Mittwoch, 30. Mai 2012

Gentechnik-Seilschaften: Newsletter am 26.5.2012

************www.biotech-seilschaften.de.vu************** DARF GERNE WEITERGELEITET WERDEN ... GANZ ODER TEXTWEISE *************Verfasst von: Jörg Bergstedt*************** Hallo! Die Aussaatphase des Jahres 2012 ist durch – und spektakulärer hätte das Jahr kaum starten können. Begonnen hatte es gleich mit einer Lüge: Die BASF verbreitete, in Deutschland keine Felder mehr anlegen zu wollen. Einige Umweltverbände und andere (die an den Versuchsfeldern kaum präsent waren) nutzten das, um den Erfolg und das dazugehörige Spendenkonto für sich zu reklamieren. Doch der Jubel war verfrüht: BASF macht doch Felder – und zwar in Baalberge und Gatersleben (beide Sachsen-Anhalt) mit dem Nachfolgemodell der Amflora (heißt: Modena, siehe http://apps2.bvl.bund.de/cgi/lasso/fsl/display.lasso?azrki=6786-01-0191). Nach BASF meldete sich die KWS und verzichtete zunächst auf das hauseigene Versuchsfeld in Northeim-Weetze. Bleiben sollte hingegen das Schaufeld in Üplingen. Somit schien sich die schon in den vergangenen Jahren beobachtete Konzentration der sogenannten „Versuchsfelder“ auf den beiden hochgesicherten, von den Schmidt-Schrader-Firmengeflechten betriebenen Flächen in Sagerheide (AgroBioTechnikum) und Üplingen (Schaugarten) fortzusetzen. Doch dieser Schein trog, so dass die KWS 2012 kein Feld in Deutschland anlegen wird. Aber nicht nur die … Aus und vorbei: AgroBioTechnikum und Schaugarten Üplingen bleiben 2012 dicht Schon im Laufe des April kamen Zweifel hinsichtlich der Anlage östlich von Rostock auf. Keine relevanten Vorbereitungsarbeiten waren zu sehen, das übliche Wachhäuschen fehlte und schließlich verschwand sogar das Werbeschild am Ortseingang. Zudem gerieten Betreiberfirmen und ihre Förderer aus Regierungskreisen unter Beschuss, erstmals am 28.3.2012: Aufgrund einer Landtagsanfrage der Grünen wurde bekannt, wieviel die staatliche Bewachung der Genfelder kostete. Die Ostseezeitung machte die Nachricht zum Aufhänger auf der Titelseite. Dann folgte der 14.4.2012: Wiederum als Leitartikel auf der Titelseite der Ostseezeitung (d.h. der wichtigsten Tageszeitung in und um Rostock) erschien ein Artikel mit dem Titel: "Filz und Mauschelei in der Gentechnik?". Darin stand klipp und klar: "Schmidt gab auf OZ-Anfrage zu: "Die Grüne Gentechnik im MV ist tot." Gemeinsam mit Broer baut sie zurzeit in Sachsen-Anhalt einen neuen BioPartk auf ... Absetzbewegung ..." Wenige Tage später am 25.4. ein nächster Leitartikel, diesmal ging es um "Faule Tricks" bei der Mittelvergabe durch Landesministerien, die offenbar eine 100%-Förderung des AgroBioTechnikums erreichen, aber gleichzeitig verschleiern sollten. Und schließlich am 5.5. folgte noch ein Bericht über Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die von dieser allerdings dementiert wurden (der Staat hält halt seine schützenden Hände über den Filz!). Als im Mai schließlich sogar noch das Werbeschild am Ortseingang von Sagerheide verschwand, war endgültig klar: Das AgroBioTechnikum wird 2012 keine Felder anlegen. Ob 2013 angesichts des Drucks ein Revival gelingen kann, erscheint fraglich. Allerdings wurde zur Freisetzung ab 2013 inzwischen ein Tabakversuch der Uni Rostock genehmigt (http://apps2.bvl.bund.de/cgi/lasso/fsl/display.lasso?azrki=6786-01-0210). Die Firmengeflechte mit den Kerstin-Schmidt-GmbHs als Handelnde hatten ohnehin schon mit einem vollständigen Umzug an ihren ebenfalls dubiosen, von Staat, LobbyistInnen und der bei der Jagd nach Geld skrupellosen Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz (SBK) geförderten Standort Üplingen (Börde) geliebäugelt. Deren Aus für 2012 kam daher überraschender, aber war deutlich. Am 9.5. war auf der Internetseite des Schaugartens zu lesen: "Der in den vergangenen Jahren von vielen Tausend interessierten Gästen besuchte Schaugarten mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Üplingen, Sachsen-Anhalt, wird in diesem Jahr nicht öffnen. Grund dafür sind die restriktiven politischen Rahmenbedingungen und kriminelle Feldzerstörungen in Deutschland. Diese Situation, die bereits zur Abwanderung großer Teile von Wissenschaft und Wirtschaft dieser Zukunftsbranche geführt hat, macht es nahezu unmöglich, der Öffentlichkeit die aktuellen weltweiten Entwicklungen der modernen Pflanzenzüchtung weiterhin vorzustellen. ... Wenn sich die Rahmenbedingungen für die Erprobung und den Anbau gentechnisch optimierter Pflanzen in Europa nicht verbessern, wird sich die Wertschöpfung aus diesem Bereich ausschließlich außerhalb Europas weiter fortsetzen. „Deutschland ist dabei, seine Innovationskraft bei einem Zukunftsthema einzubüßen“, betont Schmidt.“" (http://www.schaugarten-ueplingen.de). Verschiedene Medien verkündeten daraufhin: „Die einzige Ausstellung Deutschlands, in der gentechnisch veränderte Pflanzen besichtigt werden konnten, stellt nach vier Jahren ihre Tätigkeit ein. Der Schaugarten Üplingen in Sachsen-Anhalt werde 2012 nichts zeigen, sagte die Leiterin Kerstin Schmidt dem Nachrichtenmagazin "Focus". Es gebe kaum noch Zulassungen für neue Pflanzen von Firmen. "Und in der Wissenschaft sind alle Projekte ausgelaufen", so Schmidt. "Forschung mit Freisetzungen gibt es nicht mehr in Deutschland." Mit neuen Versuchen sei nicht mehr zu rechnen. Auch Aktionen von Gentechnik-Gegnern haben zum Ende der Ausstellung im Freigelände beigetragen: "Wir hätten den Schaugarten in einen Hochsicherheitstrakt mit Videoüberwachung verwandeln müssen. Das wäre nicht mehr verhältnismäßig gewesen. Es geht schließlich nur um Pflanzen", sagte Schmidt "Focus". Im vergangenen Jahr hätten Angreifer Wachleute mit Pfefferspray und Schlagstöcken bedroht.“ (z.B. bei Fulda-Info: http://www.fuldainfo.de/index.php?type=special&area=1&p=articles&id=20415; weitere Texte bei MDR: http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/magdeburg/schaugarten100.html). Die Gentechnik-Lobbyszene jammerte, wähnte Deutschland mal wieder am Abgrund und erzähle ihre üblichen, vor Ideologie triefenden und mit frei erfundenen Horrorbildern angemalten Geschichten … Hitparade des Jammerns Der Blick in die Sphären der Gentechnik-MarktschreierInnen bot schon 2011 bemerkenswerte Abgründe: Feldbefreiungen wurden zu „Terror“ erklärt und die Lage der polizeibewachten, millionengeförderten Seilschaften mit denen der Juden im Dritten Reich verglichen. Dagegen wirken die ersten Reaktionen auf das Fast-Ende der Agrogentechnik in Deutschland fast noch milder … Traurig reagierten die InnoPlanta-Netze: „Der InnoPlanta e.V. und die Arbeitsgemeinschaft Innovative Landwirte bedauern sehr, dass es in diesem Jahr den Schaugarten Üplingen nicht geben wird. "Der Schaugarten Üplingen ist einzigartig in Europa und war in den vergangenen Jahren ein Anziehungspunkt für Tausende von Besuchern, die sich über neue Entwicklungen in der Pflanzenzucht informieren wollten. Umso bedauerlicher ist es, dass eine anhaltend gentechnikfeindliche Stimmungs- und Gesetzeslage und insbesondere die kriminellen Feldzerstörungen den Schaugarten Üplingen in diesem Jahr verhindern", sagt Karl-Friedrich Kaufmann, Vorsitzender des InnoPlanta e.V.. Gentechnisch verbesserte Pflanzen sind ein Erfolgsmodell – jedenfalls weltweit betrachtet. … Die Nutzung von BioTech-Pflanzen in Deutschland und Europa wird seit Jahren erschwert bzw. durch politisch motivierte Anbauverbote ganz blockiert. Jetzt ist auch die Forschung auf diesem Gebiet fast unmöglich geworden, da Feldversuche nicht mehr stattfinden können - eine Folge massiver Proteste und Kampagnen und eines wirtschafts- und wissenschaftsfeindlichen Klimas, das militante Gentechnikgegner und ihre politischen Freunde geschaffen haben. ... 