Mittwoch, 15. August 2012

Journalistin Lydia Cacho verlässt Mexiko nach Morddrohungen

10.08.2012 00:01 Cancún. Die prominente mexikanische Journalistin Lydia Cacho hat Mexiko verlassen, nachdem sie erneut Morddrohungen erhalten hat. Die in Cancún wohnhafte Cacho erhielt Anfang des Monats eine aus dem Umfeld der organisierten Kriminalität stammende Drohung, die sie zum sofortigen Verlassen des Landes veranlasste. Während sie zu Hause arbeitete, schaltete sich ihr für Notfälle gedachtes Handfunkgerät ein und eine unbekannte männliche Stimme sprach die Drohungen aus. Lydia Cacho wurde wiederholt bedroht, nachdem sie im Jahr 2005 ein Buch veröffentlicht hatte, in dem sie über einen Kinderpornografie-Ring berichtete, der offenbar unter dem Schutz von Politikern und Geschäftsleuten zweier mexikanischer Bundesstaaten stand. In einem zweiten, 2010 veröffentlichten Buch deckte sie einen Frauen- und Mädchenhandelsring auf und nannte die Namen von Beteiligten. Cacho erklärte, dass sie nicht nach Mexiko zurück kehren wird, so lange sie keine Garantien für die Sicherheit ihres Lebens erhält. Bereits im Jahr 2009 hatte die Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH) die mexikanische Regierung aufgefordert, Schutzmaßnahmen für Lydia Cacho zu ergreifen. (pcla/sinembargo) Mexiko Lydia Cacho verlässt Mexiko nach Todesdrohungen Die Journalistin, Autorin und Menschenrechtsaktivistin Lydia Cacho hat nach Angaben der Menschenrechtsorganisation für Pressefreiheit, Article 19, nach erneuten Todesdrohungen vorübergehend das Land verlassen. Cacho werde ihre Sicherheitsstrategie neu ausrichten, erklärte Ricardo González, der für das Schutzprogramm für Journalisten zuständig ist. „Dies hier ist absolut vorübergehend“, zitiert die mexikanische Tageszeitung „El Comercio“ den Mitarbeiter. Die 49-jährige Lydia Cacho hatte am 29. Juli bei sich zu Hause in Cancún gearbeitet, als sie eine Morddrohung über ihr Handfunkgerät erhielt. Das Gerät ist nur für Notfälle und als Hilfe gedacht ist, wie Amnesty International berichtet. Die Organisation hatte noch am 1. August eine Eilaktion zugunsten der bedrohten Journalistin gestartet. Todesdrohung über für Notfälle gedachtes Funkgerät Das Gerät habe sich eingeschaltet und eine unbekannte männliche Stimme habe die Autorin aufgefordert, ihre Arbeit einzustellen, sonst werde sie zerstückelt. Chaco lebt seit der Veröffentlichung ihres Buches Los demonios del Edén (“Die Dämonen des Paradieses”) im Jahr 2005 mit Todesdrohungen und Schikanen. Sie hatte in dem Buch über einen Kinderpornographiering berichtet, der mutmaßlich mit Wissen und unter dem Schutz von Politikern und Geschäftsleuten operierte. Ihre Menschenrechtsarbeit zu diesem Thema hat sie bis heute fortgesetzt. Die besondere Brisanz dieser Drohung liegt laut Presseberichten darin, dass der Anrufer sich in ein als vertrauenswürdig eingestuftes Funknetz hatte einschalten können. Laut dem Portal mexikanischen Portal Sinembargo hätten Sicherheitsleute der Autorin erklärt, dass sich der Anrufer in einem Umkreis von fünf Kilometer Entfernung befunden habe. Laut Jahresbericht der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) war Mexiko 2011 eines der gefährlichsten Länder für Journalisten weltweit. Seit dem Jahr 2000 bis heute sind in Mexiko nach Angaben der staatlichen Nationalen Menschenrechtskommission (CNDH) mehr 71 Journalisten umgebracht worden. (bh) Weitere Informationen Mexiko: Amnesty International fordert Schutzmaßnahmen für Lydia Cacho (15. Juli 2011) Eilaktion von Amnesty International vom 1. August 2012 URL: http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/nachrichten/msgf/mexiko%3A_lydia_cacho_verlaesst_mexiko_nach_todesdrohungen.html

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