Sonntag, 3. April 2011

Textauswahl zu Katyn

Katyn – eine antisowjetische Fälschung

Von M. Dumow

Quelle: VKPB vom 22.05.2010

Auf Kommunisten-online am 5. Juli 2010 – Seit vorigem Jahr betonen die Machthaber der Russischen Föderation die Bedeutung des 65. Jahrestages des Sieges. Aus dem Mund der Herrscher aller Couleur tönt das Thema der Sorge um die Veteranen bei der Verbesserung der Wohnverhältnissen u.a.m. Von Zeit zu Zeit – hauptsächlich wegen des Haushaltsplanes – leuchten die Erinnerungen der Veteranen auf. Es schien so: je näher der Tag der Sieges rückt, um so mehr spricht man über die Heldentaten des Volkes, das den Faschismus vernichtet und halb Europa befreite – über das sowjetische Volk!

Wie dem auch sei! Die russischen und polnischen Machthaber waren darauf vorbereitet. Doch sie agierten merkwürdig koordiniert, als es darum ging, das sowjetische Volk in den Schmutz zu ziehen. Sie finanzierten gemeinsam den verlogenen und gemeinen Film Andrzej Wajdas. Sie organisierten ein Treffen der „demokratisch gewählten“ Präsidenten Rußlands und Polens mit deren zahlreichem Gefolge bei Smolensk. Und als am 10. April der Präsident Polens L. Kaczynski beim Flugzeugunglück im Katyner Wald bei Smolensk ums Leben kam, blieb nichts von den russischen „Demokraten“ übrig als das allgemeine Gejammer über den „Lieblingspräsidenten" der Polen. Am 18. April zur Beerdigung Kaczynskis in Kraków beschuldigte der Präsident der Russischen Föderation D.A.Medwedjew Stalin persönlich der Massenhinrichtungen im Katyner Wald. Dann sprach er im Verlauf seiner Reise durch den Skandinavischen Länder über Katyn. Am 28. April auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen wiederholte Medwedjew noch einmal seine Anschuldigungen an die Adresse der Sowjetmacht.

Warum überschatteten die Katyner Ereignisse vor 67 Jahren den bevorstehenden 65. Jahrestag des Sieges?

Schauen wir tiefer in die Geschichte hinein.

Die ersten Mitteilungen über die Ermordung polnischer Offiziere im Katyner Wald kamen am 13. April 1943 aus Hitlerdeutschland.

Noch am 9. April schrieb der faschistische Propagandaminister Joseph Goebbels in sein Tagebuch:

"In der Nähe von Smolensk sind polnische Massengräber gefunden worden. Die Bolschewisten haben hier etwa 10.000 polnische Gefangene, unter ihnen auch Zivilgefangene, Bischöfe, Intellektuelle, Künstler usw., einfach niedergeknallt und in Massengräbern verscharrt. Über diesen Massengräbern haben sie Anlagen hergerichtet, um die Spuren ihres frevelhaften Tuns zum Verschwinden zu bringen. Durch Hinweise der Einwohner ist man hinter das Geheimnis dieser Erschießungen gekommen, und nun zeigt sich eine grauenvolle Verwüstung der menschlichen Seele. Ich veranlasse, daß die polnischen Massengräber von neutralen Journalisten aus Berlin besucht werden. Sie sollen dort einmal durch eigenen Augenschein davon überzeugt werden, was ihrer wartet, wenn ihr vielfach gehegter Wunsch, daß die Deutschen durch die Bolschewisten geschlagen würden, tatsächlich in Erfüllung ginge".

Gerade ist in der letzten Phrase dieses Faschisten wird das wahre Ziel der Goebbelsschen Propaganda deutlich – die Polen einzuschüchtern, Feindschaft zwischen den polnischen und sowjetischen Völkern säen und die Polen davon abzuhalten, ein Bündnis mit der Sowjetunion einzugehen.

Von da ab waren die sowjetisch-polnischen Beziehungen außerordentlich gespannt. Der Grund war der unversöhnliche Antisowjetismus und die offene Russenfeindlichkeit. Sie führten die bürgerliche polnische Regierung dazu, das Systems der kollektiven Sicherheit in Europa zu vereiteln, was schließlich den Faschisten bei der Verwirklichung ihrer Pläne zur Vernichtung der slawischen Zivilisation in die Hände spielte. Schon gegen Ende 1939 waren von den Deutschen im okkupierten Polen über 100.000 Menschen vernichtet worden. Das war „die neue deutsche Ordnung“! Nach dem Ende der Okkupation Polens hatten die Deutschen etwa 6 Millionen Polen – also 22 % der Bevölkerung – vernichtet! Das Endziel der Faschisten war die Liquidierung des gesamten polnischen Volkes bis zum Jahre 1950. Zum Glück existierte für die Polen die UdSSR und deren Rote Armee.

Im Kampf gegen den Faschismus ergab sich allmählich die Notwendigkeit, die Bemühungen der sowjetischen und polnischen Völker zu vereinigen, bis hin zur polnischen Emigration. Die bürgerliche Regierung hielt sich in London auf. Die diplomatischen Beziehungen zwischen ihr und der Regierung der UdSSR wurden am 30. Juli 1941 wiederhergestellt. Das Abkommen sah die Bildung einer polnischen Armee auf dem Gebiet der UdSSR vor. Diese Armee sollte aus einer Anzahl ehemaliger polnischer Soldaten und Offiziere bestehen, die sich nach der Befreiung durch die Rote Armee in der Westukraine und in Westweißrußland in Gefangenschaft befanden.

Am 25. Dezember 1941 erließ die Regierung der UdSSR die Verordnung „Über die polnische Armee auf dem Gebiet der UdSSR“. Es wurde mitgeteilt, daß dieser Armee 96.000 Personen angehörten, die von General Anders befehligt wurden.

Doch die Polen hielten ihre Sicherheit durch die UdSSR für schlecht gewährleistet, und so zogen 80.000 polnische Militärangehörige im September 1942 zu ihren Verbündeten in den Iran, um dort britische Erdölanlagen zu sichern. Erst 1944 erschienen sie dann in Italien.

Doch der schon im März 1943 gegründete Bund polnischer Patrioten formierte unter Führung von General Z. Berling eine polnische Division namens „Tadeusz Kościuszko“. Diese Division bestand ihre Feuertaufe in den Kämpfen bei Lenino am 12. und 13. Oktober 1943 und wuchs später zur polnischen Armee heran.

Die Faschisten witterten die Festigung der Freundschaft zwischen den Völkern und das herannahende Ende. Und so erschallte am 13. April 1943 die deutsche Mitteilung...

