Dienstag, 23. März 2010

Das Kreuz und der Katholik

Der Oberhirte hat gesprochen

Von whs

Arbeiterkorrespondenz auf Kommunisten-online vom 22. März 2010 – Nach langem Schweigen wurde der Versuch der Kurie, die irischen Missbrauchsfälle in der Versenkung des Vergessens verschwinden zu lassen, aufgegeben. Ursache war wohl das Auftauchen neuer Anschuldigungen an Schwarzkittelträger in Deutschland. Der Papst kann das Ganze also nicht mehr unter dem Mantel der Nächstenliebe halten, er muss antworten, soll die katholische Kirche nicht vollends an Glaubwürdigkeit verlieren. Damit tritt aber nun ein Effekt ein, der von der Kurie so nicht gewünscht sein kann. Zusätzlich zu den deutschen Fällen rücken nun auch die irischen wieder voll in das Gedächtnis der Menschen. Damit wird das Dilemma der katholischen Kirche wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Was aber hat der Papst denn nun der verstörten Gläubigengemeinde Irlands mitzuteilen?

„.. das verstörende Problem des sexuellen Missbrauchs …“ Das Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Vertreter der katholischen Kirche ist für die Kurie und den Papst also nur „verstörend“. Da wäre doch die Frage zu stellen, was eigentlich daran „verstörend“ ist? Ist es die Tatsache, dass sich Schwarzkittelträger an Kindern vergangen haben? Ist es die Tatsache, dass diese Fälle aufgeflogen sind? Ist es die Tatsache, dass sich die Kurie und der Papst persönlich mit dieser Affaire beschäftigen müssen? Hätten sie eigentlich besseres zu tun?

„… Faktoren, die zum Entstehen der augenblicklichen Krise geführt haben …“ Die augenblickliche Krise ist ja wohl durch die Aufdeckung entstanden. Die Missbrauchsfälle lagen ja wohl schon eine Zeit zurück. Es wäre da wohl sinnvoll gewesen von einer Krise in zurückliegenden Jahren zu sprechen, die erst heute zu Tage tritt. Aber, ich denke, die Wortwahl erfolgte nicht ohne Grund. Für die Kurie scheint tatsächlich die Aufdeckung die Krise zu sein, nicht die Verbrechen. Im Hirtenbrief wird auch nicht von “Verbrechen“ gesprochen sondern von „Vergehen“. Dass also Kinder durch Pfarrer und andere kirchliche „Würden“träger missbraucht wurden, scheint für die katholische Kirche nicht das eigentliche Problem zu sein, sondern vielmehr die Aufdeckung der Schweinereien.

Was bietet nun Papst Ratzinger seinen missbrauchten Schäfchen an? „… beten, um Versöhnung, tiefe innere Heilung und Frieden zu finden.“ Nun ja, die Wunderwaffe der Kirche, ohne die geht nichts. Darüber hinaus aber kein Wort zur Wiedergutmachung, kein Wort, dass die Kirche eventuell eine Therapie bezahlt. Nein, nur den Hohn „Jesus versteht Euch, er war selbst Opfer.“ Dafür können sich die Missbrauchsopfer aber mal was Gutes leisten. Eine sehr schwache Leistung einer ökonomisch sehr leistungsfähigen kirchlichen Gemeinschaft, die sich die Nächstenliebe aufs Banner schrieb. Oder war das mit der Nächstenlieben vielleicht wörtlich gemeint und einige Priester haben das in ihrem Sinne ausgelegt? Nein, ich mag das nicht glauben.

In seinem Wort an die Täter, fordert Papst Ratzinger die Übeltäter auf, sich der weltlichen Justiz zu stellen. Benedikt, setzen, sechs! Das ist ungenügend! Warum macht die Kurie nicht den Schnitt und jagt diese Leute zum Staatsanwalt? Die Macht dazu hat sie.

Ja und dann kommt unser Papst zu seinen „initiativen zum Umgang mit der Situation“. Wer aber jetzt erwartet, dass den Opfern sexueller Gewalt durch Vertreter der katholischen Kirche endlich Gerechtigkeit widerfährt, der sieht sich getäuscht. Es geht der Kurie nur darum, den Schaden zu begrenzen.

Der Papst verlangt 1 Jahr lang Gebete am Freitag für das „Ausgießen der Barmherzigkeit Gottes … über der Kirche …“. Und er verlangt intensive Gebete, um „… Wiedergutmachung für die Sünde des Missbrauchs …“ zu erlangen und um die „… Gnade neuer Stärke“ zu „erflehen …“.

Er verliert in diesen „Initiativen“ nicht EIN Wort für die Opfer und ihr Leid wenigstens zu mildern. Nein, es geht nur um die Stärke und macht der Kirche, um die die Kurie offensichtlich fürchtet. Keine Angst Euer Scheinheiligkeit, die Bourgeoisie braucht euch noch, sie wird euch nicht so ohne weiteres fallen lassen. Vor allem steht ja die deutsche Bourgeoisie mit der Aufrechterhaltung des Reichskonkordats voll hinter den Kinderschändern. Und dem Beispiel der deutschen Bourgeoisie dürfte die Bourgeoisie der anderen Länder folgen.

Eines Tages wird die Bourgeoisie für ihre Verbrechen bezahlen. Dann seid ihr mit Eurer Scheinheiligkeit gleich mit an der Reihe.

Rot Front

Werner

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Priesterlicher Missbrauch

Erklärung der Tagung des Verbandsvorstandes am 14. März 2010 in Magdeburg
„Lasset die Kindlein zu mir kommen“:

Scheinheilige Hirten

Deutscher Freidenker-Verband 14. März 2010 – Der Deutsche Freidenker-Verband verurteilt in schärfster Form die massenhaften Vergehen und Straftaten, die von Würdenträgern insbesondere der Katholischen Kirche gegen junge Menschen begangen wurden.
Erst durch Einzelbeispiele, die mehr oder weniger zufällig an die Öffentlichkeit kamen, wurde eine Lawine von Enthüllungen ins Rollen gebracht, die ein unerhörtes Ausmaß von Gewalt und sexuellem Missbrauch offenlegt. Diese sind seit Langem in kirchlichen Institutionen und klerikalen Bildungseinrichtungen an der Tagesordnung.
Unter Missbrauch des Vertrauens von Eltern und Kindern wurde mit psychischem Druck und Angst vor Strafen die Hinnahme sexueller Nötigung und entwürdigender Demütigung erzwungen und zugleich die umfassende Aufklärung der Zustände unterbunden. Die für strafwürdige Handlungen Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
Wir fordern die schonungslose Aufklärung jedes Einzelfalls unabhängig vom jeweiligen Zeitpunkt und einer eventuell eingetretenen strafrechtlichen Verjährung. Die Ermittlungen sind von Anfang an ausschließlich Aufgabe der zuständigen Staatsanwaltschaften. Die Praxis, zunächst „interne Untersuchungen“ anzustellen, und dann „gegebenenfalls“ die staatlichen Stellen zu informieren, ist genauso abwegig und inakzeptabel, wie wenn Banküberfälle zuerst durch die Bankräubervereinigung geprüft würden oder für Mordermittlungen zunächst die Mafia zuständig wäre.
Der Deutsche Freidenker-Verband fordert auch eine strafrechtliche Untersuchung, ob das Geheimschreiben „De delictis gravioribus“ von Papa Ratzinger aus dem Jahr 2001, das die „ausschließliche Kompetenz des Vatikans“ in Pädophiliefällen (!) betont und alle Bischöfe unter Strafe der Exkommunikation aufgefordert, alle Missbrauchsfälle ausschließlich und nur an den Vatikan zu melden, die Tatbestände der Vertuschung, Strafvereitelung, Begünstigung im Amte, Rechtsbeugung, Verleitung von Untergebenen zu strafbaren Handlungen und Behinderung der Justiz erfüllt.
Der Deutsche Freidenker-Verband unterstützt die Forderung, dass die Opfer durch Leistungen der Kirchen entschädigt werden müssen.
Der Skandal wirft ein bezeichnendes Licht auf den Monopolanspruch der Kirchen auf Ethik, Moral sowie die sogenannte christlich-abendländische Werteerziehung.
Die damit einhergehende Diskriminierung konfessionsfreier Menschen belegt die staatliche Praxis, Schülerinnen und Schüler, die sich vom religiösen Bekenntnisunterricht abmelden, zum Besuch eines Ersatzunterrichts zu verpflichten, da sie der ethisch-moralischen Nachhilfe bedürftig erachtet werden.
Die demagogische Behauptung der Kirche, dass angeblich ein totaler Werteverlust bei den Menschen eingetreten sei, weil ihre Bindung an die Kirchen rapide abnimmt, ist besonders frivol, da nach dieser Logik die kirchliche Bindung ihres eigenen Personal ja besonders locker sein muss.
Der Deutsche Freidenker-Verband protestiert gegen die unverschämte Feststellung von Merkwürden Mixa, wonach die sexuelle Revolution für die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche mitverantwortlich sei. Mixa, der sich als oberster Militärbischof des Landes um die Kampfmoral der Afghanistan-Krieger ebenso sorgt wie um die Geburtenrate der deutschen Mutter, will vermutlich mitteilen, dass die sexuelle Revolution besonders unter seinesgleichen wie eine Bombe eingeschlagen hat.
Bis zum Beweis des Gegenteils gehen wir weiter davon aus, dass die mittels Zölibat zur Enthaltsamkeit Verpflichteten einfach aufgrund der verklemmten, scheinheiligen Sexualmoral der Mutter Kirche zu ihren Eskapaden getrieben werden.
Zu dieser Skandalchronik gehört auch das Kapitel der Priesterkinder, zu den sich ihre Väter nicht bekennen dürfen, und für deren lebenslange Kontaktsperre die Mütter von der Kirche Alimente und Schweigegeld beziehen.
Die Abgabe des staatlichen Bildungsauftrags an private, vor allem kirchliche Institutionen führt zur Zerstörung eines einheitlichen Bildungssystems und begünstigt den Machtmissbrauch.

Die ernsten Verbrechen der Gottesmänner gegen die Menschenrechte und die Menschenwürde machen die Konsequenz überfällig, den rechtlichen Sonderstatus der Kirchen generell aufzuheben.

Die Sonderbeziehung von Staat und Kirche leisten dem institutionellen klerikalen Machtmissbrauch Vorschub.

Die Privilegierung der Kirchen bedeutet die Diskriminierung konfessionsfreier Menschen.

Die strikte Trennung von Staat und Kirche sowie Kirche und Schule gehört wieder auf die Tagesordnung.

Keine rechtsfreien Räume für Kleriker, Arbeits- und Tarifrecht auch in kirchlichen Einrichtungen, Kirchen raus aus dem Bildungswesen, Abschaffung der „Militärseelsorge“!

Das Kreuz und der Katholik

Der Oberhirte hat gesprochen

Von whs

Arbeiterkorrespondenz auf Kommunisten-online vom 22. März 2010 – Nach langem Schweigen wurde der Versuch der Kurie, die irischen Missbrauchsfälle in der Versenkung des Vergessens verschwinden zu lassen, aufgegeben. Ursache war wohl das Auftauchen neuer Anschuldigungen an Schwarzkittelträger in Deutschland. Der Papst kann das Ganze also nicht mehr unter dem Mantel der Nächstenliebe halten, er muss antworten, soll die katholische Kirche nicht vollends an Glaubwürdigkeit verlieren. Damit tritt aber nun ein Effekt ein, der von der Kurie so nicht gewünscht sein kann. Zusätzlich zu den deutschen Fällen rücken nun auch die irischen wieder voll in das Gedächtnis der Menschen. Damit wird das Dilemma der katholischen Kirche wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Was aber hat der Papst denn nun der verstörten Gläubigengemeinde Irlands mitzuteilen?

„.. das verstörende Problem des sexuellen Missbrauchs …“ Das Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Vertreter der katholischen Kirche ist für die Kurie und den Papst also nur „verstörend“. Da wäre doch die Frage zu stellen, was eigentlich daran „verstörend“ ist? Ist es die Tatsache, dass sich Schwarzkittelträger an Kindern vergangen haben? Ist es die Tatsache, dass diese Fälle aufgeflogen sind? Ist es die Tatsache, dass sich die Kurie und der Papst persönlich mit dieser Affaire beschäftigen müssen? Hätten sie eigentlich besseres zu tun?

