Montag, 17. Dezember 2012

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen im Winter 2012/2013

Hallo, Kernpunkt dieses Newsletters ist eine Einladung: Wer eine gute Ausrede sucht für Weihnachten oder einfach Lust drauf hat, ist eingeladen, über Weihnachten mal richtig was voranzubringen in den Bibliotheken und Archiven der Projektwerkstatt. Starttag, wann immer es beliebt – also gern schon ab 24., aber auf jeden Fall am 25. und 26.12., also den Weihnachtsfeiertagen. Wir werden die Archivräume ordentlich einheizen und dann besteht viel Zeit und Gelegenheit, in Themengebieten der eigenen Wahl zu sortieren, einzuheften usw. – oder auch an der Gesamtidee der Archive und Bibliotheken mit zu überlegen und zu gestalten. Auch die Tage nach Weihnachten sind möglich – einfach vorher Termin abklären. Also: Wer ist dabei? Infos zu den Bibliotheken finden sich unter www.projektwerkstatt.de/kabrack Und wer vielleicht auf Archiv/Bibliothek keine Lust hat und dann (oder wann anders) mal kommen will, ist natürlich auch herzlich eingeladen. Nützlich sind Menschen, die sich am wachsenden Berg defekter Elektrogeräte zu schaffen machen. Zur Zeit funktioniert kein Kopierer mehr (sind schon mehrfach auseinander- und zusammengebaut … Fehlermeldungen bleiben), einige andere Geräte warten auf Reparatur. So long und Gruß aus Projektwerkstatt, Jörg NEUIGKEITEN UND MITMACHEN IM HAUS ++ Bibliotheken und Archive ++ Stück für Stück werden einzelne Themen aufsortiert und auf den aktuellen Stand gebracht. Dafür ist Hilfe gern gesehen – noch mehr aber Menschen, die Themen auf Dauer „betreuen“. ++ Direct-Action- und Theaterwerkstätten ++ Im Direct-Action-Raum ist das schon einiges vorangeschritten, aber noch viel Sortierarbeit im Archiv zu gelaufenen Aktionen (Castor, G8-Gipfel …). Im Musikraum warten noch CD-Berge auf das Wiedereinsortieren. ++ Computerräume, Layouten, Drucken ++ Juchu - ein „neuer“ (gebrauchter) Kopierer wurde gespendet. Einer der bisherigen konnte inzwischen repariert werden. Also geht das wieder in der Projektwerkstatt. Unklar ist zur Zeit noch, ob wir einen der Kopierer auch direkt an die Computer kriegen als Netzwerkdrucker … das würde die Broschürenproduktion erheblich erleichtern. Tonerspenden sind übrigens für beide Kopierer nützlich: Der „neue“ Gebrauchte ist ein Toshiba e-studio 200 (neue Trommel wäre auch gut), der wieder Reparierte ein Konica 7030. Weitere Wünsche für Sachspenden: - A4-Kopierpapier (weiß und/oder farbig) für unsere Broschüren - ATX-Netzteil für PC (mind. 400Watt Leistung) ++ Seminarhaus ++ - Für die Seminarhausküche: 2-Liter-Wasserkocher, Pürierstab - Bänke (passend zu von Biertischgarnituren) - Für Veranstaltungen an anderen Orten (Trainings, Seminare …): Tragbarer Beamer, kleiner USB-Drucker ++ Außengelände, Holz-/Metallwerkstatt und mehr ++ Im Herbst sind die Wiesenflächen im Garten erweitert worden. Statt Beeten (die wegen nur unregelmäßigem Dasein nicht gut wachsen können) gibt es ab 2013 mehr Platz zum Sitzen und Liegen. Wünsche für Sachspenden: - Für die Werkstatt: Akku-Flex und leistungsstarker Akku-Schrauber - Baumaterial: Treppenstufen-Kantenschutz - Obstbäume für den Garten (im Frühjahr), z.B. Birne, Walnuss Wir führen ständig eine Liste von Sachen, die im Haus noch oder mal wieder fehlen. Ihr findet sie immer unter