Am 19. April 1943 veröffentlichte die Zeitung „Prawda" einen Artikel „Die polnischen Komplizen Hitlers“, wo Beispiele angeführt waren, wie die Faschisten schon mehrfach die von ihnen begangenen Massenmorde als Spuren „bolschewistischen Terrors“ ausgegeben hatten, und es wurde gesagt:

„Wie nunmehr völlig klar ist, haben die Deutschen die ehemaligen polnischen Kriegsgefangenen ergriffen, die sich 1941 zu Bauarbeiten in den Bezirken westlich von Smolensk aufhielten, und die im Sommer 1941 nach dem Rückzug der sowjetischen Armeen aus dem Bezirk Smolensk zusammen mit vielen sowjetischen Menschen, den Bewohnern des Smolensker Gebiets, in die Hände der faschistischen Henker gerieten. Die Deutschen haben die ehemaligen polnischen Kriegsgefangenen und viele sowjetische Menschen viehisch ermordet, und wollen jetzt die Spuren ihrer Verbrechen verwischen. In der Hoffnung leichtgläubige Menschen zu finden, versuchen sie, ihre ungeheuren Verbrechen mit neuerlichen schändlichen Hirngespinsten zu überdecken“.

Als „Henker" der Polen bei Katyn nannte die faschistische Propaganda „die GPU-Komissare“ Lew Rybak, Abraham Borisowitsch, Paul Brodinski und Chaim Finberg. Bis jetzt wurden von niemandem und nirgendwo die Spuren dieser geheimnisvollen „Komissare" gefunden, weil es solche nämlich nicht gibt. Das ist die Wahrheit der Geschichte.

Ist das den Führern Polens und Rußlands nicht bekannt? Wissen sie das, oder gehören sie zu jenen „leichtgläubigen Leuten“? Wozu dient dann die Showveranstaltung um „Katyn“? Der Sozialismus ist ihnen verhaßt, und sie tun alles, um das sowjetische Volk und seine führende Kraft – die Partei der Bolschewiki unter der Führung Stalins anzuschwärzen. Ohne Führung sind Armee und Volk nur eine Menschenmenge. Und eine Menschenmenge kann den Kampf gegen den stärksten und tückischsten Feind, wie es der deutsche Faschismus war, nicht gewinnen. Das bedeutet: Die Kraft lag bei den Bolschewiki, und sie lag in der sozialistischen Ordnung! Dies alles hassen die neu aufgetauchten „Herren" der Betriebe, der Zeitungen und der Dampfer Rußlands und Polens und wollen es aus dem Bewußtsein der Völker ausrotten. Dafür werden zur Schau gestellte Leiden organisiert – als „Opfer des Totalitarismus“. Und die russischen Präsidenten bereuen und bereuen...

Die sowjetischen Menschen haben nichts zu bereuen.

Im Laufe der berüchtigten „Gorbastroika“ hat der Präsident Polens W. Jaruzelski auf der Grundlage der Angaben polnischer Historiker erneut bestätigt, daß die Tragödie bei Katyn ein Verbrechen der deutschen Faschisten war, eine von den Nazis veranstaltete Provokation. Kaum hatte die antisowjetische Provokation angefangen, war sie auch schon wieder verstummt – vorläufig. Doch nach dem konterrevolutionären, bürgerlichen Umschwung in der UdSSR 1991-1993 brachten die „Demokraten" die Welle der Verleumdung wieder in Gang...

Im Jahre 1992 wurde im Archiv des Präsidenten der Russischen Föderation „zufällig“ das „geschlossene Paket №1“ entdeckt, in dem sich angeblich der Beschluß des Politbüros des ZK der Allunions-KP (B) vom 5. März 1940, ein Brief Berijas an Stalin und ein Brief Scheljepins an Chrustschow vom 3. März 1959 etc., befunden haben sollen – das sind also die „unwiderlegbaren" Beweise der Schuld der UdSSR. Doch die Originaldokumente sind für die Forschung bis jetzt nicht zugänglich. Nach den Forschungen vieler gewissenhafter Historiker und Spezialisten ist jedoch schon jetzt bewiesen, daß diese und andere „Dokumente" aus dem Archiv des Präsidenten Fälschungen sind.

Im Jahre 1943 arbeitete eine Kommission zur Feststellung und Untersuchung der Umstände der Erschießung der Kriegsgefangenen polnischen Offiziere durch die faschistischen Eroberer im Katyner Wald. Diese Kommission wurde geleitet vom Präsidenten der Akademie der medizinischen Wissenschaften Nikolai Pawlowitsch Burdenko. Die Mitglieder der Kommission waren Schriftsteller, Geistliche und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Es lagen Beweise dafür vor, daß es bis zur Ankunft der Deutschen im Katyner Wald kein Lager für polnische Kriegsgefangene gab, und daß der Tod der polnischen Kriegsgefangenen im Jahre 1941 geschah, und nicht schon 1940, wie die Nazis behaupteten. Im Bericht der Kommission, der in der „Prawda" am 26. Januar 1944 veröffentlicht worden war, wurde festgestellt:

„…2. Im Katyner Wald wurden im Herbst 1941 von der deutschen Besatzungsmacht Massenerschießungen von polnischen Kriegsgefangenen … durchgeführt;

… 4. Im Zusammenhang mit der Verschlechterung der allgemeinen militärpolitischen Situation für Deutschland Anfang 1943 haben die deutschen Besatzer zu provokatorischen Zwecken eine Reihe von Maßnahmen unternommen, um zum Streit der Russen mit den Polen ihre eigenen Verbrechen den Organen der Sowjetmacht zuzuschreiben...“

Darüber hinaus haben die, in das noch von den Deutschen okkupierte Smolensker Gebiet entsandten internationalen Experten, obwohl sie auf Anordnung Hitlers handelten, in den Leichen der Ermordeten deutsche Geschosse der Marke „GECO“, der Serie „D“ vom Kaliber 7,65 mm gefunden. Am 8. Mai 1943 notierte Goebbels verärgert: „Leider hat man in den Gräbern Katyns deutsche Munition entdeckt.“ Solche Tatsachen, wie die Erschießung der Polen durch den deutsch-faschistischen Abschaum, gibt es viele. Nach dem Krieg studierten polnische Historiker diese Tragödie und auch sie konnten eine Mitwirkung „des totalitären Regimes" nicht feststellen. Die Frage wurde von beiden Seiten eindeutig entschieden – die Deutschen sind schuldig.