„… Faktoren, die zum Entstehen der augenblicklichen Krise geführt haben …“ Die augenblickliche Krise ist ja wohl durch die Aufdeckung entstanden. Die Missbrauchsfälle lagen ja wohl schon eine Zeit zurück. Es wäre da wohl sinnvoll gewesen von einer Krise in zurückliegenden Jahren zu sprechen, die erst heute zu Tage tritt. Aber, ich denke, die Wortwahl erfolgte nicht ohne Grund. Für die Kurie scheint tatsächlich die Aufdeckung die Krise zu sein, nicht die Verbrechen. Im Hirtenbrief wird auch nicht von “Verbrechen“ gesprochen sondern von „Vergehen“. Dass also Kinder durch Pfarrer und andere kirchliche „Würden“träger missbraucht wurden, scheint für die katholische Kirche nicht das eigentliche Problem zu sein, sondern vielmehr die Aufdeckung der Schweinereien.

Was bietet nun Papst Ratzinger seinen missbrauchten Schäfchen an? „… beten, um Versöhnung, tiefe innere Heilung und Frieden zu finden.“ Nun ja, die Wunderwaffe der Kirche, ohne die geht nichts. Darüber hinaus aber kein Wort zur Wiedergutmachung, kein Wort, dass die Kirche eventuell eine Therapie bezahlt. Nein, nur den Hohn „Jesus versteht Euch, er war selbst Opfer.“ Dafür können sich die Missbrauchsopfer aber mal was Gutes leisten. Eine sehr schwache Leistung einer ökonomisch sehr leistungsfähigen kirchlichen Gemeinschaft, die sich die Nächstenliebe aufs Banner schrieb. Oder war das mit der Nächstenlieben vielleicht wörtlich gemeint und einige Priester haben das in ihrem Sinne ausgelegt? Nein, ich mag das nicht glauben.

In seinem Wort an die Täter, fordert Papst Ratzinger die Übeltäter auf, sich der weltlichen Justiz zu stellen. Benedikt, setzen, sechs! Das ist ungenügend! Warum macht die Kurie nicht den Schnitt und jagt diese Leute zum Staatsanwalt? Die Macht dazu hat sie.

Ja und dann kommt unser Papst zu seinen „initiativen zum Umgang mit der Situation“. Wer aber jetzt erwartet, dass den Opfern sexueller Gewalt durch Vertreter der katholischen Kirche endlich Gerechtigkeit widerfährt, der sieht sich getäuscht. Es geht der Kurie nur darum, den Schaden zu begrenzen.

Der Papst verlangt 1 Jahr lang Gebete am Freitag für das „Ausgießen der Barmherzigkeit Gottes … über der Kirche …“. Und er verlangt intensive Gebete, um „… Wiedergutmachung für die Sünde des Missbrauchs …“ zu erlangen und um die „… Gnade neuer Stärke“ zu „erflehen …“.

Er verliert in diesen „Initiativen“ nicht EIN Wort für die Opfer und ihr Leid wenigstens zu mildern. Nein, es geht nur um die Stärke und macht der Kirche, um die die Kurie offensichtlich fürchtet. Keine Angst Euer Scheinheiligkeit, die Bourgeoisie braucht euch noch, sie wird euch nicht so ohne weiteres fallen lassen. Vor allem steht ja die deutsche Bourgeoisie mit der Aufrechterhaltung des Reichskonkordats voll hinter den Kinderschändern. Und dem Beispiel der deutschen Bourgeoisie dürfte die Bourgeoisie der anderen Länder folgen.

Eines Tages wird die Bourgeoisie für ihre Verbrechen bezahlen. Dann seid ihr mit Eurer Scheinheiligkeit gleich mit an der Reihe.

Rot Front

Werner

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Priesterlicher Missbrauch

Erklärung der Tagung des Verbandsvorstandes am 14. März 2010 in Magdeburg
„Lasset die Kindlein zu mir kommen“:

