Montag, 8. März 2010

Betriebsräte im Berliner Kino Babylon Mitte von "kalter Kündigung" bedroht

Nachdem die Babylon-Geschäftsführer Hackel und Grossman im Januar damit
scheiterten, ihrer Belegschaft im Zuge der Umsetzung eines Tarifvertrags
deutlich verschlechterte Arbeitsverträge aufzudrängen, konzentrieren sie sich
nun offenbar darauf, gegen den Betriebsrat vorzugehen:

Am 8. Februar sah sich der Betriebsrat gezwungen, gegen den Widerstand der
Geschäftsführung kostspielige Einigungsstellen auf den Weg zu bringen, um sich
gegen Ungleichbehandlung von MitarbeiterInnen bei der Umsetzung des
Tarifvertrags und Missachtung von Mitbestimmungsrechten durch die
Geschäftsführer zur Wehr zu setzen.

Schon am nächsten Tag wurden die als Filmvorführer teilzeitbeschäftigten
Betriebsratsangehörigen an 7 von 16 Tagen aus dem Dienstplan des laufenden
Monats gestrichen.

Im März nun werden die an Betriebsratsangehörige vergebenen Schichten im
Vergleich zum Vorjahr um bis zu 2/3 gekürzt: An nur vier Tagen im Monat sollen
die Betroffenen beschäftigt werden. Durch die damit verbundenen Lohneinbußen
kommt dies dem Versuch einer "kalten Kündigung" der Betriebsratsmitglieder
gleich.

Zuvor war von der Geschäftsleitung erklärt worden, die Betriebsratsarbeit
werde in Zukunft nicht mehr als Arbeitszeit bezahlt. Schon zwei Monate nach
der erstmaligen Wahl des Betriebsrats im November 2008 musste sich ein
Betriebsratsmitglied wieder ins Beschäftigungsverhältnis einklagen. Die
Kostenübernahme der Betriebsratsschulung verweigern Hackel und Grossman bis
heute. In einem offenen Brief weist der Betriebsrat zudem auf zahlreiche
weitere Unregelmäßigkeiten im Betrieb hin.

Zudem sei dem Betriebsrat zufolge diesem von den Geschäftsführern Hackel und
Grossman vorgeworfen worden, mit den Forderungen nach Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall und bezahltem Urlaub für die Beschäftigten dem Betrieb großen
Schaden zuzufügen.

Als mitgliederstärkste ArbeitnehmerInnenorganisation im Babylon fordert die
Betriebsgruppe der FAU Berlin die Geschäftsführer Hackel und Grossman
eindringlich auf, jeden weiteren Angriff auf die Beschäftigten, deren
Organisationen und Vertretungen zu unterlassen.


*Betriebsgruppe Babylon der FAU Berlin*

Kontakt: babylon@fau.org

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