Den Sowjetfeinden wird es gemeinsam mit emporgekommenen Herren nicht gelingen, sich der wachsenden Hinwendung des Volkes zur Stabilität des Sowjetzeit, der Hinwendung zu Stalin, entgegenzustellen, und so versuchen sie es mit einem schmutzigen Stalin-feindlichen „Kreuzzug“. Ein bösartiger, unzureichend hinter der Maske von der „Freiheit des Wortes“ und der „historischen Wahrheit“ verdeckter Antisowjetismus beschäftigt die Spitzen der Russischen Föderation und Polens. Für die Befreiung Polens von den faschistischen Eroberern haben mehr 600.000 (!) sowjetische Soldaten ihr Leben geopfert. Aber darüber schweigen sowohl russische, wie auch polnische Präsidenten. Sie schweigen genauso zur Massenvernichtung der Rotarmisten durch Polen im Jahre 1921 (nach dem mißlungenen Gegenschlag der Roten Armee auf Warschau starben in polnischen Lagern 60.000 von den 130.000 russischen Kriegsgefangenen). Im Terminkalender „unserer" Präsidenten gab es weder eine Ehrung der Stalingrader Schlacht, der Kursker Schlacht, noch der Befreiung Warschaus. Dafür flogen sie zu den Feiern anläßlich der Eröffnung der zweiten Front nach Europa wie die Fliegen auf den Honig. Warum rufen einige Tausend umgekommener Polen bei Katyn so ein Meer von Ergüssen hervor?

Das Volk nennt es Verrat.

Die zynische und freche Lüge über Katyn der bürgerlichen „Wahrheitsfanatiker“ ist vor allem berechnet auf die Beschränktheit der Spießbürger und die Unwissenheit der Jugend über die Geschichte. Ein solches Herangehen ist typisch für die bürgerliche Propaganda. Teilweise gelingt es, damit das gesellschaftliche Bewußtsein zu vergiften. Aber die Mythen und die Lügengebäude der Geschichte werden unvermeidlich einstürzen, und für den Verrat des sowjetischen Volkes muß unvermeidlich gezahlt werden. Das oberste Gericht – das Gericht der Werktätigen einer erneuerten UdSSR – wird sein Verdikt aussprechen.

M.Dumow

Quelle: http://www.vkpb.ru/

Wahrheit und Lüge über Katyn

Die Sowjetfeinde entlarven … sich selber

„Mein Gott! Wieviel Wahrheit ist doch in den Augen der Staatlichen Nutten!“

Jurij Schewtschuk (ddt)

Wladimir Kowaltschuk (Arbeiter), Moskau

Übersetzung NN

Kommunisten-online vom 6. Juli 2010 – Zum 65. Jahrestag des Sieges des sowjetischen Volkes, seiner kommunistischen Partei und der Roten Armee im Grossen Vaterländischen Krieg über die imperialistischen Aggressoren, über das faschistische Deutschland und seine Verbündeten – zum 65. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs rottet sich der profaschistische bürgerliche Mob wieder zusammen und erhebt sein Geheul gegen die Sowjetunion, gegen die Erinnerung an unsere redlichen Vorfahren und gegen unsere Zukunft.

Dieser giftige Bodensatz wurde von den antikommunistischen Kräften in Europa und von den derzeitigen Machthabern der Russischer Föderation aufgewühlt und von deren Speichelleckern in der „Katyner Sache“ der Erschießung der kriegsgefangenen polnischen Offiziere ringsherum aufgegriffen. Die Livree von Lakaien ist ihnen schon von hinten anzusehen.
Die Lügen der Nazis werden weiterverbreitet

Die von Goebbels nach der Niederlage bei Stalingrad zubereitete Fälschung wiederkäuend, spucken die Machthaber der Russischen Föderation im Namen Putins in die Vergangenheit. Sie unterminieren damit die Zukunft, was die „Europäer“ unseres Landes nicht einmal bemerken. Vor dem „zivilisierten" Westen haben sie bereut und sich entschuldigt – und die Russen haben es nun auszulöffeln und zu bezahlen. Eine Verbeugung vor den Nachkommen derer, die sich Hitler, seinen Verbündeten, den Okkupanten unterwarfen, die jene faschistischen Horden fütterten und ausrüsteten. Die polnischen Pans haben die Klage an Rußland über eine Summe von mehr als 4 Milliarden Dollars, zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen, schon vorbereitet. Mit Hilfe NATO werden sie das auch einfordern, geringer geht es nicht – und die Putinisten und der Rest der Bande in Europa werden ihr Gebäck mit Konfitüre fressen.
Was geschah nach 1939 wirklich?

Es ist eine historische Tatsache, daß im September-Oktober 1939, nachdem Westweißrußlands und Westlicher Ukraine ihren Beitritt zur UdSSR erklärt hatten, etwa 10.000 Offiziere der polnischen Armee, und ebenso viele Polizisten und andere „Amtspersonen“ interniert und später als Kriegsgefangene inhaftiert wurden. Sie wurden 1940 in 3 Kategorien untergeteilt:

1) besonders gefährliche Verbrecher, Mörder, die Diversanten und Spione. Sie wurden zur Erschießung verurteilt. Das betraf etwa Tausend Personen.

2) polnische Offiziere, die für die Bildung der polnischen Armee des Generals Anders auf dem Territorien der UdSSR für den Kampf gegen die faschistischen Besatzer freigelassen wurden (400 Personen).

3) Potentiell gefährliche Personen, die man nicht freilassen konnte. Sie waren in einem Arbeitslager westlich von Smolensk inhaftiert. Zu Beginn des Krieges gelang es nicht mehr, sie zu evakuieren. Und zu Fuß bis weit hinein in das Gebiet der UdSSR zu marschieren, lehnten sie ab.

So gerieten sie in die Hände der Deutschen, die sie dann im Herbst 1941 entsprechend dem Befehl Hitlers zur Beseitigung des „polnischen Problems“ erschossen haben: „Die Polen sollen nur einen Herrn – den Deutschen haben. Es können und dürfen nicht zwei Herren nebeneinander existieren, deshalb müssen alle Vertreter der polnischen Intelligenz vernichtet werden. Nur auf diese Weise können wir das uns zustehende Gebiet beherrschen.“
Und das sind die Beweise:

a) Die Geschosse und die Patronenhülsen, die man in den Gräbern der Ermordeten fand, waren in Deutschland hergestellt worden;

b) Bei dem Teil der Leichen hatte man die Hände mit Papierschnur gefesselt, welche bis zu Beginn des Krieges in der UdSSR nicht herstellt wurde;

c) Nach dem Gutachten der gerichtsmedizinischen Experten (einschließlich dessen, das von der Kommission nach Exhumierung der Leichen im Jahre 1943 erstellt wurde), befanden sich die Ermordeten nicht länger als anderthalb Jahre unter der Erde;