Scheinheilige Hirten

Deutscher Freidenker-Verband 14. März 2010 – Der Deutsche Freidenker-Verband verurteilt in schärfster Form die massenhaften Vergehen und Straftaten, die von Würdenträgern insbesondere der Katholischen Kirche gegen junge Menschen begangen wurden.
Erst durch Einzelbeispiele, die mehr oder weniger zufällig an die Öffentlichkeit kamen, wurde eine Lawine von Enthüllungen ins Rollen gebracht, die ein unerhörtes Ausmaß von Gewalt und sexuellem Missbrauch offenlegt. Diese sind seit Langem in kirchlichen Institutionen und klerikalen Bildungseinrichtungen an der Tagesordnung.
Unter Missbrauch des Vertrauens von Eltern und Kindern wurde mit psychischem Druck und Angst vor Strafen die Hinnahme sexueller Nötigung und entwürdigender Demütigung erzwungen und zugleich die umfassende Aufklärung der Zustände unterbunden. Die für strafwürdige Handlungen Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
Wir fordern die schonungslose Aufklärung jedes Einzelfalls unabhängig vom jeweiligen Zeitpunkt und einer eventuell eingetretenen strafrechtlichen Verjährung. Die Ermittlungen sind von Anfang an ausschließlich Aufgabe der zuständigen Staatsanwaltschaften. Die Praxis, zunächst „interne Untersuchungen“ anzustellen, und dann „gegebenenfalls“ die staatlichen Stellen zu informieren, ist genauso abwegig und inakzeptabel, wie wenn Banküberfälle zuerst durch die Bankräubervereinigung geprüft würden oder für Mordermittlungen zunächst die Mafia zuständig wäre.
Der Deutsche Freidenker-Verband fordert auch eine strafrechtliche Untersuchung, ob das Geheimschreiben „De delictis gravioribus“ von Papa Ratzinger aus dem Jahr 2001, das die „ausschließliche Kompetenz des Vatikans“ in Pädophiliefällen (!) betont und alle Bischöfe unter Strafe der Exkommunikation aufgefordert, alle Missbrauchsfälle ausschließlich und nur an den Vatikan zu melden, die Tatbestände der Vertuschung, Strafvereitelung, Begünstigung im Amte, Rechtsbeugung, Verleitung von Untergebenen zu strafbaren Handlungen und Behinderung der Justiz erfüllt.
Der Deutsche Freidenker-Verband unterstützt die Forderung, dass die Opfer durch Leistungen der Kirchen entschädigt werden müssen.
Der Skandal wirft ein bezeichnendes Licht auf den Monopolanspruch der Kirchen auf Ethik, Moral sowie die sogenannte christlich-abendländische Werteerziehung.
Die damit einhergehende Diskriminierung konfessionsfreier Menschen belegt die staatliche Praxis, Schülerinnen und Schüler, die sich vom religiösen Bekenntnisunterricht abmelden, zum Besuch eines Ersatzunterrichts zu verpflichten, da sie der ethisch-moralischen Nachhilfe bedürftig erachtet werden.
Die demagogische Behauptung der Kirche, dass angeblich ein totaler Werteverlust bei den Menschen eingetreten sei, weil ihre Bindung an die Kirchen rapide abnimmt, ist besonders frivol, da nach dieser Logik die kirchliche Bindung ihres eigenen Personal ja besonders locker sein muss.
Der Deutsche Freidenker-Verband protestiert gegen die unverschämte Feststellung von Merkwürden Mixa, wonach die sexuelle Revolution für die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche mitverantwortlich sei. Mixa, der sich als oberster Militärbischof des Landes um die Kampfmoral der Afghanistan-Krieger ebenso sorgt wie um die Geburtenrate der deutschen Mutter, will vermutlich mitteilen, dass die sexuelle Revolution besonders unter seinesgleichen wie eine Bombe eingeschlagen hat.
Bis zum Beweis des Gegenteils gehen wir weiter davon aus, dass die mittels Zölibat zur Enthaltsamkeit Verpflichteten einfach aufgrund der verklemmten, scheinheiligen Sexualmoral der Mutter Kirche zu ihren Eskapaden getrieben werden.
Zu dieser Skandalchronik gehört auch das Kapitel der Priesterkinder, zu den sich ihre Väter nicht bekennen dürfen, und für deren lebenslange Kontaktsperre die Mütter von der Kirche Alimente und Schweigegeld beziehen.
Die Abgabe des staatlichen Bildungsauftrags an private, vor allem kirchliche Institutionen führt zur Zerstörung eines einheitlichen Bildungssystems und begünstigt den Machtmissbrauch.

Die ernsten Verbrechen der Gottesmänner gegen die Menschenrechte und die Menschenwürde machen die Konsequenz überfällig, den rechtlichen Sonderstatus der Kirchen generell aufzuheben.

Die Sonderbeziehung von Staat und Kirche leisten dem institutionellen klerikalen Machtmissbrauch Vorschub.

Die Privilegierung der Kirchen bedeutet die Diskriminierung konfessionsfreier Menschen.

Die strikte Trennung von Staat und Kirche sowie Kirche und Schule gehört wieder auf die Tagesordnung.

Keine rechtsfreien Räume für Kleriker, Arbeits- und Tarifrecht auch in kirchlichen Einrichtungen, Kirchen raus aus dem Bildungswesen, Abschaffung der „Militärseelsorge“!

Montag, 22. März 2010

Zitat aus dem französischen Knast

Jean Marc Rouillan, Gefangener aus der französischen Action Directe 2006:
"Es gibt keine UdSSR mehr, kein nationales Geld mehr, keine Berliner Mauer. Und seit einem Jahrzehnt weht ein reaktionärer Wind über ganz Europa. Die Neokonservativen reißen die Bereiche der Politik, der Medien und Kultur an sich. Das Elend hat sich dauerhaft festgesetzt, wie die sozialen und rassistischen (rassischen) Diskriminierungen. Die Oppositionen wurden entwaffnet und in den Grenzen einer chronischen Protestiererei mit Maulkörben versehen. Wir haben diese Umwälzungen durch die Gitterstäbe unserer hochsicherheitszellen verfolgt. Und kein Tag verging, ohne das ein Schulmeister unsdaran erinnerte, dass das, was unsere Zeit ausgemacht hatte nicht mehr existiert. Das definitiv eine Seite umgeschlagen wurde. (...) Aber wir bekennen uns zu unseren Aktivitäten während der zehn Jahre, in denen unsere Organisation existierte und darüber hinaus zu unserem Weg seit Mai '68."

Donnerstag, 18. März 2010

Gastkommentar

Der Sozialstaat auf der Kippe?

Von whs

Arbeiterkorrespondenz auf Kommunisten-online vom 12. März 2010 – Dazu wäre zunächst einmal die Frage zu stellen, was ist überhaupt noch übrig, vom viel gepriesenen Sozialstaat. Allzu viel ist es nicht mehr. Aber gehen wir der Reihe nach vor.

Die Hohepriester der Neoliberalen zogen wieder einmal durch die deutschen Wohnzimmer. Es ist schon komisch, obwohl alle, die im Publikum sitzen, wissen, was von denen kommt, ist nur heiße Luft, wird geklatscht. Sitzen tatsächlich so viele Neureiche in den deutschen Talk-shows? Es begann am Sonntag mit Frau Will und endete erst Mal gestern mit Herrn Plasberg. Bei Frau Will ging es um die Kopfpauschale, bei Herrn Plasberg wieder mal um HARTZ IV.

Beginnen wir mit der Kopfpauschale. Ein sehr rühriger Herr Bahr von der FDP versuchte, die Kopfpauschale schmackhaft zu machen. Er betonte auch gleich zu Anfang, dass jemand, der sich die Prämie nicht leisten kann, einen Ausgleich vom Staat erhält. Auf z. T. hartnäckige Nachfragen, wo denn das Geld her kommen solle, wusste Herr Bahr keine rechte Antwort, zumal ja die FDP nach wie vor an ihrer Steuersenkung für Reiche fest hält. Er betonte auch, dass Geld da sei, damit würden z. Zt. die Löcher gestopft. Er wolle es lieber für ein neues System verwenden. Nun stellt sich mir die Frage, womit Herr Bahr die Löcher in seinem Modell stopfen will. Es wird Geld fehlen und zwar zumindest in Millionenhöhe. Dazu soll aus dem Steueraufkommen „sozial gerecht“ die Kopfpauschale für untere Einkommensgruppen subventioniert werden. Dazu kommt dann noch die Steuersenkung, die die FDP immer noch verlangt. Entweder kann Herr Bahr nicht rechnen oder seine Kritiker können nicht rechnen. Ersteres erscheint mir wahrscheinlicher.

