen Generalstab der Armee des Proletariats. Es braucht Heerführer, und es ist dabei nicht gleichgültig, auf welchem ideologischen Boden sich diese Heerführer befinden, d.h. was deren leitender Gedanke ist und was sie als einzigen Befehl anerkennen. Der Imperialismus wird nicht von selbst zusammenbrechen, sondern muss zerschlagen werden. Das ist der Punkt. Deshalb brauchen wir Führung, deshalb braucht das Proletariat eine Partei, eine Armee und eine Einheitsfront. Das ist auch die Frage, innerhalb derer es zu einer ungleichmäßigen Entwicklung kommt: denn obwohl sich die objektiven Verhältnisse so sehr zu unseren Gunsten entwickeln, hinken auf der anderen Seite die revolutionären und kommunistischen Kräfte oftmals nach. Weshalb? Weil sie es in vielen Fällen bisher nicht vermochten, eine korrekte Führung zu entwickeln. Weil der Maoismus als Ideologie in vielen Fällen revolutionärer Kräfte noch nicht durchgesetzt ist, und dort wo er schon allgemein anerkannt ist, bestehen oft noch große Probleme in der Entwicklung eines tiefgehenden Verständnisses dieser wissenschaftlichen Ideologie und damit einhergehend der Nutzung der objektiv guten Voraussetzungen.
Das alte Jahr 2015 brachte viele Entwicklungen und das Jahr 2016 wird weiter die Bedingungen für das Neue, für die sich entwickelnden und aufstrebenden Kräfte der proletarischen Revolution, verbessern. Das kommende Jahr 2016 wird auch ein besonderes Jahr des Kampfes um die proletarische Ideologie werden, denn es ist das 50. Jahr der Ausrufung der Großen Proletarischen Kulturrevolution und das 40. Todesjahr des Genossen Mao Zedong.
Einer der wichtigsten Grundsätze in der Ideologie des Marxismus-Leninismus-Maoismus ist, dass die Revolutionäre und Kommunisten auf „die eigene Kraft vertrauen“ müssen. Das bedeutet sich immer auf die Massen zu stützen, egal was man tut, und Vertrauen darauf haben, dass die Ideologie des Maoismus, die das Produkt großer Kämpfe der internationalen Arbeiterbewegung ist, den Weg weisen wird, wenn das Verständnis und die Anwendung korrekt entwickelt werden. Auf die „eigene Kraft zu vertrauen“ bedeutet darüber hinaus, dass die Revolutionäre und Kommunisten nicht „den einfacheren“ Weg gehen dürfen, sondern den Weg des Kampfes beschreiten müssen. Wir müssen uns klar darüber sein, dass wir nur am Weg des Kampfes, immer auf die Massen gestützt, die Anwendung der proletarischen Ideologie immer weiter verstehen werden. Damit einhergehend wird sich auch unsere Praxis entwickeln. Der Maoismus ist als höchste Stufe proletarischer Ideologie, und vor allem als deren letztes historisches Stadium, der einzige Weg, um den subjektiven Faktor zu heben und in Übereinstimmung mit den objektiven Entwicklungen der Widersprüche zu bringen. Diesen Weg zu gehen, bedeutet für die proletarischen Revolutionäre des jeweiligen Landes, ihren „eigenen“ Weg zu finden, die spezifische „Art zu kämpfen“ zu erlernen und damit den subjektiven Faktor auf Basis der allgemeinen wissenschaftlichen Ideologie des Proletariats als universeller Voraussetzung, zu entwickeln.
Vor den vier größten Ereignissen am Weg der kommunistischen Weltbewegung, der Pariser Kommune, der Oktoberrevolution, der chinesischen Revolution und der Großen Proletarischen Kulturrevolution, sind zwei unmittelbar von Mao Zedong geführt worden. Alleine diese Tatsache zeigt das Gewicht des Maoismus! Und genau das verlangt von allen fortschrittlichen Kräften die an der Revolution Interesse haben, eine Position zum Maoismus und den Lehren der chinesischen Revolution und der Großen Proletarischen Kulturrevolution einzunehmen und diese unter den revolutionären Kräften zur Diskussion zu bringen. Gerade die Große Proletarische Kulturrevolution als größte Mobilisierung der Massen in der Geschichte der Menschheit, zeigte in all ihren Facetten eine der wichtigsten Lehren im Maoismus: dass der Kampf um die Macht nicht nur vor und während dem Sturz der alten imperialistischen Ausbeuterordnung auf der Tagesordnung steht, sondern auch die ganze historische Periode des Sozialismus andauert, dass diese Frage nicht einfach „einschläft“.