d) Nach dem Gutachten der speziellen sowjetischen Kommission unter Leitung von Akademiemitglied N. Burdenko war die Art und Weise der Erschießung der sowjetischen Bürger in Orjol und Woronesch mit der Methode der Hinrichtung der polnischen Offiziere identisch;

e) Wie konnten die „blutrünstigen Bolschwiken“ heimlich 12.000 Menschen in Katyn erschießen, wenn sich dort bis zum Kriege ein Pionierlager befand? Wenn das so gewesen wäre, dann hätte sich sicher ein geeigneterer Platz dafür gefunden;

f) Die „Entdeckung" der Massengräber durch die Faschisten erfolgte nach der Niederlage bei Stalingrad, als der ganze Zweite Weltkrieg zu scheitern drohte. Mit einer solchen demonstrativen Schau der Opfer „unmenschlichen bolschewistischen Regimes“ beabsichtigte Deutschland die Koalition der Verbündeten – die UdSSR, die USA, Großbritannien und die Länder Europas zu spalten und den schnellen Vormarsch der sowjetischen Armeen zu verhindern;

g) Und, schließlich – die überflüssigen Fälschungen und die gefälschten Dokumente: Darauf werden wir ausführlicher eingehen.

Die Fälschungen im Russischen Staatsarchiv

Welche Geheimnisse enthält nun die sogenannte „Besondere Mappe №1“ des Politbüros des ZK der KPdSU? Nach ausführlicher Begutachtung eines Schriftsatzes von L. Berijas an das Politbüro mit dem Vorschlag, mehr als 25.000 Polen zu erschießen, sowie des zustimmenden Beschlusses des Politbüros des ZK der Allunions-KP (B) zu dieser Frage durch Historiker und Wissenschaftler, und nach der von Kriminalisten erstellten Expertise wurde festgestellt, daß ein Originals dieses "Beschlusses" nicht existiert, und daß der Schriftsatz L. Berijas gefälscht wurde! Die erste, zweite und die dritte Seite dieser Mitteilung Berijas wurde auf einer Schreibmaschine angefertigt, die vierte auf einer anderen.

In Mai 2010 wandte sich einer der Haupthersteller dieser Fälschungen an den Abgeordneten der Staatsduma der Russischen Föderation W. Iljuchin. Nach seinen Aussagen folgte, daß Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Gruppe hochrangiger Spezialisten zur Fälschung der Archivdokumente, die wichtige Ereignisse der Sowjetzeit betreffen, geschaffen wurde. Diese Gruppe arbeitete im Apparat des Sicherheitsdienstes des russischen Präsidenten B. Jelzin. Er teilte u.a. mit, daß der oben erwähnte Schriftsatz L. Berijas vom März 1940 von ihnen hergestellt worden sei. In einer solchem Position arbeiteten mit den Archivdokumenten auch Mitarbeiter des 6. Institutes des Generalstabes der Streitkräfte der Russischer Föderation. Er behauptete, daß in die russischen Archive für diesen Zeitabschnitt Hunderte falscher historischen Dokumente eingefügt worden, und ebenso viele gefälscht worden seien.

Die Frage der Klärung der „Katyner Sache“ ist mit dem Ziel verbunden, wieder einmal Stalin und die Partei der Bolschewiki zu diskreditieren. Dieses Ziel wird nicht aufgehen, Ihr Herren Fälscher! Ihr seid auf der ganzen Strecke hereingefallen!

Wladimir Kowaltschuk (Arbeiter), Moskau

Publikationen in den Printausgaben der Wochenzeitungen „Sowerschenno Sekretno“, „Versia“ und „Moj Rajon“ zur Erklärung W.I.Iljuchins über die Fälschung der Katyner Dokumente
Waren die Dokumente über die Katyner Erschießung gefälscht?
Ruslan Gorewoj

Übersetzung: Wolfgang Seidel

Kommunisten-online vom 08.06.2010 – Die Sonderkommission aus Abgeordneten der Staatsduma und Historikerexperten unter Leitung von Wiktor Iljuchin studierte die bisher unbekannten Geheimdokumente, welche möglicherweise Licht in die sogenannte Katyner Erschießung der polnischen Offiziere bringen werden.

Laut der offiziellen sowjetischen Version, die 1944 bekannt gemacht wurde, waren die polnischen Militärangehörigen 1941 bei Smolensk von den deutschen Okkupationsarmeen erschossen worden. Diese Schlußfolgerung beruhte auf dem Gutachten der Kommission unter dem Vorsitz von Akademiemitglied Nikolai Burdenko. Der Kommission gehörten weiterhin an: der Schriftsteller Alexej Tolstoj, der Metropolit Nikolai, der Volkskommissar für Aufklärung Wladimir Potjomkin, sowie hochrangige Vertreter von Armee und NKWD. IIm Jahre 1990 hat man diese Schlußfolgerungen revidiert: die Führung der UdSSR anerkannte die Verantwortung des NKWD für die Erschießung der gefangenen Polen, und diese Version gibt bis jetzt Nahrung für zahlreiche Spekulationen und Anschuldigungen an die Adresse Rußlands. Wie sich jetzt aufklärt, wurden sie vermutlich auf Anweisung des Mitglieds des ZK der KPdSU Alexander Jakowlew verfälscht."

Ein Zufall hat die Entdeckung der Fälschung ermöglicht. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Sonderdienste hatte sich an den Abgeordneten der Staatsduma der KPRF Wiktor Iljuchin gewandt und die dokumentarische Bestätigung dafür erbracht, daß eine ganze Reihe von Dokumenten über Katyn, einschließlich des berüchtigten „Briefes von Berija № 794/B“, in dem vorgeschlagen wird, mehr 20.000 polnische Kriegsgefangenen zu erschießen, zu Anfang der 90er Jahre im Auftrag „eines gewissen Mitglieds des Zentralkomitees der Partei“ hergestellt wurden. Wiktor Iljuchin, in der Vergangenheit oberster Mitarbeiter des Generalstaatsanwaltes der UdSSR, hat den Zeugen mit Voreingenommenheit befragt und geklärt, daß die Fälschungen vor 20 Jahren mit dem Ziel hergestellt wurden, um Stalin zu diskreditieren: „Das wurde im Zuge jener zügellosen Propagandakampagne der Verunglimpfung der sowjetischen Führung gemacht, die besonders zynisch und offen geführt wurde zu Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts.“