Damit die Bevölkerung den Brocken nicht auf einmal fressen muss, will Herr Bahr die Kopf-pauschale in kleinen Schritten einführen. Wie das gehen soll, erschließt sich einem schlichten Gemüt wie mir schlechterdings nicht. Herr Bahr konnte es auch nicht erklären, d.h. er machte sich noch nicht einmal die Mühe, seine Perlen unter die Säue zu werfen. Es erschließt sich mir auch nicht, warum gerade sein System transparenter sein soll, als das jetzige. Es sei denn, die FDP plant eine Streichung von Leistungen, die die Kassen zu bezahlen haben. Über meine private Kasse (Geldbeutel) muss ich dann die anderen Leistungen bezahlen. Dann sind wir endlich ganz dort, wo die FDP offensichtlich hin will, beim Zwei-Klassen-Gesundheits-system.

Die Arzneimittelpreise spielten ebenfalls noch eine Rolle. Dazu passt auch die heutige Meldung in der Tagespresse, dass unser Pharmavertreter den Pharmaunternehmer ganz enge Zügel anlegt. So sollen die Pharmaunternehmen mit den Kassen die Preise aushandeln. Wenn nach zwei Jahren (man bemerke: nach zwei Jahren!) kein Nutzen für ein neues Medikament nachgewiesen ist, soll der Preis neu verhandelt werden. Und auch dann soll erst das IQWiG tätig werden. Die einzige Instanz in Deutschland, die zumindest bei der Wirksamkeit neuer Präparate genauer hinschaute, hat der Pharmavertreter entmannt und zur Gespielin der Pharmakonzerne degradiert. Da passt es denn auch, dass die Vertreterin der Pharmaindustrie die „niedrigen“ Profitraten beklagte. Denn immerhin gehen „nur“ 50 % des Preises an die Pharmaunternehmen. Andere Betriebseigentümer dürften jetzt glänzende Augen bekommen, wenn sie an die eigene Profitrate denken, die weit darunter liegt.

Zu diesem ganzen Geseiere kommt dann noch die unsägliche Debatte zu HARTZ IV. Bei Plasberg durfte sich wieder einmal Herr Lindner profilieren, Mitglied der FDP und MdB. Er stößt natürlich voll in Herrn Westerwelles Trompete.

Nun, heraus gekommen ist, dass kein zusätzliches Geld an Leute in HARTZ IV verteilt werden sollte. Der Tenor, es wird ja eh nur verraucht und versoffen, wurde zwar nicht offen ausgesprochen, schwang aber unterschwellig immer mit. Das Geld sollte direkt bei den Kindern ankommen, zum Teil über Gutscheine, die in der Schule eingelöst werden können. Ich frage mich, welches Kind löst in der Schule Gutscheine des Staates ein und outet sich damit als Angehöriger einer Familie, die von HARTZ IV lebt? Wissen unsere Politiker überhaupt, was sie da von Chancengleichheit erzählen?

Der zweite Vorschlag hieß, mit diesem Geld die Ausstattung der Schulen zu verbessern, freie Lernmittel zur Verfügung zu stellen, freie Musikinstrumente und freie Computerarbeits-plätze, die auch in der Freizeit genutzt werden können. Aber da ergibt sich schon wieder das Problem des sozialen Ansehens, obwohl in meinen Augen dieser Vorschlag weitaus bessere Erfolgschancen hätte. Meine Befürchtung ist allerdings, dass alles ausgeht wie das Hornberger Schießen.

Nochmals zu Gast war Frau Weimar, deren Tochter in den Ferien arbeitete, um sich vom verdienten Geld eine Bassgitarre zu kaufen. Die Mutter ist Aufstockerin und durfte die ca. 330 € an das Arbeitsamt zurückzahlen. Damals wurde ihr schnelle Hilfe versprochen, unter anderem von FDP und CDU. Einspielungen der Redaktion von Bundestagssitzungen zeigten, dass gerade diese zwei Parteien laufend mögliche Veränderungen in dieser Richtung blo-ckierten. Auf die Frage an Frau Weimar, ob sie denn Politikern noch Glauben schenke, ant-wortete sie mit einem klaren Nein. Betroffenheit auf den Gesichtern von Frau Kraft und Herrn Lindner suchte ich nach dieser Aussage vergebens.

Vielleicht erwarte ich zu viel von unseren Politikern. Ich werde mich ändern. Oder lieber doch nicht?

Rot Front

Werner

CFMD

3. März Update-Apocalypse now!

Liebe Gemeinde!

„Im Februar geht’s dann heiter weiter!“ verkündeten wir beim letzten Update der CFMD-Homepage Ende Januar 2010. Leider wurde nix draus und die Aktualisierungsversuche unserer Website waren alles andere als heiter, da uns die Technik gnadenlos im Stich ließ…

Whatever, heute geht’s dafür mit einem absoluten Monsterupdate in die nächste Runde! Neben dem Zeugs, was eigentlich für Februar geplant war, bemustern wir Euch mit nagelneuem Gedöns rund um die musikalische Zerstörung und widmen uns seit langem auch wieder mal der „CFMD-Vergangenheitsbewältigung“. Na das ist doch wirklich mal was, oder? Und ab dafür:

Nachdem wir Euch bereits im Januar mit einem neuen Online-Only-Interview erfreuen konnten, ist es heute an der Zeit, es in diesem Sektor schon wieder krachen zu lassen! Nachschub gibt es in Form eines Frage/Antwort-Spielchens mit der noch ziemlich jungen, nichtsdestotrotz äußerst fitten und noch nicht so wahnsinnig bekannten Grindcore-Formation ALEA IACTA EST aus der Slowakei. Die Knüppelcombo mit dem klangvollen Namen hat vor noch gar nicht allzu langer Zeit ihr Debüt in Form einer absolut ancheckungswürdigen MCD veröffentlicht und dreht darauf sowohl old schoolige als auch new schoolige Einflüsse durch den Grindwolf. Außerdem punkten die Slowaken mit gelungenem, abwechslungsreichem Songwriting, einer gesunden Portion Craziness und diversen Crusteinflüssen, mit denen sie ihren Songs zusätzliche Würze verleihen. Auch hört man dem Material an, dass ALEA IACTA EST ursprünglich mal als HC/Punk-Band starteten, bevor sie letztendlich grindige Pfade beschritten. Die Mucke ist also schon mal allererste Sahne, doch auch in Sachen textlicher Aussage kann die Band voll und ganz überzeugen. Die Idee für ein kleines Interview ward daher schnell geboren und noch schneller in die Tat umgesetzt. Basser Tomas und Sänger Attila (denen wir an dieser Stelle noch mal ausdrücklich für das unkomplizierte Zustandekommen des Intis danken möchten!) beantworteten Ende Februar Gerstes Fragen und was dabei herausgekommen ist, könnt ihr Euch hier zu Gemüte führen. Let’s GRIND!

Was die „CFMD-Vergangenheitsbewältigung“ angeht, so ist uns aufgefallen, dass wir Euch bisher den Henoch’schen Bericht von der SCHIZOPHRENIC MANIACS ON ROUTE 666 TOUR (Untertitel: Marcus666 unterwegs mit HATCHERY vom 14.06 – 18.06.2006), welcher in gedruckter Form ursprünglich im CFMD # 13 erschien, bislang online unterschlagen haben. Verdammt, das konnten wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen! Deshalb prangt das Teil seit heute auf unserer Homepage und dürfte hauptsächlich für die Thrasher und Headbanger unter Euch interessant sein. Unser 666er hat sich nicht nur bzgl. seines Geschreibsels mächtig ins Zeug gelegt, sondern für den Online-Re-Release des Berichtes auch extra noch ein paar Pics aus seinem persönlichen Fotoarchiv ausgebuddelt. Wir wünschen jedenfalls blutige Unterhaltung beim Durchstöbern des Material, hehe!

Außerdem geht der CFMD-Festivalsupport in die nächste Runde. Nachdem das letztens in Form eines Previews vorgestellte Blutsvente Festival just am heutigen Tag (hoffentlich stressfrei und erfolgreich, Grüsse an den F.D.A.-Rico!) über die Bühne gegangen ist, machen wir uns heuer daran, die nunmehr 2. Auflage des NÄGEL MIT KÖPFEN FESTIVALS zu unterstützen. Auch dies geschieht mit mittels eines Vorberichtes, in dessen Rahmen ihr mit den wichtigsten Infos zu diesem kleinen (aber sehr feinen!) D.I.Y.-Event bemustert werdet. Zudem ist ein Interview mit dem Veranstalter des Festivals fürs nächste Update der CFMD-Homepage angedacht. So oder so, im „Wonnemonat“ Mai steppt in Zittau der Bär – also nix wie hin!

Last but noch least sei darauf verwiesen, dass wir (wie eigentlich immer) die Events-Rubrik aktualisiert bzw. mit neuem Material gefüttert haben. Schaut mal rein, evtl. ist ja was für Euch dabei!
Na und dass sich bei den aktuellen Onlinereviews wieder so einiges getan hat, versteht sich eigentlich auch schon fast von selbst. Heute haben wir dort so richtig zugeschlagen und präsentieren Euch nicht weniger als 19 nagelneue Onlinebesprechungen! Die Reviews folgender Tonträger gilt es zu durchforsten:
ABUSO VERBAL / EVIL SYNDICATE – Sindicato Da Tortura –Split-Mcd
AGGROTRONIC – Es ist Kraft –Cd
ALEA IACTA EST – Same –Mcd
ALEHAMMER / TYRANT – Split –Lp
COFFINS / LOBOTOMIZED – Split –7”
HAEMOPHAGUS – Slaves To The Necromancer –Cd
HELLSHOCK – They Wait For You Still –Lp
HENRY FONDA / BURT – Split –Tape
IMMURED – An Unending Hell –Lp
KOMATOZ / DEMARCHE – Split –Cd
LANDMINE MARATHON – Rusted Eyes Awake –Cd (Re-Release)
LAZARUS BLACKSTAR – Tomb Of Internal Winter –12”EP
LIVIDITY – To Desecrate And Defile –Cd
MURDER THERAPY – Symmetry Of Delirium –Cd
SUFFERING MIND / ASSHAMMER – Split –Lp
SUICIDE SILENCE – No Time To Bleed –Cd
TOTAL TERROR – Same –Cd
V/A – Damnatio Ad Bestias Vol.1: Defektro / tn666 Split –Cd
WAR MASTER – Chapel Of The Apocalypse –Demo Tape

Na gut, das war’s für heute. Bis demnächst, wenn es an dieser Stelle wieder heißt:
Update-Apocalypse now, ha!

Eure CFMD-Crew

http://www.campaign-for-musical-destruction.de/

Weltanschauungsstandpunktneubestimmung...