2050 sind weltweit mehr als 9 Mrd. Menschen zu ernähren. "Das ist mit einer romantisierend-rückwärtsgewandten Vorstellung von Landwirtschaft nicht zu leisten. Europa darf nicht auf Kosten der Entwicklungs- und Schwellenländer leben. Der Anbau von Biotech-Pflanzen ist zukunftsweisend und eine Chance für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft", ergänzt Kaufmann.“ (http://www.innoplanta.de/de/aktuell/gentechnikfeindliche_stimmung_in_deutschland_verhindert_in_diesem_jahr_den_schaugarten_ueplingen.html) Christel Happach-Kasan (FDP-MdB) fügte ihrer Verzweifelung ein paar Erfindungen über gefesselte und verletzte Wachleute an: „Es ist eine Armutszeugnis für die innere Verfassung unserer Gesellschaft, dass das Ausstellen von gentechnisch verbesserten Pflanzen von fehlgeleiteten und kriminellen Aktivisten mit Zerstörung bedroht wird. Es ist ein alarmierender Missstand, dass Freilandversuche und solche Ausstellungen überhaupt bewacht werden müssen. Im vergangenen Jahr sind bei der Attacke auf den Schaugarten sogar Wachleute gefesselt und verletzt worden.“ (http://www.happach-kasan.de/gruene-gentechnik/gentechnik-list/gentechnik-single/2067-schlieaung-des-schaugartens-aplingen-weiterer-verlust-fa14r-den-forschungsstandort-deutschland/). Der Verband der BiologInnen bezeichnet als Monopolisierung, wenn einseitige Werben nicht mehr möglich ist: "Mit dem Schaugarten Üplingen geht eine Informationsmöglichkeit über Grüne Gentechnik verloren," kommentiert Prof. Wolfgang Nellen, Präsdient des VBIO, die Schließung des Schaugartens. "Industrielle Monopolisierung der Grünen Gentechnik ist bedenklich, wenn jetzt aber Informationsmöglichkeiten und Meinungsbildung u.a. durch Gewalt monopolisiert werden, so halte ich das für noch bedenklicher," so Nellen weiter. (http://www.vbio.de/informationen/alle_news/e17162?news_id=13911) Auch die „Laborwelt“ bewies ihre Einseitigkeit mit ausschließlich Pro-Gentechnik-Zitaten, unter anderem von Uwe Schrader, der deutlich macht, dass 2013 der Schaugarten erneut entstehen könnte: „Die Vorteile dieser Pflanzen werden immer offensichtlicher. Der Schaugarten Üplingen wird auf sachliche und informative Art und Weise in den nächsten Jahren wieder eine wichtige Rolle spielen, diesen Umdenkprozess voranzutreiben.“ (http://www.laborwelt.de/aktuelles/nachrichten/2012-05/neuer-daempfer-fuer-gentechnik.html) Grüne (http://gruene-fraktion-sachsen-anhalt.de/startseite/volltext-startseite/kategorie/pm/article/keine_akzeptanz_in_der_bevoelkerung/) und das Bündnis für eine gentechnikfreie Region Braunschweiger Land (http://www.okerwelle.de/cms/index.php?id=62&tx_ttnews[tt_news]=982&cHash=07249e74335c43dfb0724d5ba807a778) begrüßten hingegen das (vorläufige) Ende der Propagandaeinrichtung. Was bleibt an Felder für 2012? So bleibt wenig. Neben den genannten BASF-Kartoffelfeldern war im Standortregister ein Pioneer-gv-Maisfeld für Üplingen eingereicht. Wenige Tage nach dem Aus für den Schaugarten wurde die Anmeldung aber zurückgezogen. Eingetragen ist weiterhin das schon 2011 ausgesäte, aber im Laufe des letzten Sommers zerstörte Feld mit der Roundup-Ready-Rübe H7-1. Es wurde angemeldet von Monsanto, die Pflanze ist ein Joint-Venture mit KWS. Die Größe soll laut Standortregister wieder 5000qm