Diese Mitteilungen von der Kommission unter Leitung Iljuchins sind nicht einfach nur sensationell – wenn die Authentizität aller den Abgeordneten übergebenen Dokumente bewiesen sein wird, werden nicht nur die Ereignisse der 40er Jahre, sondern auch einige Umstände aus Zeiten der späten Umgestaltung in einem anderem Licht erscheinen. Eine Bestätigung dessen, daß die Dokumente, aufgrund derer das Gutachten über die Beteiligung des NKWD an der Erschießung der gefangenen Polen hergestellt wurde, gefälscht wurden, wird unvermeidlich dazu zwingen, nach dem Auftraggeber dieser Unterstellungen zu suchen. Derzeit kann es darüber nur Vermutungen geben. „Sobald wir in unserer Objektivität uns gründlich sicher sind, werden wir diese Frage sowohl dem Präsidenten, als auch dem Untersuchungskomitee und der Generalstaatsanwaltschaft vorlegen,“ erklärte Wiktor Iljuchin. „Wir rechnen damit, daß das Gründe dafür sind, eine Strafsache anzuregen, weil man ohne Anregung einer Strafsache keine ernsthafte Expertenuntersuchungen durchführen kann.“ Außer den Katyn verbundenen Dokumenten, ist erforderlich, die Authentizität der Materialien über die Zusammenarbeit unserer Sicherheitsorgane mit den Organen der Reichssicherheit Deutschlands zu überprüfen: Es existieren gewichtige Beweise, daß auch sie gefälscht wurden, „um den Faschismus und den Stalinismus auf eine Ebene zu stellen“.

Vor kurzem haben sich Vertreter von „Memorial“ an Dmitrij Medwedjew mit der Bitte gewandt, die Qualität der Untersuchungen der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft über die Umstände der Katyner Erschießung zu überprüfen. Die Bürgerrechtler forderten, „die Stalinsche Führung der UdSSR“ der Beschlußfassung über die Massenerschießungen zu überführen, doch jetzt spricht man dazu passend von der Revision aller dokumentarischen Grundlagen über Katyn. Die Wahrheit werden wir schon sehr schnell erkennen.

Wiktor Iljuchin: „In Rußland wurde heimlich die Geschichte gefälscht.“

Der Abgeordnete der Staatsduma von der KPRF mit einer sensationellen Videoaufzeichnung in die Öffentlichkeit. In Zusammenhang mit dem Geständnis des Geheimdienstmitarbeiters, der sich während der Regierungszeit B.N. Jelzins mit der Massenproduktion falscher Dokumente und mit ihrer nachfolgenden fälschenden Einfügung in die staatlichen Archive beschäftigte, und anderen Umständen gab der Abgeordnete der Staatsduma W.I. Iljuchin eine offizielle Erklärung ab

(siehe Video: http://www.youtube.com/watch?v=jRJzkIAKarQ&feature=player_embedded ).

Der Abgeordnete teilte mit, daß ihn am 25. Mai 2010 ein unbekannter Mann angerufen und um ein Treffen gebeten hat. Dabei teilte er mit, daß er eine Information im Zusammenhang mit der Untersuchung der Erschießung der polnischen Offiziere in Katyn geben könne. Iljuchin traf sich mit ihm noch am selben Tag.

„Der Unbekannte nannte mir seinen Namen, den ich aber zu seiner Sicherheit, vorerst nicht nennen werde, und er teilte mit, daß er in unmittelbarer Beziehung zur Herstellung und der Fälschung der Archivdokumente stünde, einschließlich derer über die Erschießung der gefangenen Polen.

Aus seiner Aussage folgt, daß Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Gruppe hochrangiger Spezialisten geschaffen wurde zum Zwecke der Fälschung von Archivdokumenten, die wichtige Ereignisse der sowjetischen Periode betreffen. Diese Gruppe arbeitete in der Struktur des Sicherheitsdienstes des russischen Präsidenten B. Jelzin. Sie sei in den ehemaligen Wochenendhäusern der Mitarbeiter des ZK der KPdSU in der Ortschaft Nagornyj untergebracht gewesen. Die Arbeit der Mitglieder der Gruppe sei gut bezahlt worden, sie hätten Leistungslohn erhalten.

Er teilte insbesondere mit, daß durch sie die Aufzeichnungen L. Berijas im Politbüro der Allunions-KP (B) vom März 1940 hergestellt wurden, worin vorgeschlagen worden sei, mehr als 20.000 polnische Kriegsgefangene zu erschießen. Dabei demonstrierte er den Mechanismus der Fälschung der Unterschriften L. Berijas, J. Stalins (die Kopien der Blätter füge ich bei). Ich schließe nicht aus, daß ebenso der polnischen Regierung gefälschte Dokumente der sogenannten Katyner Sache übergeben wurden.

Er teilte mit, daß von seiner Gruppe die falsche Aufzeichnung Schelepins auf den Namen Chrustschows vom 3. März 1959 hergestellt worden seien. An der Herstellung des Textes sei Oberst Klimow unmittelbar beteiligt gewesen.

Nach seinen Worten wurde nach Nagornyj die notwendige Bestellung geliefert, sowie der Text für das Dokument, welches herzustellen bzw. einem existierenden Archivdokument hinzuzufügen war und die Unterschrift dieses oder jenes Beamten, die unter oder über einem Text ergänzt werden sollte.

Nach seiner Information arbeitete an der inhaltlichen Herstellung der Texte eine Gruppe von Personen, zu der angeblich der ehemalige Leiter des Russischen Archivs, Pichoja, gehörte, der dem ersten russischen Präsidenten M.Poltoranin nahestand. Dabei wurde auch der Name des ersten Stellvertreters des Leiters des Sicherheitsdienstes des Präsidenten G. Rogosin genannt.

Die Gruppe soll bis zum Jahre 1996 in Nagornyj gearbeitet haben und sei dann in die Siedlung Sarechje versetzt worden.

Es sei ihm bekannt, daß mit den Archivdokumenten derselben Quelle auch die Mitarbeiter des 6. Institutes (Moltschanow) des Generalstabes der Streitkräfte Russischer Föderation arbeiteten,“ teilt Wiktor Iljuchin mit.

Er behauptet, daß für diese Periode in den russischen Archiven Hunderte falscher historischer Dokumente eingefügt worden seien, und ebenso viele mittels Eintragung von verzerrten Nachrichten und mittels Fälschung von Unterschriften verfälscht worden seien.

Auf Video zeigt Iljuchin die leeren Formulare der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts, Stempelabdrücke, Stempel, Petschaften, die möglicherweise für die Urkundenfälschung im Namen der kommunistischen Partei, des NKWD, einschließlich der Unterschriften Stalins und Berijas, verwendet wurden, eine Mappe mit Geheimen Dokumenten.

