Dienstag, 17. März 2015

Vanuatu: Zyklon „Pam“ hinterlässt ein zerstörtes Paradies

17.03.15 - Mit voller Wucht ist Zyklon „Pam“, „einer der mächtigsten je gemessenen Zyklone“, nach übereinstimmenden Berichten, in der Nacht vom 13. auf den 14. März auf den Pazifikstaat Vanuatu getroffen und hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mit Böen von mehr als 300 Kilometern war er über die Atolle hinweggefegt. Schätzungen zufolge wurden 90 Prozent der Häuser in der Hauptstadt Port Vila mit 44.000 Einwohnern beschädigt, bis zu 20 Prozent zerstört. Das ganze Ausmaß der Zerstörung war auch Tage danach noch gar nicht absehbar, denn viele der 80 Inseln Vanuatus waren von der Außenwelt abgeschnitten. "Pam" ist jetzt schon der stärkste Zyklon, der je im Südpazifik beobachtet wurde, auch wenn er sich aktuell deutlich abgeschwächt hat. (wetter.de) „Unsere Hoffnung auf eine blühende Zukunft ist zerstört“, erklärte Präsident Baldwin Lonsdale und machte den „Klimawandel“ für die verheerenden Zerstörungen mit verantwortlich: „Der Meeresspiegel steigt, das Wetter ändert sich“, sagte er. „In diesem Jahr hatten wir mehr Regen, die schweren Niederschläge der vergangenen Wochen waren weit mehr als das, was wir früher erlebt haben.“ Klimaexperten wie Christopher Bartlett, Leiter des Büros der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Vanuatu, geben ihm Recht. „Der jüngste Bericht des Weltklimarats hat klar vorhergesagt, dass wegen der Klimaveränderung die Zyklone im Pazifik immer stärker werden“, sagte er gegenüber Spiegel Online. „Pam“ sei mit Sicherheit eine Folge der Klimaveränderungen. Der prognostizierte Meeresspiegelanstieg, veränderte Niederschlagsmuster, steigende Temperaturen und die Versauerung des Ozeans werden die Risiken für Extremwetterphänomene in den nächsten Jahrzehnten verstärken, warnt die GIZ. Das stimmt, jedoch ist der im bürgerlichen Sprachgebrauch übliche Begriff „Klimawandel“ für die derzeit ablaufenden Veränderungen reichlich verharmlosend. Das Buch „Katastrophenalarm!“ spricht von heraufziehenden Weltklimakatastrophe und dem beschleunigten Umschlag in eine globale Umweltkatastrophe: „Der Meeresspiegel wird nach vorsichtigen Schätzungen bis 2100 um ein bis zwei Meter ansteigen. Eine Reihe von Inselstaaten wie die Malediven oder große Teile Bangladeschs würden dadurch bereits vom Meer verschlungen. Eine derart katastrophale Entwicklung würde Hunderte Millionen Menschen in die Flucht treiben. Ein weiter ansteigender Meeresspiegel würde viele heutige Küstenregionen einschließlich 22 der 50 größten Küstenstädte der Welt – wie New York, London, Rotterdam, Mumbai, Tokio, Shanghai oder Hamburg – unter Wasser setzen und unbewohnbar machen.“ (S. 122) Noch am letzten Wochenende ist die Nothilfe für den verwüsteten Inselstaat angelaufen. Mehrere Frachtmaschinen aus Australien und Neuseeland landeten am Montag auf dem beschädigten Flughafen von Port Vila mit Trinkwasser, Plastikplanen und Nahrung.

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