betragen. So long und beste Grüße aus der Projektwerkstatt in Saasen, Gruß von Jörg B. ******************** NEUES AUS DEN SEILSCHAFTEN Gibt es Ermittlungen wegen Betrugs in Rostock? Etwas Verwirrung brauchten Medienberichte über Ermittlungen gegen Ministerien usw. im Zusammenhang mit den Genversuchen bei Rostock. Richtige Klarheit besteht nicht. Dreierlei lässt sich sagen: Die Berichterstattung der Ostseezeitung über nicht nur politisch groteske, sondern auch strafrechtlich relevante Fördermethoden der SPD-Ministerien in Mecklenburg-Vorpommern hat zu einer Überprüfung geführt mit dem Ergebnis, dass alles verjährt ist. Das mag politisch enttäuschen, ist aber eher üblich, um Angehörige der Eliten zu schützen: Weggucken, dann mit Bedauern nicht anklagen. Zum zweiten wurde durch NachbarInnen des Feldes eine Strafanzeige auch wegen neuerer Betrugsfälle gestellt. Dazu hat sich die Staatsanwaltschaft gar nicht geäußert (Zufall, Versehen oder Absicht?). Hier muss noch ca. zwei Jahre verzögert werden, dann wäre die Verjährung auch erreicht. Drittens ist klar, dass auch bei früheren Strafanzeigen, die rechtzeitig gestellt wurden, die Staatsanwaltschaft Rostock nie gegen die Gentechnik-Seilschaften ermittelte. Die Beschuldigten wurden nicht einmal vernommen. Stattdessen wurden ständig KritikerInnen vorgeladen – offenbar um sie auszuhorchen. Uni Rostock verbietet (mal wieder) kritischen Gentechnikvortrag Von www.rostock-heute.de: „Ein Déjà-vu musste gestern die Grüne Hochschulgruppe (GHG) erleben. Bereits vor zwei Jahren hatte sie zu einem Vortrag des Agrogentechnik-Kritikers Jörg Bergstedt eingeladen. Nun sollte er wieder zum Thema „Monsanto auf Deutsch: Seilschaften in der Gentechnik“ sprechen. Wieder in einem Raum auf dem Universitätscampus in der Ulmenstraße und wieder wurde die Veranstaltung von der Universitätsleitung abgesagt. Allerdings erst wenige Stunden vorher, obwohl der Termin den unteren Ebenen der Universität schon seit drei Wochen bekannt gewesen sein soll, sagt Jan Delph von der GHG. Hatten die Ereignisse vor zwei Jahren noch für Protest sowohl bei den Gentechnik-Gegnern, die der Universität Zensur vorwarfen, als auch bei den Befürwortern, die durch Zwischenrufe während des Vortrags auffielen, gesorgt, blieb er diesmal aus. Gut ein Dutzend Zuhörer fanden sich schließlich im Haus Böll ein, wohin die Veranstaltung ausweichen konnte.“ Mehr Infos und Pressetexte dazu auf http://de.indymedia.org/2012/05/330082.shtml. Nicht neu, aber jetzt in den Medien: BfR-Filz In den letzten Tagen veröffentlichten viele Medien an prominenter Stelle Infos über die Seilschaften in Bundesbehörden am Beispiel des Bundesinstitutes für Risikoforschung. Die dort gemachten Infos sind so korrekt und es ist gut, dass das öffentlich wird. Einen faden Beigeschmack hat die Sache aber. Alle Informationen sind nicht neu. Sie sind auch auf www.biotech-seilschaften.de.vu und im Buch „Monsanto auf Deutsch“ enthalten. Dass sie jetzt in die Medien gelangen, zeigt recht anschaulich, wie moderne Rechtsstaaten ticken – nämlich als Konzert von Konkurrenz und Eine-Hand-wäscht-die-andere von Funktionseliten. Als nämlich die längst bekannten Infos über das BfR von Christoph Then veröffentlicht wurden, sprangen die großen Medien an, die bis heute „Monsanto auf Deutsch“ und all die Inhalte dort verschwiegen haben. Auch Christoph Then hat diese Quelle nicht angegeben – er versucht bis heute, jeglichen Kontakt mit Leuten wie mir zu vermeiden. Das ist weniger schlimm als manch Apparatschiks in Verbänden und Parteien, die sich regelmäßig sogar distanzieren. Aber eine kritische Auseinandersetzung mit Elitenstrukturen wäre überall in der