Freitag, 28. März 2014

8. März: Internationaler Frauentag.

Kein Ersatzmuttertag sondern Tag des Kampfes der Frauen gegen Krieg, Ausbeutung und Entrechtung der Menschen von Magdalena Chlopka „Wir erkennen gar keine besondere Frauenfrage an – wir erkennen keine besondere Arbeiterinnenfrage an! Wir erwarten unsere volle Emanzipation weder von der Zulassung der Frau zu dem, was man freie Gewerbe nennt, und von einem dem männlichen gleichen Unterricht – obgleich die Forderung dieser beiden Rechte nur natürlich und gerecht ist – noch von der Gewährung politischer Rechte. Die Länder, in denen das angeblich allgemeine, freie und direkte Wahlrecht existiert, zeigen uns, wie gering der wirkliche Wert desselben ist. Das Stimmrecht ohne ökonomische Freiheit ist nicht mehr und nicht weniger als ein Wechsel, der keinen Kurs hat. Wenn die soziale Emanzipation von den politischen Rechten abhinge, würde in den Ländern mit allgemeinem Stimmrecht keine soziale Frage existieren. Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeit in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.“ Clara Zetkin Die Vorzeigefrau der CDU der 90er Jahre, Rita Süßmuth, hielt und hält am 8. Mai Reden, andere feiern ihn als Kampf der Frauen gegen die patriarchale Gesellschaft (was immer das auch sei), andere machen daraus eine Art Muttertag, die Kinderchen sind sehr brav und singen ein Liedchen für Mama und die Kollegen mobben mal weniger gegen ihre Kolleginnen, die Gewerkschaften veranstalten Feiern für ihre Kolleginnen, die schlecht besucht werden und auch eher Alibifunktion haben. Gibt es also doch eine gesonderte Frauenfrage? Ich behaupte nein. Sie ist eine Frage der sozialen Ungleichheit in unserer Gesellschaft. Die Frauen werden, ergab eine neue Studie, immer noch schlechter bezahlt als Männer, bei gleicher Qualifikation haben sie keineswegs die gleichen Aufstiegschancen wie Männer und bei qualifizierten Jobs im technischen und handwerklichen Bereichen haben Frauen überhaupt kaum Chancen. Das ist schlichte Realität. Man kann sicher sagen, die bösen Männer lassen Frauen nicht an die Jobs und deshalb ist es ein Kampf der Geschlechter. Das ist, meine ich, sehr verkürzt gedacht. Clara Zetkin, von der das hier angeführte Zitat stammt, sah das nicht so verkürzt. Sie wusste, nicht die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht machten einen Menschen zum Unterdrücker und Ausbeuter, sondern seine Klassenzugehörigkeit. Nicht der Kampf Frau gegen Mann führt zur Frauenbefreiung – so sahen und sehen es die bürgerlichen Frauenrechtlerinnen – sondern der Kampf der Klassen, des Proletariats gegen das Kapital, ist die Front, an der auch die proletarischen Frauen kämpfen werden und müssen. Indem der Mensch von den Fesseln der fremdbestimmten Arbeit befreit wird, befreit sich die unterdrückte Klasse – die Arbeiterklasse – und übt die Staatsmacht aus. Die Frauenfrage hebt sich damit auf. Frauen können nur so sich befreien, nicht von den Männern oder gegen sie, sondern mit ihnen. Wenn die Frauen damals für das Frauenwahlrecht stritten – Clara Zetkin ist keineswegs dagegen – oder heute für gleiche Bildungschancen, so ist das eine Selbstverständlichkeit. Aber das Problem schafft man damit nicht aus der Welt. Deshalb gelten Clara Zetkins Worte heute wie damals: „Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein.“

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