Montag, 20. September 2010

Julian Assange, Gründer von Wikileaks, prangert an:

FINGIERTE STRAFVERFOLGUNG GEGEN WIKILEAKS-GRÜNDER

übersetzt von Jens-Torsten Bohlke, Brüssel

Havanna, 9. September 2010, Cubadebate. (auf Kommunisten-online am 14. September 2010) – Julian Assange, der australische Gründer von Wikileaks, jenem Netzwerk, welches hunderte US-Geheimdokumente aus dem Krieg in Afghanistan im Internet veröffentlichte, klagt direkt den schwedischen Staat an, Befehle aus den USA auszuführen und ihn weisungsgemäß mit fingierten Anzeigen strafrechtlich zu verfolgen.

In einem Telefon-Interview mit AFP äußerte sich Julian Assange zu den Strafanzeigen gegen ihn wegen Vergewaltigungsdelikten und bezeichnete die gegen ihn diesbezüglich laufenden Strafverfahren als „Verschwörung“ der schwedischen Staatsanwaltschaft. Er erklärte sich einzig als Opfer in einer Strafsache, „die durch persönliche Rache-Bestrebungen und die karrieristische Ideologie der Staatsanwältin Marianne Ny inszeniert wurde“.

Obwohl ihn dieses strafrechtliche Verfahren beunruhigen würde, will er in Schweden ausharren, um seine Unschuld gegenüber den unbegründeten Anschuldigungen zu beweisen. Assange bestätigte, dass die gesamte Ermittlung wegen Vergewaltigung geführt wurde. Die schwedische Polizei konnte ihn bisher nicht verhören, weil sie ihn nicht auffinden konnten. Auch verwehrt die schwedische Polizei jede Aussage darüber, ob ein formeller Haftbefehl gegen Assage existiert oder nicht.

„Ich mache alles öffentlich, was da gerade vor sich geht“, so Assange. Am 20. August hatten zwei Frauen Julian Assange wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung angezeigt. Die Ermittlungen waren von unerwarteten Wendungen bei den beteiligten drei mit diesem Fall befassten Staatsanwälten begleitet. Während die erste Staatsanwältin, Marianne Ny, Assange als mutmaßlichen Vergewaltiger verurteilte, stellte die zweite Staatsanwältin, Eva Finné, das Verfahren ein und sprach ihn von allen zur Last gelegten Straftaten frei. Einige Tage später gab es dann die große Überraschung, als die Staatsanwaltschaft Göteborg Assange erneut für verdächtig erklärte, eine der besagten Frauen vergewaltigt und eine weitere von ihnen genötigt zu haben.

Insofern sagt Assange ohne Umschweife in seinem begonnenen Privatkrieg gegen die schwedischen Behörden, dass alles „eine Inszenierung der darin verwickelten Personen“ ist, der Anzeige-Erstatterinnen (die gekauft sein würden) und von Expressen (der zweitmächtigsten Tageszeitung Skandinaviens). Und wem dies noch zuwenig sei, so Assange unter Berufung auf „vertrauenswürdige“ Quellen, dem sei gesagt, dass im vergangenen Monat die schwedische Polizei von den USA kontaktiert worden war, welche Druck machten, dass Schweden „kein Hort des Friedens für Wikileaks werden darf: jetzt sind die US-Geheimdienste ganz zufrieden“.

Momentan hat Julian Assange, der die Veröffentlichung weiterer 15.000 Geheimdokumente aus dem Afghanistan-Krieg der USA ankündigte, nicht das Datum für die Veröffentlichung offenbart. Aber er sagte, dass er neue Überraschungen über den Banken- und Finanzschwindel sowie die Kriegsverbrechen bereithält.

(Mit Informationen verschiedener Nachrichtenagenturen)

Quelle: http://www.cubadebate.cu/

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