Gesellschaft nötig. Gentechnik- und Herrschaftskritik unabhängig voneinander zu sehen, treibt sonst – wie zu sehen ist – seltsame Blüten … Nichtsdestotrotz seien die BfR-Enthüllungen empfohlen und sind selbstverständlich auf der Seite zu Behörden unter www.biotech-seilschaften.de.vu verlinkt (hier herrscht ja kein Eliten- und Abgrenzungsdenken …). EU: EFSA räumt Fehler ein bei Personalauswahl Erstmals hat die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA eingeräumt, dass sie nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen hat, um den raschen Wechsel von Personal aus ihrer Behörde in Lobbyorganisationen zu unterbinden. Die EFSA erklärte, dass sie den relevanten Informationen „bedauerlicherweise“ nicht nachgegangen sei. Weiterhin bestätigte die Behörde, dass sie die internen Regeln infolgedessen verschärft habe. Diese Erklärung wurde aufgrund des Falls von Suzy Renckens abgegeben. Sie war von 2003 bis 2008 Leiterin der Abteilung Gentechnik bei der EFSA. Diese Abteilung ist für die Risikobewertung von GVOs verantwortlich. 2008 wechselte Rencken direkt in eine hohe Lobbyposition in Brüssel für den Gentech-Konzern Syngenta. 2009 brachte die Nichtregierungsorganisation „Testbiotech“ den Fall an die Öffentlichkeit, doch die EFSA und die EU-Kommission lehnten es ab, irgendetwas zu unternehmen. Unterstützt von der Nichtregierungsorganisation „Corporate Europe Observatory“ (CEO) wandte sich „Testbiotech“ daraufhin an den Europäischen Bürgerbeauftragten, den sie bat, den Fall zu untersuchen. In einem Brief an den Bürgerbeauftragten hat die EFSA erstmals ihre Fehler eingeräumt. http://gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=13862 ******************** WEITERE NACHRICHTEN ZUM THEMA INDIEN: REGIERUNG MACHT ERSTMALS BT-BAUMWOLLE FÜR BAUERNSELBSTMORDE VERANTWORTLICH Zum ersten Mal hat die indische Regierung Selbstmorde von Bauern – einschließlich der von 2011/12 – direkt mit den sinkenden Erträgen der hochgejubelten gentechnisch veränderten Bt-Baumwolle verbunden. Bt-Baumwolle wurde von 90 Prozent der Baumwollbauern des Landes übernommen, seit sie vor zehn Jahren genehmigt wurde. Politische Entscheidungsträger haben Bt-Baumwolle als eine Erfolgsgeschichte gefeiert, aber ein internes Gutachten vom 9. Januar, das vom Landwirtschaftsminister an die Bundesstaaten mit Baumwollanbau versandt wurde, stellt ein düsteres Szenario vor. "Baumwollbauern sind seit der Umstellung auf Bt-Baumwolle in einer tiefen Krise. Die Flut von Bauernselbstmorden 2011/12 war bei Bt-Baumwoll-Bauern besonders schwerwiegend", so das Gutachten. Der scheinbare Erfolg von Bt-Baumwolle dauerte nur fünf Jahre. Seitdem sinken die Ernteerträge, und der Schädlingsbefall nimmt zu. http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13794:ministry-blames-bt-cotton-for-farmer-suicides UNTER EINER DECKE: WWF UND MONSANTO STEHLEN GEMEINDELAND UND WERBEN FÜR GENTECH-PFLANZEN Ein guter Artikel darüber, wie der WWF und die Gentech-Agroindustrie die Erde in Sachen Energieerzeugung und Gentech-Nahrungsmittel unter sich neu aufgeteilt haben. http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13764 ******************** ZUM NACHDENKEN Wer mehr erfahren will: Broschüre "Den Kopf entlasten" und Internetseite www.kopfentlastung.de.vu. Bei Interesse lassen sich dazu auch gern Veranstaltungen verabreden. Lasst Euch nicht vom scharfsinnigen Denken abbringen. Und vor allem: Denkt selbst! Ebenfalls nachdenklich macht immer wieder das Treiben vieler GentechnikgegnerInnen. Die BUND-Gentechnikreferentin (immer auf der Jagd nach einfachen Slogans zur Spendenwerbung) forderte laut taz am 2.5.2012 sogar eine