„Kann man den Dokumenten glauben, die aus den geheimen Archiven der UdSSR in den letzten Jahren bekannt gemacht wurden? Den sogenannten Geheimen Vereinbarungen Molotows mit Ribbentrops, den Dokumenten über Katyn usw. Nach alledem zu urteilen, wurden der Öffentlichkeit geschickt hergestellte Fälschungen präsentiert, um die Führung der UdSSR und die sowjetische Staatsmacht zu verleumden,“ teilt die Website der KPRF mit.

Die offiziellen Massenmedien ignorieren gegenwärtig die Erklärung des kommunistischen Duma-Abgeordneten.

Wenn sich diese Information jedoch bestätigen sollte, so können wir nicht nur einfach Zeugen eines Skandals werden. Tatsächlich kann es zu einer Umbewertung vieler historischer Ereignisse aus der Stalinschen und der Jelzinschen Regierungszeit durch die Gesellschaft kommen. Die Gesellschaft wird Antworten bekommen auf viele aktuelle Fragen, einschließlich des Lärms um die Erschießung der Polen in Katyn.

DIE STORY DER FÄLSCHER
Elena Prudnikova

Quelle „Versionen an der Newa“, Nr.132, 2010 (mit Kürzungen)

Korrigierte und überarbeitete Übersetzung aus dem Russischen für K-online: NN

Auf Kommunisten-online am 2. Oktober 2010 – Vor einem Monat wandte sich ein unbekannter Mann an den stellvertretenden Vorsitzenden des Duma-Komitees für Sicherheit, Viktor Iljuchin. Er erklärte, daß er Anfang der 90er Jahre an der Fälschung von Archivmaterialien über die Erschießungen in Katyn teilgenommen habe. Bekanntlich waren ein entscheidender Faktor für die Anerkennung der Schuld der UdSSR an der Erschießung der polnischen Offiziere die in den Archiven des NKWD, des KBG und des Politbüros entdeckten Dokumente, in denen auf Vorschlag des Volkskommissars für innere Angelegenheiten, Lawrentij Berija, und mit Billigung des Politbüros die Vernichtung von 11.000 Polen beschlossen wurde. Nach den Worten des Gesprächspartners Iljuchins seien der Auftrag und die Texte vom Kreml „angeordnet“ worden, und eine Gruppe von Fälschern, bestehend Vertretern der Sonderdienste und aus Mitarbeitern der Geschäftsleitung des Präsidenten Jelzin, gewährleistete die technische Seite.

Die Aufgaben wurden durchgeführt unter Berufung auf den Leiter des Staatsarchives, Rudolf Pichoja, den Vorsitzenden der außerordentlichen Kommission für die Aufdeckung der Dokumente der KPdSU, den Informationsministers der Russischen Föderation, Michail Poltoranin, und den ersten stellvertretenden Leiter des Sicherheitsdienstes des Präsidenten der Russischen Föderation, Georgij Rogozin. In den Jahren von 1991-1996 hielt sich die Gruppe der Fälscher in der Siedlung Nagornyj bei Moskau auf, wo sich die Wochenendhäuser des ZK der KPdSU befanden, dann zogen sie irgendwohin um, und sie arbeiten möglicherweise bis jetzt. Zur Bestätigung dieser Aussage wurden Blanko-Formulare für Dokumente des NKWD und des ZK der WKP (B), Petschaften, Stempel und – was das wesentlichste war – eine Archivmappe mit den Dokumenten aus dem Spezialarchiv vorgelegt.
Wiktor Iwanowitsch, warum hat sich dieser Mensch gerade an Sie gewendet?

Ich kannte ihn noch aus der Zeit meiner Arbeit in der Staatsanwaltschaft, wo ich mich mit der Kontrolle der Organe der Staatssicherheit beschäftigte.
Haben Sie ihn wiedergetroffen?

Ja, regulär. Er erinnerte sich an weitere Details der Arbeit in der Gruppe der Fälscher. Und ich habe mir angewöhnt, ihn jeden Morgen anzurufen, um zu klären, ob alles mit ihm in Ordnung ist.
Hat irgendeiner der Verantwortlichen auf Ihre Veröffentlichungen reagiert?

Bis heute niemand – außer dem derzeitigen Direktor des Staatsarchiv der Russischen Föderation, Sergej Mironenko, der erklärte, daß dies eine krankhafte Einbildung Iljuchins sei, und daß die gefundenen Dokumente in keinerlei Beziehung zu den Archiven stünden. Ich habe daraufhin angeboten: Falls er in dieser Mappe kein einziges Dokument finden sollte, das zur Aufbewahrung in den Archiven berechtigt ist, so bin ich bereit, mein Mandat als Deputierter abzugeben. Andernfalls soll auch er sich von seiner Arbeit verabschieden.

Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden ein Vielzahl gröbster Fälschungen mit Archivnummern veröffentlicht. Und die Archivhaltung ist dermaßen kompromittiert, daß sie besonders bei polemischen Fragen in den Augen seriöser Forscher oft keinen Wert mehr hat...

Die Frage der Unversehrtheit der Dokumente in unseren Archiven ist heute eine der peinlichsten. Wir finden beispielsweise immer mehr Bestätigung dafür, daß Dmitrij Wolkogonow in seiner Zeit als stellvertretender Leiter der politischen Verwaltung des Verteidigungsministeriums der UdSSR Dokumente mit dem Vermerk „Streng geheim“ und „Geheim“ in die Parlamentsbibliothek der USA ausgeführt hat. Heute sind diese Dokumente in den USA zugänglicher als in Rußland. Mn hat sie bei uns auch nicht freigegeben, einige schon ganz und gar nicht. Es gibt Informationen darüber, daß Wolkogonow auch an der Zusammenstellung eines Buches teilnahm, das ich in den Händen hatte. Seinerzeit forderte er Materialien im Militärarchiv an, und als er eine Absage erhielt, bestand er darauf, einen der Leiter des Archivs zu entlassen, woraufhin ihm dann einige Kopien erstellt wurden. Es läßt sich so offenbar auch eine Verbindung dieser Dokumente zu der mir übergebenen Mappe herstellen.

Haben Pichoja, Poltoranin und Rogozin auf Ihre Aktion reagiert?

Rogozin und Poltoranin schweigen. Pichoja erklärte in der letzten Nummer des „Ogonjok“, daß in den Archiven Ordnung herrsche, und an allem die Kommunisten schuldig seien, die sich für ihre Niederlage revanchieren wollten. Aber wir reden hier ausschließlich über die objektive Betrachtung unserer Geschichte.

Werden Sie fordern, daß eine Strafanzeige gegen die Hersteller der Fälschungen gestellt wir?