www.projektwerkstatt.de/gesucht. ++ Basteln, Renovieren & Co. ++ Die Häuser der Projektwerkstatt und die ganzen Einrichtungen bieten ständig einen Haufen Arbeit - oft Routine, oft aber auch Punkte, wo Kreativität gefragt ist. Und das zeichnet die Projektwerkstatt aus: Wir suchen nicht Leute, die unsere Ideen umsetzen, sondern Menschen, die eigene Ideen verwirklichen. Eine (unvollständige Liste), was gerade so anliegt - und damit eine herzliche Einladung, sich dem anzunehmen, findet sich unter www.projektwerkstatt.de/gesucht. Auswahl dessen, was anliegt: Elektro(nik)reparaturen: Verstärker, ein Paar Computerlautsprecher, Flex, einige Kleingeräte (Taschenlampen, Audiogeräte ...) Heizung: Defekt sind einige Stellventile und eine Pumpe Druckerwerkstatt: Sortiermaschine zusammenbauen und in Betrieb nehmen, Risograph RC 6300 reparieren PROJEKTE UND AKTIONEN Neben dem Mitmischen an Haus und vor allem in den Bibliotheken/Archiven möchte ich gerne Projekten einladen. Wäre schön, wenn da eine Runde von Menschen Lust hat, mitzuwirken – gemeinsam oder in sinnvoller Absprache kooperierend, aber eigenständig an Teilbereichen. Die Projekte müssen aber nicht örtlich auf Saasen beschränkt bleiben … gerne sind weitere und neue Ideen gefragt! Seminare, Veranstaltungen und Infoabende in der Projektwerkstatt Es wäre eine mühsame, aber lohnende Sache: Eine aktuelle Analyse der herrschenden Machtverhältnisse und eine fundierte Debatte über herrschaftsfreie Utopien in Form von Filmabenden, Vorträgen, Diskussionen, Wochenendseminaren usw. – wer hat Lust, solches anzubieten, mitzuorganisieren …? Schon jetzt können wir Teile der Projektwerkstatt nutzen, nach Abschluss des Umbaus sind dann auch der große Seminarraum und die Bibliotheken wieder öffentlich zugänglich. Theoriecamp zur Herrschaftskritik und zu herrschaftsfreien Utopien Einer der Höhepunkt der Debatte soll ein ca. einwöchiges Theoriecamp in und an der Projektwerkstatt sein. Ziel ist eine sehr intensive Debatte um alle wichtigen Fragen – als selbstorganisierter Wechsel zwischen Kleingruppen, Veranstaltungen, Streitdebatten und mehr (Open Space). Das Ganze soll im Sommer stattfinden, wo einschließlich Zeltunterkünften ca. 40 Personen in und um die Projektwerkstatt Platz hätten. Wer hat Lust, daran mitzuplanen? Wer interessiert sich für eine Teilnahme? So oder so sind Rückmeldungen nett … Stiftung FreiRäume: Jetzt soll es richtig losgehen! Schon 2004 wurde die Stiftung gegründet. Das Ziel: Ein sicherer Rechtsträger für Häuser, die nicht nur der Spekulation mit Immobilien auf Dauer entzogen werden (das machen auch andere, z.B. das Mietshäusersyndikat oder die Projektwerkstatt auf Gegenseitigkeit), sondern auch gegenüber einer Kommerzialisierung oder privaten Aneignung durch die NutzerInnen selbst abgesichert werden. Bislang war die Stiftung nicht rechtsfähig, sondern treuhänderisch geführt von einem Verein. Bislang sind auf diese Art drei Häuser aufgebaut bzw. gesichert worden, darunter auch die Projektwerkstatt. Darüber hinaus beteiligen sich AktivistInnen am Aufbau und an der Sicherung einzelner Aktionsräume in anderen Projekten, z.B. auf dem Wagenplatz in Lüneburg, in alternativen Wohnprojekten in Leipzig, Magdeburg und Berlin. Das soll ruhig mehr werden. Dafür soll die Stiftung nun selbständig werden, um besser handeln zu können. Gesucht sind: Menschen, die dabei mitwirken wollen, offene Aktionsräume aufzubauen (oder ganze Häuser) Menschen, die Geld oder Immobilien zur Stiftung geben, damit diese dauerhaft Projekte absichern, die für kreative, widerständige Aktionen offen sind (eine besondere Idee sind dabei gespendete Geldanlagen in Photovoltaiken, deren Erlöse solche Räume sichern – siehe www.stiftung-freiraeume.de/solar.htm) THEORIE & STRATEGIE: WO BLEIBT DAS INHALTLICHE??? Dazu möchte ich gern erstmal etwas Grundsätzliches loswerden: Es wird zu wenig über strategisch-organisatorische Sachen diskutiert – und erst recht zu wenig über Inhaltliches!!! Das empfinde ich ziemlich stark. Leute sind am Aktionen vorbereiten, basteln, machen. Oder tüddeln in Cliquen bzw. zu zweit miteinander herum (meist erstens als Kommunikationsghetto, d.h. nur noch unter sich, und zweitens über erstaunlich banale Sachen redend). Mir ist das zu wenig. Ich will mehr über organisatorische Konzepte reden (und die umsetzen, reflektieren …). Das Hand in den Mund, was in vielen Projekten angesagt ist, ist zu wenig und hängt von den unsichtbaren Händen entweder des Marktes (Ressourcen kaufen) oder einiger Leute im Hintergrund ab, die anders agieren und Ressourcen gezielt schaffen. Wir brauchen eine Ernsthaftigkeit beim Versuch, selbstorganisiert handlungsfähig zu sein. Sonst sind unsere Aktionshäuser immer nur prekäre Überlebenskampfflächen, die mehr Energie zehren als Möglichkeiten schaffen. Ebenso sind unsere Aktionen dann zuviel Strohfeuer als dauerhaft-wirksame Kampagne. Der relative Erfolg des Kampfes gegen die Agrogentechnik zeigte ja, wie eine Verbindung miteinander verbundener direkter Aktionen mit inhaltlicher Qualität wirken kann (siehe z.B. den Artikel darüber im neuen „grünen blatt“: www.projektwerkstat.de/download/texte_cd/grbl/gb2012-02_s4bis6_144dpi.pdf). Noch schlimmer ist die inhaltliche Lücke. Wo laufen noch Debatten über Utopien, emanzipatorische Ökologie, feministische Positionen, Rassismen, Kritik an Religionen … was weiß ich? Mir fällt hier in Saasen sehr stark auf, dass Menschen hier ständig am Quatschen sind, oft auf derbe flachem Niveau (eher als Begleitgeräusch zum Kuscheln, Rumhängen oder Werkeln). Ich halte eine gute inhaltliche Debatte aber nicht nur für eine Voraussetzung für qualitativ anspruchsvolle Aktionen (Vermittlung), sondern auch für ein dauerhaftes politisches Engagement. Damit dieses nicht nur eine kleine Lebensphase zwischen Abhängigkeit vom Elternhaus zur Abhängigkeit vom Job u.ä. oder zur Etablierung in den bestehenden (Macht-)Systemen ist, bedarf es aus meiner Sicht klarer Überzeugungen, Fähigkeiten der Reflektion und des emanzipatorischen Blickes auf Geschehnisse. Von daher: Plant mehr, debattiert mehr, streitet mehr, entwickelt Ideen, informiert Euch …! Zwei Treffen in den nächsten Wochen dienen organisatorisch-strategischen Fragen, zu beiden sei eingeladen: Wie weiter mit dem Protest gegen Kohleverfeuerung und Kohleabbau? Planung von Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und bevorstehenden Prozessen gegen RWE bzw. wegen der Besetzungs- und Blockadeaktionen … am 11.-13. Januar in Köln (Näheres auf Anfrage). Aufbau und Kooperation von Aktionsplattformen (Projekthäusern und –räumen), Organisierungsfragen und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen u.a. der Stiftung FreiRäume (www.stiftung-freiraeume.de) … am 18.-20. Januar in Berlin (Start am 18. Vormittags, genauer Ort: Kubiz in Berlin-Weißensee, Bernkasteler Str. 78) Im Laufe des Jahres 2013 sind Wochenendseminare zu Herrschaftskritik und Theorien der Herrschaftsfreiheit geplant sowie ein mehrtägiges, intensives Theoriecamp über Ostern. Interessierte können sich gerne melden. Darüber hinaus wäre es aber schön, wenn auch weitere Seminare endlich wieder die inhaltliche Arbeit in Schwung bringen. Die Projektwerkstatt kann dafür genutzt werden. Ab Frühjahr steht hoffentlich auch wieder das gesamte Seminarhaus zur Verfügung – mit den Bibliotheken! Wer da an der Betreuung von Themen (siehe oben) teilnimmt, kann die dann auch besonders gut nutzen. Was immerhin jetzt ein paar Mal gelaufen ist, sind Veranstaltungen zu „Freie Menschen in freien Vereinbarungen – Theorie der Herrschaftsfreiheit“, Demokratiekritik (die beiden auch als Doppelpack, dann die Demokratiekritik als erstes, weil daraus die Frage nach Alternativen folgt) und „Den Kopf entlasten! Kritik an vereinfachten Welterklärungen“. Mehr auf www.vortragsangebote.de.vu – ich mache die gern auch an anderen Orten. Gut passen würde, wenn da noch Termine in den Regionen abgemacht werden, wo ich sowieso in den nächsten Wochen/Monaten bin. Das sind: - Mitte Januar: Sachsen-Anhalt und Berlin - Anfang Februar: Nordrhein-Westfalen - Mitte März: Bayern und Österreich - Mitte April: Sachsen und voraussichtlich Mecklenburg-Vorpommern Passend dazu: Mi, 9.1.2013 um 19.30 Uhr in Fulda (Cafe Chaos): Lesung und Diskussion "Freie Menschen in freien Vereinbarungen, Teil 2: Die Formen der Herrschaft - und wie sie zu überwinden sind" (gleiche Veranstaltung am 6.2. in Köln) Terminseite: www.projektwerkstatt.de/termin.html (auf vielen anderen Seiten auch eingeblendet So long und Gruß aus Projektwerkstatt, Jörg P.S. Diesen Newsletter auch zukünftig beziehen? Diese Mail geht zum Kennenlernen auch über Mailinglisten, die keine genaue Themenvereinbarung haben. Das wird in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Bedient werden noch die thematisch passenden, nämlich Hoppetosse (Debatten um emanzipatorische Widerstandskonzepte) und die neu eingerichtete herrschaftsfrei@yahoogroups.de. Wer sicher gehen will, auch in Zukunft die Infos zu bekommen (also so schätzungsweise ein Newsletter pro Monat bis halben Jahr), sollte sich per Mail an herrschaftsfrei-subscribe@yahoogroups.de anmelden. Wenn Ihr Lust habt, über weitere Themen laufend informiert zu werden, könnt Ihr auch Newsletter beziehen zu Themen wie Gentechnik(seilschaften), Antirepression oder die Projektwerkstatt. Außerdem gibt es einige Mailinglisten zum Mitdiskutieren. Eine Übersicht und Eintragemöglichkeiten findet Ihr auf der entsprechenden Seite auf www.projektwerkstatt.de, direkter Link: www.projektwerkstatt.de/mailing.html. -- Projektwerkstatt Saasen, 06401/90328-3, Fax -5, 01522-8728353 Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen (20 km östlich Giessen) www.projektwerkstatt.de/saasen ++ Tagungshaus ++ politische Werkstätten ++ Archive und Bibliotheken ++ Direct-Action-Plattform ++ Bahnanschluss ++ ReferentInnenangebote ++ ++ Sachspenden gesucht: www.projektwerkstatt.de/gesucht ++

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