Asien, Afrika und Lateinamerika bilden heute die Sturmzentren der Weltrevolution, die Volkskriege die dort aktuell von Kommunistischen Parteien geführt werden, sind der fortgeschrittenste Ausdruck dieser großen Kämpfe des weltrevolutionären Prozesses. Die neudemokratischen Revolutionen, die sich in diesen Sturmzentren in Form der Volkskriege entwickeln, mobilisieren Millionenmassen und versetzen dem Imperialismus gewaltige Schläge – hervorzuheben ist dabei insbesondere der Volkskrieg in Indien, der im Falle eines Sieges der neudemokatischen Revolution das weltweite Verhältnis zwischen Reaktion und Revolution grundsätzlich verschieben würde. Die Theorie der neudemokratischen Revolution und die Definition des neudemokratischen Typus von Staat wurde durch Mao Zedong erarbeitet. Er hinterließ die Theorie, die heute überall dort die Hauptströmung ist, wo der revolutionäre Prozess durch den Volkskrieg realisiert wird: in den Sturmzentren der Weltrevolution! Jeder Eurozentrismus, jedes Ablehnen der Neuen Demokratie, jedes mangelnde Verständnis des proletarischen Internationalismus widerspricht der dialektischen Beziehung zwischen den derzeitigen Volkskriegen in den Sturmzentren und dem Kampf um die Vorbereitung der Volkskriege in den imperialistischen Ländern und muss daher entschieden bekämpft werden, möchte man in der Entwicklung des subjektiven Faktors vorankommen. Im Gegenteil, die Sturmzentren, wo auch die absolute Mehrheit der Menschen lebt, müssen Ausgangspunkt sein – und nicht „flankierender“ Aspekt, mit dem man nur „nebenher“ zu schaffen habe.
Die Form des „Generalstabs“ der Klasse ist die Kommunistische Partei. Marx und Engels kämpften schon für den Aufbau einer solchen, Lenin entwickelte die „Partei neuen Typs“ und brachte damit einen Sprung im Parteiverständnis, das für lange Jahre als Modell jeder Kommunistischen Partei galt. Durch Mao Zedong wurde auch in diesem Punkt eine Entwicklung eingeleitet. So wie der Maoismus den Marxismus-Leninismus allgemein positiv dialektisch in sich aufhob, so auch in der Parteitheorie, die heute von den Kommunistinnen und Kommunisten den konzentrischen Aufbau einer militarisierten Partei fordert, ein Konzept, das die Partei vor der Zerschlagung durch den Feind sichern soll und dem eigentlichen Zweck der Partei, der Zerschlagung der alten Staatsmaschinerie und der Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat, Ausdruck verleiht. Dieser Kampf um die Partei und um die Macht geschieht in direkter Gegnerschaft zum bürgerlichen korporativistischen Staat. Auch hier finden die Kommunisten und Revolutionäre glänzende Voraussetzungen vor, da mit zunehmender Entwicklung der antagonistischen Widersprüche es für die Bourgeoisie immer komplizierter wird, ihr korporativistisches System aufrecht zu halten und weite Teile der Massen darin einzubeziehen. Diese Tendenz muss vertieft werden, weshalb der Kampf gegen jeden Versuch des Korporativismus aufgenommen werden muss, vor allem gegen die große parlamentarische Illusion, vor welcher Mao Zedong die Internationale Kommunistische Bewegung 1971 in der Schrift „Es lebe die Diktatur des Proletariats! Zum 100. Jahrestag der Pariser Kommune“ warnte.
Der Maoismus gab den revolutionären und kommunistischen Bewegungen die Werkzeuge in die Hand, die sie brauchen um ihre Probleme zu lösen. 2016, im 50. Jahr der Großen Proletarischen Kulturrevolution und dem 40. Todesjahr Mao Zedongs, sollten die Kommunisten und Revolutionäre vielerlei Aktivitäten entwickeln um an die großen Lehren des Maoismus zu erinnern, diese weiter zu verbreiten und zu popularisieren. Die allumfassende und einzig wissenschaftliche Ideologie des Proletariats sollte im kommenden Kampfjahr besonders hervorgestellt werden. Das sollte dazu dienen die Reihen des Maoismus insbesondere in Europa zu erweitern und allen revolutionären und kommunistischen Kräften als Sturmfeuer dienen, wo ihnen in diesem historischen Jahr die Millionenarmee der heute schon unter der roten Fahne des Volkskriegs Kämpfenden zuruft:
VEREINIGT EUCH UNTER DEM BANNER DES MAOISMUS!
HABT VERTRAUEN IN DIE EIGENE KRAFT!
LERNT AUF EURE EIGENE ART ZU KÄMPFEN!

Rot Front Kollektiv, Jänner 2016

(1) Hier wird von drei antagonistischen Grundwidersprüchen ausgegangen: 1. Zwischen unterdrückten Völkern und Nationen auf der eigen, dem Imperialismus auf der anderen Seite; 2. Zwischen Proletariat und Bourgeoisie; 3. Zwischen den einzelnen Imperialisten.

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