Das Problem besteht darin, daß nach unserem Strafgesetzbuch die Fälscher historischer Dokumente leider nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Für die Fälschung von Personalausweisen oder die Fälschung von Finanzdokumenten – bitte, aber kein Paragraph läßt sich auf Hersteller falscher Archivmaterialien anwenden. Doch das ist jetzt nicht die Hauptsache. Es ist auch nicht so wichtig, wie und von wem die Fälschungen hergestellt wurden. Wichtig ist, daß sie heute offiziell in wissenschaftlichen Umlauf gebracht wurden. Auf ihrer Grundlage werden wissenschaftliche Werke geschrieben, es entstehen die Kunstwerke, die Menschen nehmen diese Information auf, und infolgedessen bekommen sie eine ganz verkehrte Vorstellung von der Geschichte ihres Landes. Fälscher schreiben die Geschichte Rußlands – das ist das schlimmste!
Werden ihre Veröffentlichungen irgendwelche Folgen haben?

Es ist jetzt schon nicht mehr möglich, diese Information zu verschweigen. Die da oben denken, was machen wir jetzt: Soll man eine Strafsache daraus machen – sie haben sich nur noch nicht entschieden, ob gegen mich oder wegen der Tatsache der Entwendung von Geheimdokumenten aus dem Archiv. Man sagt auch, daß der Auftrag gegeben worden sei, die Akten um jeden Preis bei mir einzuziehen, um sie in die erforderlichen Hände zurückzugeben. Ich denke aber, daß der Präsident trotzdem mit einer Prüfung dieser Sache unter unserer Teilnahme übereinstimmen wird, aber ich schließe auch irgendwelche Provokation nicht aus. Vor kurzem wurde bekannt, daß die Militärarchivare davon Abstand genommen haben, gegen mich eine vernichtende Stellungnahme zu schreiben. Angeblich hat Valentin Falin (der damalige Leiter der internationalen Abteilung des ZK der KPdSU, der – laut offiziellen Angaben – Michael Gorbatschow 1989 über das Vorhandensein der Katyner Dokumente in den Archiven informierte. - E.P.) jetzt den Auftrag erhalten, mit einer Gegenerklärung, unter Hinweis auf irgendwelche Dokumente, aufzutreten... Ich bin gespannt.
Haben Sie die Ihnen übergebenen Materialien schon untersucht?

Diese Mappe liegt vor mir: Spezialarchiv, Sache Nr. 29, Band 7, 202 Blätter, Schriftwechsel des NKGB – NKWD der UdSSR mit dem dem ZK der Allunions-KP (B), unterliegt keiner Freigabe der Geheimhaltung, ewig aufzubewahren. Darin gibt es keine Dokumente über Katyn, dafür sind einige andere verdächtige und offenbar falsche Papiere in ihr enthalten. Die gründliche Prüfung wird kaum noch einen Monat dauern. Ich denke, daß die Mehrheit der Dokumente echt ist, weil es keine Notwendigkeit gab, die Berichte unserer Grenzsoldaten über die Konzentration der deutschen Armeen oder Dokumente, die mit der schlechten Mobilisationsvorbereitung in Weißrußland verbunden sind, zu fälschen. Aber es gibt andere Themen. Da sind zum Beispiel zwei Aufzeichnungen aus dem Generalstab der Roten Armee enthalten, unterschrieben Timoschenko, Shukow und Wasilewski als Verfasser.

Der erste ist ein gewöhnlicher Bericht über die Konzentration deutscher Truppen an unserer Grenze. Warum sollten beide gefälscht sein?

Offenbar wollten die Militärs das Prestige der Armee und des Generalstabes heben, um die Schuld für die Niederlagen am Anfang des Krieges auf Stalin abzuschieben: Sehen Sie doch selbst, wir berichteten, wir hatten sogar Pläne entwickelt, doch Stalin blieb untätig, er unternahm nichts. Und der zweite Zettel ist eine offensichtliche Provokation. Es geht darin um die Mitteilung, noch im April des Jahres 1941 eine Mobilisierung auszurufen und der Armee 8 – 10 Millionen Menschen zuzuführen...
Das wäre tatsächlich eine Kriegserklärung an Deutschlands!

Eben! De fakto würde man damit Deutschland den Krieg erklären, um Polen, die Tschechoslowakei und die Balkanstaaten zu überfallen, um in Europa neue Grenzen festzulegen, um danach Hitler – falls damit nicht einverstanden ist – den Todesstoß zu versetzen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es das Ziel dieser Provokation, zu beweisen, daß die UdSSR tatsächlich aggressive Pläne in Bezug auf Hitler gehabt habe, und jener nur gezwungen gewesen sei, einen Verteidigungsschlag auszuführen.
Aber die Mappe ist echt?

Ja – in sie wurden einige gefälschte Dokumente eingebaut. Ich kann bis jetzt noch nicht mit voller Gewißheit sagen, welche dieser Dokumente echt, und welche falsch sind, ebensowenig weiß ich über die Umstände der Entwendung dieser Dokumente aus dem Archiv. Wir werden das prüfen.

„Wir sind genügend stark, um vor Mithelfern unserer Feinde zu krümmen...“

Die Mappe ist tatsächlich interessant. Außer den schon erwähnten Militärdokumenten, ist darin ein bemerkenswerter „Bericht über die nationale Zusammensetzung der Organe des NKWD“ enthalten, mit einer Resolution Stalins, daß es dort zu viele Juden gäbe. Und es gibt noch eine weitere offensichtliche Fälschung, die den Kampf gegen die „Organisation ukrainischer Nationalisten“ (OUN) in den Westgebieten der Ukraine betrifft, genauer gesagt, die Beziehungen der ärmeren und mittleren Schichten des Dorfes zu kapitulierten Banditen und ihren Helfershelfern. Die Beziehungen zu derartigen Menschen war in der UdSSR traditionell weich – den Aufständischen wurde verziehen und ihre Mithelfer hielt man für betrogen, wenn sie nicht offenbar in Verbrechen verwickelt waren, wurden sie nicht umgesiedelt oder verhafteten, sondern mit Agitationsarbeit eingeschränkt. Doch plötzlich entscheidet im Verlaufe der Korrespondenz jemand (anstelle einer Unterschrift nur ein undeutlicher Schnörkel), bis zum Eingreifen der Tschekisten eine „Resolution Stalins“ mit folgendem Inhalts durchzuführen (Orthografie und Punktierung sind übernommen):

„Die von den Mitarbeitern des UNKWD und UKGB im Gebiet Rowno (Ukrainische SSR) eingeführte Praxis, den Mithelfern der Diversanten, Terroristen und Illegalen teilweise zu verzeihen, ist unzulässig und – gelinde gesagt – spielt Erneuen und den von ihnen geführten umzingelten Zentren in die Hand. Die Sowjetmacht kann nicht gut und nachsichtig sein zu ihren ärgsten Feinden und deren Mithelfern. Der Unterschied zwischen den Feinden und den Mithelfern besteht darin, daß die einen gefangen und gerichtet wurden, und die anderen nur darauf vorbereitet werden...