Monsanto-Kennzeichnung, weil mensch sonst nicht sofort erkennen könne, wo Monsanto hintersteht. Denn der Konzern hat viele Firmen aufgekauft, die aber formal und mit ihrem Label weiterexistieren. Das aber ist keine Spezialität von Monsanto, so agieren alle Großkonzerne. Doch offenbar geht es dem BUND da nicht (mehr) um Gentechnik, sondern um Hetze gegen den US-Konzern, der so schön weit weg ist und dessen Kritik so einmütigen Applaus verspricht (http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=/2012/05/03/a0113). Gleichzeitig schafften es die BUND-Apparate, einen Hinweis auf Proteste gegen das InnoPlanta-Forum 2012 aus der eigenen Zeitung zu streichen - obwohl sie von eigenen Basisgliederungen darum gebeten wurden und die Veröffentlichung auch zugesagt war. Wie was das noch: Gegen meine FeindInnen fällt mir ja was ein, aber wer schützt mich vor den falschen FreundInnen? ******************** ALLE TERMINE AUF EINEN BLICK Donnerstag, 31.5., 20 Uhr in Berlin (auf der Berlin Biennale, Auguststr. 69, nahe Oranienburger Straße/Tor): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen" Am 1. Und 2.6. gibt es in Berlin ein paar Aktionstrainings und weitere Vorträge. Mehr auf www.projektwerkstatt.de/termine.html Sonntag, 3.6. um 13 und 16 Uhr auf dem Hoffest der Schlossimkerei Tonndorf (südlich Erfurt/Weimar): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen" Dienstag, 5. Juni, ca. 19 Uhr in Mainz (Haus Mainusch): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen" Montag, 18.6. um 11 Uhr am Verwaltungsgericht Magdeburg (Breiter Weg 203, Saal 11): Prozess wegen der Klagen gegen die Polizeimaßnahmen im Rahmen des InnoPlanta-Forums 2010 (Festnahme von zwei DemonstratInnen mit Gewahrsam, siehe http://de.indymedia.org/2010/09/290052.shtml) 19.-21.6. in Bernburg: DLG-Feldtage - Werben für industrielle Landwirtschaft, u.a. ein Themenzentren "Gentechnik", "Pflanzenschutz" (=Giftspritzen) und "Energie vom Feld" sowie Veranstaltungen von Monsanto und anderen Donnerstag, 28. Juni, 20 Uhr in der Kommune Niederkaufungen (bei Kassel, Kirchweg 3, 34260 Kaufungen): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen" Voraussichtlich am 3./4.9. in Üplingen: InnoPlanta-Forum (Liste zum Eintragen für Interessierte: www.projektwerkstatt.de/2012/liste_forum2012.pdf). ******************** P.S. Wie immer das Nachwort: Von der Broschüre „Organisierte Unveranwortlichkeit“ und dem Buch „Monsanto auf Deutsch“ sind noch genügend Bestände vorhanden. Bestellungen über das Infoformular auf unserer Internetseite www.biotech-seilschaften.de.vu, unter www.aktionsversand.de.vu oder in der Projektwerkstatt. Da andere Verlage – teilweise mit erstaunlich widerlichen Unhöflichkeiten – die brisanten Botschaften nicht verlegen wollten, wird „Monsanto auf Deutsch“ wohl erstmal die einzige Enzyklopädie der Agrogentechnik“mafia“ bleiben. Außerdem gibt es die aktuelle Aktionszeitung "Es reicht!". Infos auf der Bestellseite www.aktionsversand.de.vu. Und: In der Projektwerkstatt und anderen Aktionshäusern sind immer wieder Sachspenden gefragt. Auf der Seite www.projektwerkstatt.de/gesucht findet Ihr eine Liste. Wer was Passendes übrig hat ... wir freuen uns!!! -- Verfasst in der Projektwerkstatt Saasen, 06401/90328-3, Fax -5, 01522-8728353 Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen (20 km östlich Giessen) www.projektwerkstatt.de/saasen ++ Tagungshaus ++ politische Werkstätten ++ Archive und Bibliotheken ++ Direct-Action-Plattform ++ Bahnanschluà ++ ReferentInnenangebote ++ Sachspenden gesucht: Was gerade fehlt, steht immer unter www.projektwerkstatt.de/gesucht ++

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