Donnerstag, 28. Mai 2015

Mahlows Märchen

Von Redaktionsmitglied Florian Geißler, Jena Lieber Günter, ich habe eben mal den Beitrag aus der jW von Bruno Mahlow gelesen. Mir ist Mahlow schon früher irgendwo mal aufgefallen durch seine stalinfeindliche Haltung. Nun setzt sich das indirekt fort, indem er den Beginn der Schwierigkeiten der SU auf die Lage unter Breshnew verlagert, Chruschtschow dagegen völlig ausblendet. Als ob Russakow und der XXVIII. Parteitag irgendeine Rolle gespielt hätten! Als ob man Genscher für einen “anständigen Kerl” hätte halten können… Das sind doch alles Verwischungen der Ursachen, das sind doch Dinge, die dann kaum noch eine Rolle gespielt haben. Mit dem Putsch 1956 war die Machtfrage doch schon so gut wie entschieden. Da waren die Messen gesungen. Es gibt sogar Überlegungen in Rußland, die diesen ganzen Prozeß der Zerstörung der SU auf einen langfristigen Plan der USA zurückführen wollen. Das halte ich für nicht ganz ausgeschlossen. Aber diese kleinkarierte Wichtigtuerei von diesem Mahlow ist abwegig. Er verliert sich in Details, Bemerkungen, Beobachtungen, was der sagt, was jener sagt – und er verliert ganz und gar das große Ganze aus dem Auge – die Macht des Proletariats. Und die wurde mit Chruschtschow dem Volk aus den Arbeitern Stück für Stück aus den Händen genommen. Da sind doch Kredite, und Verhandlungen über irgendwelche Details mit den USA und der NATO völlig nebensächlich. Die USA hatten dagegen kaum wirtschaftliche Verluste, und der Plan der Schwächung der UdSSR durch die Kreigesereignisse schien 1945 fast aufzugehen. Doch die Wirtschaftskraft der SU hatte nach den massiven Einbußen und Verlusten durch den Krieg wieder stark zugenommen. Die Wirtschaftskonferenz in der SU 1953 hätte diesem Aufstieg der USA ein jähes Ende bereiten können – doch dann war Stalin ermordet worden. Da wurde sozusagen in letzter Minute die Notbremse gezogen. … Das war doch der wahre Grund für den Abstieg der UdSSR und die Niederlage – und nicht das angebliche “Scheitern” von Gorbatschow. Er ist nicht “gescheitert”,sondern er hatte sein Ziel erreicht! Also kurz und schlecht: Mahlow lügt sich die Geschichte zurecht ohne richtig durchzublicken, wer hier wen verführt hat. Wo ist denn der Verrat, wenn nicht bei denen, die ihre Schandtaten während des Großen Vaterländischen Krieges verstecken wollten (Chruschtschow hatte bei Charkow eine ganze Armee ins Messer laufen lassen, was unsägliche Verluste brachte. Und er hatte allen Grund Stalin beiseite zu schaffen!!!) Mit dem Artikel der jW sind wir der Stalinfeindschaft wieder ein bißchen näher gekommen… Rote Grüße Florian Geißler, Jena

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen