Freitag, 28. September 2012

Insolvenz der P+S-Werften: Kampf um jeden Arbeitsplatz und gegen Lohnabbau!

28.09.12 - Seit vier Wochen sind die P+S-Werften in Stralsund und Wolgast im Insolvenzverfahren. Bis Oktober bekommen die Kollegen Insolvenzausfallgeld vom Arbeitsamt. Dann soll eine Transfergesellschaft eingerichtet werden, in der nur noch 60 Prozent der Löhne gezahlt werden. Das sehen die Gesetze so vor. Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise ab 2008 führte zum Einbruch des Welthandels und damit der Schifffahrt. Das ehemalige Management der P+S-Werften reagierte darauf mit einem Schneeballsystem: möglichst viele Aufträge annehmen, um dann mit dem Erlös des vorherigen den nächsten Auftrag vorzufinanzieren. Weil sich damit übernommen wurde, brach das ganze System zusammen. Es folgte die Insolvenz und das Management macht sich vom Acker. Insolvenz, das bedeutet, die Werftarbeiter und die meist kleinen Zulieferer sollen für die Krise zahlen. Die Forderungen der Banken, die diese Krise auslösten, werden zuerst bedient. Auch wenn die Werften einen Käufer finden, kommt unweigerlich das ganze Bündel des Sozialabbaus auf die Kollegen zu: Reduzierung der Arbeitsplätze, der Löhne, Verdichtung der Arbeit, Leiharbeit usw. Eben das, was die EU auch gegenwärtig von den Werktätigen Griechenlands, Spanien oder Portugals fordert. Die Hoffnung auf den 'Erhalt der Standorte', unter welchen Bedingungen auch immer, und die Illusion, durch 'gute Arbeit' könne man den Betrieb jetzt retten, bedeutet Unterordnung unter die Politik der Herrschenden und Akzeptanz der jetzigen und noch kommenden Angriffe auf die Lebenslage der Arbeiter und ihrer Familien. Die Solidarität gegen das Krisenprogramm ist gefordert: Kampf um jeden Arbeitsplatz und gegen Lohnabbau. Unsere Lebenslage erfordert dagegen mehr Arbeitsplätze und höhere Löhne, gerade hier in der Niedriglohnregion Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollen nicht für eure Krise bluten, wie es die Arbeiter in Griechenland, Spanien und Portugal kämpferisch auf die Straße tragen!

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