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,680956,00.html#ref=nldt
>
> Intelligenz und Evolution
> Konservative haben geringeren IQ
>
>
> Je intelligenter Menschen sind, umso eher sind sie bereit, sich auf
> Neues einzulassen. Konservative und religiöse Menschen haben hingegen
> einen geringeren Intelligenzquotienten. Psychologen glauben, dass man
> das Phänomen evolutionsbiologisch erklären kann.
>
> Den Gegner als naiv, einfältig und dumm zu verunglimpfen, gehört in der
> Politik zum Tagesgeschäft. Eine neue Studie des Psychologen Satoshi
> Kanazawa könnte zumindest Linke und Liberale in dem Glauben bestärken,
> dass sie tatsächlich ein bisschen schlauer sind als Konservative.
> Intelligente Menschen tendieren nach Kanazawas Aussage nämlich eher
> dazu, soziale Werte sowie politische und religiöse Überzeugungen zu
> vertreten, die in der menschlichen Evolution neu sind. Das Bewahren
> alter Werte ist hingegen Sache der Konservativen, die weniger
> intelligent sein sollen.
>
> Der Forscher von der London School of Economics and Political Science
> hatte gemeinsam mit Kollegen eine Befragung von 14.000 US-amerikanischen
> Jugendlichen aus den Jahren 2001 und 2002 ausgewertet. Darin ging es
> auch um die eigene Religiosität. Die Befragten konnten wählen zwischen
> "überhaupt nicht religiös", "leicht religiös", "gemäßigt religiös" und
> "sehr religiös". Die Gruppe der Nichtreligiösen hatte mit 103 den
> höchsten Intelligenzquotienten, die Strenggläubigen kamen auf einen
> mittleren IQ von 97 - das ist ein minimaler, aber nachweisbarer
> Unterschied. Ein IQ von 100 entspricht der durchschnittlichen
> Intelligenz der gesamten Bevölkerung.
>
> In der National Longitudinal Study of Adolescent Health, deren Daten die
> Londoner Forscher nutzten, wurde auch nach der politischen Überzeugung
> der Jugendlichen gefragt. Jene, die sich als "very liberal" einstuften,
> was im Deutschen einer linken und linksliberalen Haltung entspricht,
> erreichten einen IQ von 106. Wer sich als "sehr konservativ"
> charakterisierte, hatte hingegen nur einen IQ von 95, schreiben die
> Forscher im Fachblatt "Social Psychology Quarterly".
>
> "Intelligenz hat unseren Vorfahren Vorteile gebracht, wenn es darum
> ging, neu auftauchende Probleme zu lösen, für deren Bewältigung noch
> keine Strategie existierte", sagt Kanazawa. Deshalb würden
> intelligentere Menschen derartige Situationen auch eher erkennen und
> verstehen. Dies gelte auch wenn es darum gehe, bei Werten und Lebensstil
> umzudenken. Ein höherer IQ ermögliche es, neue Wege zu gehen, die nicht
> mit Werten und Überzeugungen übereinstimmten, die sich im Laufe der
> Evolution herausgebildet hätten.
>
> Konservative würden sich vor allem um ihre Familie und Freunde kümmern,
> während Linke und Liberale auch ein Herz für fremde, ihnen genetisch
> nicht nahestehende Personen hätten, behauptet der Londoner
> Wissenschaftler. Dies sei in der Evolution eine neue Entwicklung.
>
> Nachteulen als Revoluzzer
>
> Kanazawa ist ein überzeugter Verfechter der sogenannten Savanna-IQ
> Interaction Hypothese. Demnach wagen sich intelligentere Menschen viel
> eher an neue Aufgaben, die sich von den bisherigen Tätigkeiten
> unterscheiden. Ein Beleg für diese Hypothese sind nach Meinung des
> Psychologen nachtaktive Menschen. Unsere Vorfahren hatten kein
> künstliches Licht und schliefen deshalb während der Dunkelheit. Im
> Industriezeitalter gibt es aber immer mehr Menschen, die bevorzugt
> nachts arbeiten. Diese haben, so ergab eine Studie von Kanazawa aus dem
> Jahr 2009, einen erhöhten Intelligenzquotienten. Nachteulen hätten einen
> neuen Weg in der Evolution eingeschlagen.
>
> Konsequenterweise hält der Psychologe auch den treuen Ehemann für
> intelligenter und für eine neue Richtung in der Evolution. Männer hätten
> in der Entwicklungsgeschichte immer einen leichten Hang zur Polygamie
> gehabt, erklärt Kanazawa. Frauen seien hingegen von Anfang an auf einen
> Mann fokussiert gewesen. Monogam zu leben, sei für Männer relativ neu,
> für Frauen nicht. Den Zusammenhang von hoher Intelligenz und Treue bei
> Männern sollen auch die Daten der National Longitudinal Study of
> Adolescent Health belegen.
>
> Die Aussagen Kanazawas decken sich mit früheren Studien über die
> negative Korrelation von Intelligenz und Religiosität. Erste
> Untersuchungen darüber sind fast hundert Jahre alt. In fast allen
> Studien stellten Forscher fest, dass religiöse Menschen einen geringeren
> IQ haben. Zuletzt hatte Richard Lynn von der nordirischen University of
> Ulster die negative Korrelation in einem Vergleich von 137 Ländern der
> Erde nachgewiesen.
>
> Alle Linken und Linksliberalen, die sich nach Kanazawas Studie nun im
> siebenten Himmel wähnen, sollten jedoch beachten, dass ihre offenbar
> leicht erhöhte Intelligenz auch unangenehme Nebenwirkungen haben kann:
> Sie gehen unzufriedener durchs Leben und verdienen weniger Geld als
> Konservative.

Montag, 8. März 2010

Betriebsräte im Berliner Kino Babylon Mitte von "kalter Kündigung" bedroht

Nachdem die Babylon-Geschäftsführer Hackel und Grossman im Januar damit
scheiterten, ihrer Belegschaft im Zuge der Umsetzung eines Tarifvertrags
deutlich verschlechterte Arbeitsverträge aufzudrängen, konzentrieren sie sich
nun offenbar darauf, gegen den Betriebsrat vorzugehen:

Am 8. Februar sah sich der Betriebsrat gezwungen, gegen den Widerstand der
Geschäftsführung kostspielige Einigungsstellen auf den Weg zu bringen, um sich
gegen Ungleichbehandlung von MitarbeiterInnen bei der Umsetzung des
Tarifvertrags und Missachtung von Mitbestimmungsrechten durch die
Geschäftsführer zur Wehr zu setzen.

Schon am nächsten Tag wurden die als Filmvorführer teilzeitbeschäftigten
Betriebsratsangehörigen an 7 von 16 Tagen aus dem Dienstplan des laufenden
Monats gestrichen.

Im März nun werden die an Betriebsratsangehörige vergebenen Schichten im
Vergleich zum Vorjahr um bis zu 2/3 gekürzt: An nur vier Tagen im Monat sollen
die Betroffenen beschäftigt werden. Durch die damit verbundenen Lohneinbußen
kommt dies dem Versuch einer "kalten Kündigung" der Betriebsratsmitglieder
gleich.

Zuvor war von der Geschäftsleitung erklärt worden, die Betriebsratsarbeit
werde in Zukunft nicht mehr als Arbeitszeit bezahlt. Schon zwei Monate nach
der erstmaligen Wahl des Betriebsrats im November 2008 musste sich ein
Betriebsratsmitglied wieder ins Beschäftigungsverhältnis einklagen. Die
Kostenübernahme der Betriebsratsschulung verweigern Hackel und Grossman bis
heute. In einem offenen Brief weist der Betriebsrat zudem auf zahlreiche
weitere Unregelmäßigkeiten im Betrieb hin.

Zudem sei dem Betriebsrat zufolge diesem von den Geschäftsführern Hackel und
Grossman vorgeworfen worden, mit den Forderungen nach Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall und bezahltem Urlaub für die Beschäftigten dem Betrieb großen
Schaden zuzufügen.

Als mitgliederstärkste ArbeitnehmerInnenorganisation im Babylon fordert die
Betriebsgruppe der FAU Berlin die Geschäftsführer Hackel und Grossman
eindringlich auf, jeden weiteren Angriff auf die Beschäftigten, deren
Organisationen und Vertretungen zu unterlassen.


*Betriebsgruppe Babylon der FAU Berlin*

Kontakt: babylon@fau.org

Nazi-Brandanschlag in der Sächsischen Schweiz

Soliaufruf für Brandanschlagsopfer Lutz Richter

Neben Beschädigungen an unseren Geschäftsstellen bzw. Abgeordnetenbüros in den letzten Tagen, haben nun die Nachwehen nach unserer erfolgreichen Blockade am 13. Februar in Dresden einen aktiven Genossen direkt getroffen.
Wie ihr sicherlich aus der SZ vom Freitag, dem 19. Februar bzw. dem Sachsenspiegel am Samstag, dem 20. Februar 2010 (Aufmacher in der folgenden Sendung: http://www.mdr.de/mediathek/suche/7105955.html) entnehmen konntet, wurde das Auto von Lutz Richter vollkommen abgebrannt. Mehr Informationen dazu findet ihr unten im Soliaufruf für ihn und seine Familie.

Politisches und gesellschaftliches Engagement s ollte nicht dazu führen, dass daraus ein Nachteil und vorallem existenzielle Gefahr für eine junge Familie erwächst.
Für Rückfragen stehen wir in der Landesgeschäftsstelle gern zur Verfügung.

Spendenkonto:
AKuBiZ e.V.
Konto: 1000933180,
BLZ 85060000 (Volksbank Pirna),
Verwendungszweck "Brandanschlag"


AKuBiZ e.V. / Soliaufruf für Betroffene des Brandanschlages in Pirna

Liebe Freundinnen und Freunde,

in der Nacht auf den 18.02.2010 steckten Nazis das Auto von unserem Vereinsmitglied und dem Kreisgeschäftsführer der "LINKEN" Lutz Richter und seiner Familie in Brand. Ihr Nachbar klingelte gegen 2.30 Uhr bei ihnen und machte sie auf das brennende Auto aufmerksam. Nachdem die Feuerwehr ihren Löscheinsatz beendete, war nicht mehr viel übrig von dem Fahrzeug. Es ist vollkomme n zerstört worden. In dem Auto befand sich unter anderem auch die Tragetasche des Kinderwagens der Familie. Seit Mitte Januar bereichert Pablo das Leben von Lutz und Ina. Deshalb trifft dieser Übergriff die Familie zu diesem Zeitpunkt sehr hart. Nicht nur finanziell ist der Familie ein großer Schaden entstanden, auch emotional ist die Belastung hoch.

Der Brandanschlag ist trauriger Höhepunkt mehrerer nazistischer Anschläge der letzten Tage. Schon am 13.02.2010 zogen einige Hundert Nazis durch Pirna und beschädigten das SPD-Büro auf der Langen Straße
schwer. In der Nacht zum 17.02.2010 wurde ein Jugendlicher von einer Gruppe Nazis in der Pirnaer Innenstadt verletzt.

Wir rufen auf, euch mit den Betroffenen solidarisch zu zeigen und bitten um Spenden für den Ersatz des abgebrannten Autos unseres Vereinsmitgliedes. Die junge Familie ist dringend auf ein neues Fahrzeug und dem Ersatz der aus dem Übergr iff entstanden Schäden angewiesen.

Für Spenden steht das Vereinskonto 1000933180, BLZ 85060000 (Volksbank Pirna), Verwendungszweck "Brandanschlag" zur Verfügung.

Wir bitten euch, diesen Spendenaufruf weiter zu verbreiten!!

Friedensnobelpreisträger fordern Freilassung mexikanischer Häftlinge

Elf Friedensnobelpreisträger haben von Mexiko die Freilassung von zwölf zu 30 Jahren Haft verurteilten Dorfbewohnern verlangt. In einem am Donnerstag in Mexiko veröffentlichten offenen Brief an Staatspräsident Felipe Calderón hieß es, bei den nach einem massiven Polizeieinsatz im Mai 2006 in der Ortschaft San Salvador Atenco nahe der Hauptstadt Festgenommenen handele es sich um "politische Gefangene". Die Verurteilungen müssten zurückgenommen und die Haftbefehle für null und nichtig erklärt werden. Notwendig seien außerdem ernsthafte Ermittlungen zu den Vergewaltigungsvorwürfen von 50 Frauen gegen an dem Einsatz beteiligte Polizisten.

Unter den Unterzeichnern des Briefs sind mit Erzbischof Desmond Tutu und dem früheren Präsidenten Frederik Willem de Klerk zwei Friedensnobelpreisträger aus Südafrika, ferner die guatemaltekische Menschenrechtskämpferin Rigoberta Menchú, der US-Schriftsteller und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel sowie die kenianische Umweltaktivistin Wangari Maathai.

Der Polizeieinsatz hatte sich gegen den Widerstand der Dorfbewohner gerichtet, die gegen die polizeiliche Vertreibung von Kleinhändlern von einem örtlichen Blumenmarkt protestierten. Zwei Dorfbewohner wurden getötet, insgesamt gab es mehr als 200 Festnahmen. Mexikos Oberster Gerichtshof hatte im vergangenen Jahr geurteilt, dass es beim Polizeieinsatz zu Menschenrechtsverstößen kam. Das Urteil blieb bislang allerdings ohne Folgen.

26. Februar 2010 - 10.23 Uhr

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http://www.123recht.net/article.asp?a=60626&ccheck=1