... Die Mittäter der Diversanten und diejenigen, die sie verstecken, sind bis in die letzte Glied zu verhaften und zu richten. In den Gefängnissen reicht der Platz für alle. Muß eine schriftliche Übersicht zu führen jeder, der es nur wagen wird, mit den Illegalen zu sympathisieren...

... Nur Strafaktionen und Gewalt – diese zwei Faktoren können das Gebiet der Ukrainischen und der Weißrussischen SSR von Diversanten und Terroristen, die sich in den Wäldern niedergelassen haben und umzingelt haben, sowie in adäquaten Maße von ihren Familien, die bekannt sind, von den Freunden, den Freundinnen, und von jedem zu säubern, der ihm die helfende Hand streckt. Und nichts anderes. Dieser Kurs soll unveränderlich sein.

Wir sind genügend stark, um vor Mithelfern der Feinde der Sowjetmacht zu spielen und zu krümmen (so im Text! - E.P.).“

Darüber hinaus ist einzelnen Entwürfen der Hinweis des Volkskommissars für Innere Angelegenheiten der Ukraine, Meschik, – natürlich nichts anderes – enthalten, zur Sanktionierung Folterungen anzuwenden! Bei uns haben diese Schriftstücke bisher keinen so breiten Nachhall gefunden, doch wenn man in den heutigen historischen Elaboraten ukrainischer Nationalisten nachgräbt, denke ich, so wird es dort weitergetragen. So gibt es die bewußte Abhandlung der Version Viktor Suworows über den erzwungenen Angriff Hitlers auf die UdSSR, sowie den Versuch die Nationalpolitik der UdSSR der Stalinzeit zu kompromittieren – und das ist nur die eine Mappe!

„Versionen an der Newa“, Nr.132, 2010 (mit Kürzungen)

Der Enthüller der antisowjetischen Lüge um Katyn und der systematischen Fälschungen von Dokumenten seit Gorbatschow, Prof. Wiktor Iljuchin, starb unter mysteriösen Umstanden.

Ein seltsamer Todesfall

Zum Tode von Prof. Wiktor Iljuchin

Von Tamara Maninskaja

Quelle, Kommunistische Partei der Russischen Förderation vom 2011-03-26 22:28

Auf Kommun issten-online am 28. März 2011 - Was fühlt man gewöhnlich, wenn ein fremder Mensch stirbt, mit dem man nicht persönlich bekannt war? Wahrscheinlich ein natürliches Gefühl des Bedauerns und der Anteilnahme mit den Verwandten, aber nicht mehr. Die Mitteilung davon, daß im Moskauer Gebiet in der Nacht auf 20. März Wiktor Iljuchin starb, der Abgeordnete der Russischen Staatsduma der Fraktion von KPRF, hat auf mich einen solchen Eindruck gemacht, als ob einer meiner nahen Verwandten gestorben wäre.

Es ist ein Gefühl eines unersetzlichen Verlustes. Als ich die kurzen Kommentare zu den Mitteilungen vom Tode Iljuchins las, verstand ich, daß nicht nur ich dieses Gefühl hatte. Viele, die die KPRF und die kommunistische Ideologie nicht unterstützen, hatten geschrieben, aber alle stimmten in der Einschätzung der Persönlichkeit Kommunisten Iljuchin als eines ehrlichen, sehr anständigen und kompromißlosen Menschen überein. Dafür mag die Tatsache stehen, daß er wegen der Anregung einer Strafsache gegen Gorbatschow im Oktober 1991 nach dem Artikel der Verfassung „Verrat der Heimat“, zwei Tage danach aus der Staatsanwaltschaft der UdSSR entlassen wurde.

Und auch in der neueren Geschichte Rußlands hat Iljuchin sich nicht geändert – er hat sein Gewissen nicht gegen das Geld und Wohlstand ausgetaucht. Als 1999 in der Staatsduma der Russischen Föderation die Frage über das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidenten Jelzin aufkam, trat Iljuchin mit einer Anklagerede auf. Außer der Arbeit in Duma beschäftigte sich Wictor Iwanowitsch Iljuchin mit Öffentlichkeitsarbeit. Er leitete die Bewegung „Zur Unterstützung der Armee, der Verteidigungsindustrie und der Militärwissenschaft“. Zuvor hatte diese Bewegung General Rochlin* geleitet.

Außerdem beschäftigte sich Iljuchin seit langem und nicht ergebnislos mit dem Problem, das mit den Verbrechen in Katyn verbunden ist: Er trat in der Staatsduma zu dieser Frage auf, wobei der die offizielle Version über die Schuld der UdSSR und die persönliche Verantwortung Stalins für diese Erschießungen überzeugend widerlegte. Der Schriftsteller Jurij Muchin, Autor der Bücher über die Katyner Erschießungen „Das Verbrechen von Katyn“ und die „Antirussische Verleumdung“ schreibt im Zusammenhang mit dem Tod Wiktor Iljuchins: „Er fand eine Erklärung für den technischen Verlauf der Fälschungen, weshalb die Duma und der russische Präsident die UdSSR des Mordes beschuldigten; er hatte die Beweisstücke in der Hand, welche die Fälschungen der Katyner Sache belegen. Er sollte als Hauptzeuge und als einziger Zeuge vor Gericht auftreten, als einer der die Fälschungen der Katyner Sache bezeugen konnte. Das ist nun nicht mehr möglich“ …

... Mein persönlicher Bezug zu Wiktor Iljuchin ist auch noch dadurch bedingt, daß ich seit 1991 zwanzig Jahre meines Lebens mit der Arbeit im Forschungsinstitut des Verteidigungskomplexes der UdSSR verbracht habe, die in den vergangenen Jahren schonungslos und vollständig zerstört wurde. Und Wiktor Iwanowitsch Iljuchin hatte sich gerade auch mit Fragen der Armee und der Militärwissenschaft beschäftigt.

Es gibt bei den Menschen eine Besonderheit – sie sind sterblich, und die guten Menschen sind viel öfter sterblich, als alle übrigen. Und es scheint bemerkenswert zu sein, wenn ein bedeutender Mensch aus dem Leben geht, daß ringsum eine Leere entsteht, und es gibt keinen Ersatz. Wiktor Iwanowitsch Iljuchin war ebenso alt wie ich – möge er ewig in unserem Gedächtnis bleiben! Gerade über solche Menschen heißt es im Lied: „Ohne dich ist die Erde leer...".

* General Rochlin wurde 1998 ermordet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen